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Diskussionsnachricht 000200
07.04.2006, 08:16 Uhr
Tobias
registriertes Mitglied


Einen guten Morgen an unsere beiden literarischen Titanen.

Ja, ich hab die letzten Tage nicht viel gesagt, war viel zu tun auffe Arbeit. Und weil mein Internetzugang zu Hause sehr duerftig ist, muss ich mein geliebtes Rasierforum leider immer etwas hektisch von der Arbeit aus geniessen.
Natuerlich wird die vertane Zeit hinten wieder drangehaengt

Erik wir feuern dich natuerlich aus Leibeskraeften an: Halt durch, du packst dat!
Wenn dir die Zitate ausgehen, verlang von deinen Kunden welche. Lass sie nicht aus dem Laden, bevor sie nicht wenigstens einen Spruch rausgehauen haben, in dem ein Rasiermesser, eine Seife oder wenigstens irgendwas in Sachen Koerperpflege vorkommt.

So, und weil ich so wenig in letzter Zeit gesagt hab, muss ich hier auch gleich auf die Rubrik 'Rasiermesser' verweisen, denn da schreib ich gleich noch was rein. Denn gestern war das Wackermesser in der Post. Juhu!

Macht weiter ihr zwei und schon mal schoenes Wochenende
Tobi

PS: bauchmietzeln? Gibts das Wort ueberhaupt?
Aber schoen. Erinnert mich an unsere Katze, die sich manchmal wie ein Hund auf den Ruecken dreht und am Bauch gekrault werden will.

Diese Nachricht wurde am 07.04.2006 um 08:19 Uhr von Tobias editiert.
 
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Diskussionsnachricht 000201
07.04.2006, 16:02 Uhr
Otthardt
registriertes Mitglied


Das ist ja unglaublich.
Da ist man mal ein paar Tage verhindert und kann nicht alles lesen, und schon passieren wichtige Dinge.
Meinen Glückwunsch zum Job Achim, und nochmal Danke an Euch beide für die schönen Zitate. Ich darf Euch aber nicht zu viel loben, sonst macht Ihr nachher nicht weiter...

Gruß und schönes Wochenende

Otthardt
 
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Diskussionsnachricht 000202
07.04.2006, 22:47 Uhr
Achim
registriertes Mitglied


Hallo Tobias,
hallo Otthardt,

besten Dank für Euer Lob. Für einen bienenfleißigen Leser und Kleinkünstler ist der Applaus genauso wichtig, wie einem in der freien Wirtschaft Beschäftigter sein monatliches Gehalt. Wie dem Anwalt sein Honorar, wie dem Kleinunternehmer sein täglicher Umsatz. Da beißt die Maus kein Faden ab. Als Opfer eines Sanierungsfalls habe ich mich 2005 in ein paar Dinge vertieft, die mir für mein Leben ebenfalls wichtig sind. Und als ich Eriks initierte Zitatensammmlung hier entdeckte, angefangen mit dem Tucholsky-Zitat, habe ich mich bangen Herzens eingeklinkt und mir gesagt, mal sehen, wie weit du kommst, was sich da entwickelt. Tucholsky ist mein treuester Lebensbegleiter, zu ihm greife ich immer wieder.

Ich finde, so wie Ihr, daß dies hier eine wirklich schöne Sammlung geworden ist. Mit viel Herz habe ich nach Brauchbarem gesucht, mit wachsender Erregung sie mit kleinen privaten Anekdoten verziert. Zu vielen Diskussionen kann ich nichts beitragen, aber das ist ja auch nicht so wichtig, jeder an seinen Platz und da mag er sein Bestes versuchen. Zitate zusammentragen ist eine aufwendige und schöne Angelegenheit, ich stehe meinen Mann. Die tägliche Lieferung aber im Moment nicht gewährleistet. Und meine Vertiefung in die Schriften Kierkegaards in unserem Fall völlig unergiebig.

Erik hat hier Großes gestemmt, ihm allein die Bürde aufzulasten, ist unverantwortlich. Daß sich Literatur lohnt, haben wir bewiesen. Ich bitte um Unterstützung dieser lesenswerten und lebenslustigen Rubrik.

Ich grüße Euch
Achim

--
1 goldener

Diese Nachricht wurde am 07.04.2006 um 22:56 Uhr von Achim editiert.
 
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Diskussionsnachricht 000203
09.04.2006, 09:38 Uhr
Achim
registriertes Mitglied


Ein Zitat des Schauspielers

Fernandel, (eigent. Ferdinand Joseph Desire Contandin), 08.05.1903 - † 26.02.1971, franz. Schauspieler (Don Camillo)

"Man sollte schon deshalb kein langes Gesicht machen, weil man dann mehr zu rasieren hat."

--
1 goldener

Diese Nachricht wurde am 09.04.2006 um 09:39 Uhr von Achim editiert.
 
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Diskussionsnachricht 000204
09.04.2006, 12:30 Uhr
r a c
registriertes Mitglied


Der lässt sich in "Don Camillos Rückkehr" von einem kommunistischen Barbier rasieren (der droht ihm die Kehle durchzuschneiden).

--
Joris | Edwin Jagger | Mühle | Merkur | Plisson | Mühle
D. R. Harris | Taylor of Old Bond Street | Geo F. Trumper | Crabtree & Evelyn | L'Occitane | I Coloniali
 
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Diskussionsnachricht 000205
11.04.2006, 19:36 Uhr
Achim
registriertes Mitglied


@r a c

Letzten Samstag brachten sie im ORF 2 "Don Camillos Rückkkehr", der Barbier hat es nicht fertiggebracht, der Reaktion die Kehle durchzuschneiden.

Heinrich Böll erhält das Wort:

"Der Haupthandelsgegenstand war Seife. Die in amerikanischen Lagern gewesen waren, hatten viel Seife, manche zwanzig Stück, denn es hatte jede Woche Seife gegeben, aber nie Wasser zum Waschen, und die in englischen Lagern gewesen waren, hatten überhaupt keine Seife. Die grünen und roten Seifenstücke gingen hin und her. Manche hatten an der Seife ihren bildnerischen Ehrgeiz entdeckt, Hündchen, Kätzchen, Gartenzwerge daraus gemacht, und jetzt stellte sich heraus, daß der bildnerische Ehrgeiz den Handelswert herabgemindert hatte: ungeformte Seife stand höher im Kurs als geformte, bei der Gewichtsverlust zu befürchten war."

Heinrich Böll "Gesammelte Erzählungen Band 2", Verlag Kiepenheuer & Witsch 1981, "Als der Krieg zu Ende war", geschrieben 1962, Seite 225.

--
1 goldener

Diese Nachricht wurde am 11.04.2006 um 19:36 Uhr von Achim editiert.
 
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Diskussionsnachricht 000206
14.04.2006, 21:07 Uhr
Achim
registriertes Mitglied


Bukowski. Wahnsinn. Klingelt an, in der Hand eine Pfanne mit gerösteten Zwiebeln, Sellerie- und Zucchinistücken: "Sportsfreund, mein Fernseher ist hinüber, und, wie schaut's aus, Clark Gable und Vivian Leigh: 'Vom Winde verweht'?"

Stiller Karfreitag, und zum Schluß tat's uns ein paar Seufzer aus der unrasierten strubbeligen Seele. Bei einem Tässchen Espresso kommt Bukowski mit einer kleinen Begebenheit.

"Ich empfinde eine tiefe innere Verwandschaft zu diesem Mann, denn ich selbst bin - und war schon immer, soweit ich zurückdenken kann - der geborene >Frozen Man<. Meine früheste Erinnerung ist die an unser Badezimmer, in dem ein dicker schwarzer Lederriemen hing, den mein Vater - ein lärmender, brutaler Schrank von einem Mann - weniger dazu benutzte, um sein Rasiermesser daran zu schärfen, als mir mehrmals am Tag damit den Rücken und den Hintern zu polieren. Diese Prügelszenen im Badezimmer schienen nach einem geheimen, undurchsichtigen Mechanismus abzulaufen und verdichteten sich allmählich in meiner Erinnerung zum Inbegriff eines zwanghaften Rituals der totalen Sinnlosigkeit."

Charles Bukowski "Aufzeichnungen eines Außenseiters - Notes of an dirty old man", Fischer Taschenbuch Verlag, 1980, Seite 178, Ins Deutsche übersetzt von Carl Weissner

Schöne Ostertage wünscht Euch
Achim

--
1 goldener

Diese Nachricht wurde am 14.04.2006 um 21:14 Uhr von Achim editiert.
 
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Diskussionsnachricht 000207
16.04.2006, 20:26 Uhr
Achim
registriertes Mitglied


Ob der Osterhase, den bisher niemand gesehen hat, ebenso auf sein Äußeres Wert legt wie der Rauh-Hase?


"Der Rauh-Hase lachte mit gefletschen Zähnen. Er schaute hinauf, denn der Himmel verfinsterte sich zu einem abgeschlossenen Karton aus Heraklit. In dieser Finsternis bemühte sich der Hase um sein Äußeres. Kein anderes Tier im Wald pflegte sich so ausgiebig. Er stand meist eine geschlagene Stunde vor dem Spiegel, ja sogar noch länger! Und er parfümierte sich mit einer zentimeterdicken Schicht von teuerstem Parfüm. Dazu hatte er ungeheure >Schrankprobleme<, er fand nie die geeignete Kleidung. Der Kommissar wurde jäh von einem nicht genau zu deutenden Geräusch wach. Da stand doch tatsächlich seine Frau neben ihm und machte sich chic. 'Helge! Aufstehen!! Es ist schon spät!'"

Helge Schneider "Das scharlachrote Kampfhuhn - Kommissar Schneiders letzter Fall", Verlag Kiepenheuer & Witsch, Seite 90

--
1 goldener

Diese Nachricht wurde am 16.04.2006 um 20:27 Uhr von Achim editiert.
 
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Diskussionsnachricht 000208
16.04.2006, 21:38 Uhr
maximilian
registriertes Mitglied


""Schau aus dem Fenster und vergiß den Hahn", sagte der Oberst, als die Jungen fort waren. "An einem Morgen wie diesem bekommt man Lust, sich fotografieren zu lassen."
Sie trat zum Fenster, doch ihr Gesicht verriet keinerlei Bewegung. "Ich würde Rosen pflanzen", sagte sie, zum Herd zurückkehrend. Der Oberst hängte den Rasierspiegel an den Stützbalken.
"Wenn du Rosen pflanzen willst, dann pflanze", sagte er.
Er versuchte seine Bewegungen mit denen des Abbilds in Einklang zu bringen.
"Die Schweine fressen sie", sagte sie.
"Umso besser", sagte der Oberst. "Mit Rosen gemästete Schweine müssen hervorragend schmecken."
Er suchte seine Frau im Spiegel und stellte fest, daß ihr Gesichtsausdruck unverändert war. Im Feuerschein wirkte ihr Gesicht wie aus dem Lehm des Herdes modelliert. Ohne es zu merken, rasierte sich der Oberst, die Augen auf sie geheftet, nach dem Tastsinn, wie er es viele Jahre hindurch getan hatte."

Gabriel García Márquez ,"Der Oberst hat niemand, der ihm schreibt", Fischer Taschenbuchverlag, Seite 97

Diese Nachricht wurde am 16.04.2006 um 21:43 Uhr von maximilian editiert.
 
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Diskussionsnachricht 000209
17.04.2006, 09:15 Uhr
maximilian
registriertes Mitglied


Erst jetzt entdeckt: Malwine wurde schon zitiert...

Egal, hier nochmal Tucholsky

""Haben Sie niemals Freude an Sachen empfunden?" sagte ich. Er wandte sich mir zu. "Ich? Nie!" sagte er. "Doch", sagte ich. "So:
Alle Männer haben sie an sich, diese Freude. Wenn wir eine Seifenhülse leer gewaschen hatten, waren wir stolz darauf wie auf ein gutes Werk. Diese mit dem Weltall einverstandene Miene, wenn einer die leere Schachtel fortwarf: in Ordnung. Sauber. Gut aufgebraucht. Eine neue. Waren Sie kein Pedant? Die letzte Feder verbraucht, eine Flasche Haarwasser zu Ende gespritzt, ein kleines Pappblatt mit Kragenknöpfen abgelegt - welche Gehobenheit! Es ist etwas geschehn! winzig kraucht eine minime Eitelkeit vom Magen zum Hirn empor: ich war tätig. Das gleiche befriedigende Gefühl, wie wenn in der Schule eine Rechenaufgabe mit Null aufging. Saldo. Bilanz. Fertig. Wir waren uns in diesem Augenblick so einig mit dem All."

Kurt Tucholsky, "Nachher" in "Zwischen Gestern und Morgen", Rowolth Taschenbuchverlag, S 239

Diese Nachricht wurde am 17.04.2006 um 10:10 Uhr von maximilian editiert.
 
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Diskussionsnachricht 000210
17.04.2006, 19:10 Uhr
Achim
registriertes Mitglied


Erleichtert fällt mir ein Stein von der Brust
die Zitatensammlung lebt und steigert die Lust.

Hallo Maximilian,

Tucholsky ist für mich einer der ganz großen Dichter und Schriftsteller und Satiriker und Aufklärer, den zu lesen sich in einemillionenfünfhunderttausenddreihunderttrilliardenneunhundertfünfzigtausend Jahren noch lohnt

Gruß Achim

--
1 goldener

Diese Nachricht wurde am 17.04.2006 um 22:00 Uhr von Achim editiert.
 
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Diskussionsnachricht 000211
18.04.2006, 08:30 Uhr
erik kormann
registriertes Mitglied


"Er steckte die Keule weg und war nun nur noch von emsiger Betriebsamkeit erfüllt. Als erstes faltete er das Beduftungstuch auseinander, breitete es locker mit der Rückseite über Tisch und Stühle und achtete darauf, daß die Fettseite unberührt blieb. Dann schlug er die Bettdecke zurück. Derr herrliche Duft des Mädchens, der plötzlich warm und massiv aufquoll, berührte ihn nicht. Er kannte ihn ja, und genießen, genießen bis zum Rausch, würde er ihn später, wenn er ihn erst wirklich besaß. Jetzt ging es darum, möglichst viel davon einzufangen, möglichst wenig verströmen zu lassen, jetzt waren Konzentration und Eile geboten.

(...)

Kein Schlitz, kein Löchlein, kein aufgekniffenes Faltlein klaffte mehr, an dem der Duft des Mädchens hätte entweichen können. Sie war perfekt verpackt. Es blieb nichts mehr zu tun, als zu warten, sechs Stunden lang, bis der Morgen graute."


Süsskind, "Das Parfum - Die Geschichte eines Mörders".

Wir müssen jetzt nur noch auf die Verfilmung warten.
Einen schönen Tag,
Gruß Erik
 
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Diskussionsnachricht 000212
19.04.2006, 05:23 Uhr
Wilm
registriertes Mitglied


Heute hatte ich die Ruhe, zwischen 03:00 und 04:00 Uhr habe ich mich rasiert. Ich habe es genossen, aber für merkwürdig empfunden, welche Gedanken einem da durch den Kopf gehen:

Das Herz:
meine Verliebtheit ergab sich schnell, ich kannte die Schönheit seit Monaten doch die erste Verabredung war belanglos,... denn mein Verstand war hellwach!

Beim zweiten "Date" (neudeutsch) ging es zuerst ins Kino und im Anschluß auf ein Glas Wein zu Ihr,... ich erwähnte Rückenschmerzen und bekam im Schlafzimmer eine Massage,... dort stand auch ein Computer, mein Verstand: "Warum hast Du dann auf Deine Anfrage nicht Ihre eMail-Adresse erhalten?" Herz: "Halt Dich bitte mal ein wenig zurück, es geht Ihm doch gut!"

Der Abend war entspannend und gentlemanlike,... bei der Verabschiedung an der Tür, ein Kuß und schon fiel selbige hinter mir zu, mein Verstand: "Siehste, zumindest hätte Sie warten können, bis Du auf dem Treppenabsatz kehrt machst um Dir noch ein Lächeln zu gönnen!" Herz: "Sie ist halt vom langen Abend geschafft!"

Ostersonntag eine Verabredung in der Gastronomie,... um 01:00 Uhr sagte Sie per SMS ab, mein Herz: "Es war eine harte Woche!" Mein Verstand: "Schreib kurz zurück!"

Ich schrieb zurück und seit Ostermontag ist die Beziehung beendet, mein Herz hat jeglichen Kontakt zu meinem Verstand eingestellt und meine Seele ist beleidigt!




Zitat aus "Wilmsche Ostern 2006"


Und wie immer alles nur Spaß
freundlichst Wilm

P.S. bitte das Daumendrücken einstellen.
 
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Diskussionsnachricht 000213
19.04.2006, 07:53 Uhr
Bitterman
registriertes Mitglied


Nicht knicken, es gibt noch viele Töchter.

--
Grüße aus NEA
 
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Diskussionsnachricht 000214
19.04.2006, 23:26 Uhr
hein
registriertes Mitglied


Wilm schrieb:
Und wie immer alles nur Spaß
freundlichst Wilm


Auch das lege ich mal unter "gentlemanlike" ab, scheint Dir zu liegen. Ich finde es nicht nett, eine Verabredung per SMS abzusagen. Sowas tut man nicht -- wenn's auch anders geht! Kopf hoch, das Leben geht weiter. Es parkt nur gerade vor einem ätzenden Schaufenster.

Eigentlich wollte ich ein Zitat einstellen. Hoffentlich ist es jetzt für Dich nicht zu negativ. Falls doch, entschuldige bitte, Wilm. Mir soll keiner nachsagen, ich sei ein Trampel. Aber langsam muß es mal sein, sonst vergesse ich es ganz:

"Quinn war nun nirgendwo. Er hatte nichts, er wusste nichts, er wusste, dass er nichts wusste. Er war nicht nur zum Anfang zurückgeschickt worden, er stand noch vor dem Anfang und so weit vor dem Anfang, dass es schlimmer war als irgendein Ende, das er sich vorzustellen vermochte. [...] Er rauchte eine Zigarette und dann noch eine und noch eine. Er betrachtete seine Hände, sah, dass sie schmutzig waren, und stand auf, um sie zu waschen. Im Badezimmer, während das Wasser ins Becken rann, beschloss er, sich auch zu rasieren. Er seifte sich das Gesicht ein, nahm eine saubere Klinge und begann, seinen Bart abzuschaben. Aus irgendeinem Grund fand er es unangenehm, in den Spiegel zu sehen, und er versuchte, seinem eigenen Blick auszuweichen. Du wirst alt, sagte er zu sich selbst. Du wirst ein alter Furz. Dann ging er in die Küche, aß eine Schüssel Cornflakes und rauchte wieder eine Zigarette."

Paul Auster, "Stadt aus Glas".
 
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Diskussionsnachricht 000215
20.04.2006, 03:45 Uhr
Wilm
registriertes Mitglied


@ Sir Bitterman: ich denke diese Anrede von mir, wirst Du nun nie wieder los!

@ hein: nein, es war eher positiv! Vielleicht als Resümee,... wer fällt, muß nur eines lernen,... das Aufstehen!

Möchte mich bedanken, auch bei den Absendern einiger Mails, die mich erreicht haben, baut auf... den Erfolg konnte ich des Nachts, nach der einstündigen Rasur schon sehen, glatt und ohne Cut.

Folglich werde ich jetzt daran arbeiten, den zeitlichen Ablauf zu optimieren!


Mit einem herzlichen Gruß in die literarische Runde
Wilm
 
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Diskussionsnachricht 000216
20.04.2006, 20:07 Uhr
maximilian
registriertes Mitglied


""Guten Tag, Herr Habekuß", sagte Anton. "Ich soll mir die Haare schneiden lassen." "Schon recht. Nimm Platz, mein Sohn", sagte Herr Habekuß. "Wie geht's der Mutter?"
"Danke für die Nachfrage. Es geht ihr besser. Aber mit dem Bezahlen geht's noch nicht besser."
"Wieder wie das letzte Mal", sagte Herr Habekuß. "Zwanzig Pfennig Anzahlung, den Rest in Raten, hinten kurz, vorne etwas länger, ich weiß schon. Und das kleine Fräulein?"
"Ich bin bloß Publikum", erklärte Pünktchen. "Lassen Sie sich durch mich nicht stören." Herr Habekuß band Anton ein großes weißes Tuch um und säbelte mit der Schere drauflos.
"Kitzelt's schon?" fragte Pünktchen gespannt. Sie konnte es nicht erwarten. Und weil Anton nicht antwortete, sondern mäuschenstill saß, dachte sie sich rasch etwas anderes aus. Sie setzte Piefke auf den zweiten Stuhl, band ihm eine Taschentuch um den Hals un schmierte ihm Seifenschaum um die Schnauze. Piefke hielt den Schaum zunächst für Schlagsahne, aber weil das Zeug nicht schmeckte, zog er die Zunge wieder zurück und schüttelte den Kopf.
Pünktchen tat, als ob sie ihn rasierte. Sie schabte ihm mit dem Zeigefinger den Seifenschaum allmählich wieder vom Fell, tanzte um ihn herum und unterhielt ihn dabei, wie sie es bei Friseuren beobachtet hatte.
"Ja, ja mein Herr", sagte sie zu dem Dackel. "Das sind Zeiten! Ist Ihnen mein Zeigefinger scharf genug? Das sind Zeiten! Es ist zum, Sie wissen schon, was ich meine. Stellen Sie sich vor, bitte die andere Seite, stellen Sie sich vor, wie ich gestern nach Hause komme, hat meine Frau Drillinge gekriegt, drei Zelluloidpuppen, lauter Mädchen. Und auf dem Kopf wächst ihnen rotes Gras. Soll man da nicht verrückt werden? Und wie ich heute früh den Laden aufmache, steht der Gerichtsvollzieher schon drin und sagt, er müsse die Spiegel abholen. Warum? frag ich den Mann. Wollen Sie mich ruinieren? Tut mir leid, sagt er, der Finanzminister schickt mich, Sie essen keinen Rhabarber. Gegen den Strich, Herr Piefke? Wovon sind Sie übrigens so schön braun? Ach so, Sie benützen Höhensonne. Eine halbe Stunde später kam der Minister persönlich. Wir haben uns geeinigt, ich rasiere ihn eine Woche lang umsonst, täglich zehnmal. Ja, er hat einen sehr starken Bartwuchs. Wünschen Sie Kölnisch Wasser? Ich werde nächstens verreisen. Der Zeppelin sucht für seine Nordpolfahrt einen seekranken Friseur, der soll den Eisbären die Haare schneiden. Wenn es Ihnen recht ist, bringe ich Ihnen ein Eisbärenfell mit. Puder angenehm?"
Pünktchen schmierte dem Dackel weißes Puder über die Schnauze, und Piefke starrte entsetzt in den Spiegel."

Erich Kästner, "Pünktchen und Anton" Wiener Verlag S 35-37
 
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Diskussionsnachricht 000217
20.04.2006, 20:27 Uhr
Achim
registriertes Mitglied


Hallo Maximilian,

eine herrliche Geschichte: "Ist Ihnen mein Zeigefinger scharf genug."

Mein Bruder und ich, wir haben ja auch Barbier gespielt, uns die Gesichter eingeschäumt und mit einem klingenlosen Hobel unsere zarten Gesichter rasiert. Das habe ich völlig vergessen. Und jetzt ist es wieder da.

Gruß Achim

--
1 goldener
 
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Diskussionsnachricht 000218
20.04.2006, 20:58 Uhr
maximilian
registriertes Mitglied


Hallo Achim,

ich fand, das sei eine Geschichte für den Nassrasur Nachwuchs.
Auch bei mir wurden Erinnerungen an die Kindheit geweckt und Rasierschaum ist immer noch ein schönes Spielzeug :-)

Gruß Max
 
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Diskussionsnachricht 000219
22.04.2006, 07:23 Uhr
Achim
registriertes Mitglied


Tucholsky hat eine Reihe von "Herr Wendriner-Geschichten" verfaßt. Ein besorger cholerischer Spießer, der in dieser Geschichte von einem Kollegen bei einem Seitensprung erwischt wurde:



"Na, und dann hat sie mir ihre Wohnung gezeigt. Reizend, sag ich ihnen! Ein kleines Eßzimmer, sehr gemütlich, ein Gelegenheitskauf, noch aus der Inflation, dann ein Rauchzimmerchen, entzückende Kissen, behsch, hauptsächlich - und ein Parfum! Sie hat mir auch gleich ne Quelle für Parfums gesagt, ich wer hingehen und meiner Frau ein Fläschchen besorgen...Na und wies dann so weit war, wah se sehr vernünftig, hat sich gar nicht gesträubt, ach, wissen Se, das kann ich nicht leiden, diese Geschichten, man ist doch schließlich kein grüner Junge mehr, aber sie war wirklich Klasse...! Sie ging raus, und dann kam sie zurück im Pyjama, violett mit unten rosa abgesetzt - famos, eine famose Person!"

Zum Schluß hat er seiner Frau ein Kostüm gekauft, Parfum und eine Bonbonniere. Sein schlechtes Gewissen zu beruhigen. Und mit dem letzten Satz entschuldigt er seinen Seitensprung mit einem ungewöhnlichen Argument:

"Lieber Freund! Wenn sie jeden Abend Fußbäder nehmen müssen, wollen Sie auch mal brausen-!"

Kurt Tucholsky "Gesammelte Werke" Band 4 "Herr Wendriner betrügt seine Frau", Rowohlt Verlag 1960,
geschrieben 1925, Seite 234

--
1 goldener

Diese Nachricht wurde am 22.04.2006 um 07:39 Uhr von Achim editiert.
 
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Diskussionsnachricht 000220
26.04.2006, 14:32 Uhr
nafets
registriertes Mitglied


Hobbes: Think I should shave?
Calvin: No, go for the Don Johnson fuzzy look.

www.ucomics.com/calvinandhobbes/1995/04/23/

(enthält Abbildungen von Rasiergeräten)

--
"WE TAKE YOUR BAGS AND SEND THEM IN ALL DIRECTIONS." -- Airline ticket office, Copenhagen
 
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Diskussionsnachricht 000221
27.04.2006, 20:53 Uhr
Achim
registriertes Mitglied


Bukowski. Wahnsinn. Daß sind große Tage, Bukowski und John Fante. Wir spielen 1/8 Cent Skat und mit unserer Skat-Kasse gehts dann zum Pferderennen nach Riem. Miss Annabel Lee hats letztens nicht gepackt. Fante ist der bessere Skat-Spieler, aber sehr zurückhaltend bei den Pferdewetten. Ich hatte ihm einen Tip gegeben, 2er Wette. John setzte zwei Euro in Kombination und erhielt 5 zurück. Er freute sich wie ein Kind. Aber das dürfte Euch vielleicht nicht so sehr interessieren, wie die Geschichte von John Fante selbst:


"Einmal hatte ich eine Stelle als Küchenhilfe bei Simon's auf der Hill Street, wuchtete die Abfalleimer vor die Tür und polierte das Messinggeländer. Diese Zeiten hatten seit langem ihren Reiz verloren. Ich war froh, den billigen Hotels auf der Temple Street entkommen zu sein, dem Kaffee für zwei Cent und der Rasur auf öffentlichen Toiletten mit kaltem Wasser und alten Rasierklingen. Auf dieser Straße hatte es Tage gegeben, wo ein einziger Dollar in meiner Tasche Zeit bedeutete, Zeit zum Ausruhen vom fieberhaften Kampf ums Überleben, Zeit, um vierundzwanzig Stunden locker lassen zu können."

John Fante "Gemischte Gefühle" Roman, Goldmann Verlag, 1990, Seite 110

Ich danke meinem Bruder Jü für diesen Hinweis.

Allright and all the best to all of you
Achim

--
1 goldener

Diese Nachricht wurde am 27.04.2006 um 20:57 Uhr von Achim editiert.
 
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Diskussionsnachricht 000222
27.04.2006, 22:21 Uhr
erik kormann
registriertes Mitglied


Lieber Achim,

ich komme zwar im Moment nicht dazu, viel in Büchern zu stöbern und die Fundstücke aus dem Nassrasurleben fremder Fiktionen hier zu zitieren. Doch ich freue mich jeden Tag auf ein schönes Zitat.

Danke und Gruß,
Erik
 
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Diskussionsnachricht 000223
28.04.2006, 21:37 Uhr
erik kormann
registriertes Mitglied


"Von Zeit zu Zeit griff er in die Tasche und schloß die Hand um den kleinen gläsernen Flakon mit seinem Parfum. Das Flschen war noch fast voll. Für den Auftritt in Grasse hatte er blos einen Tropfen verbraucht. Der Rest würde genügen, um die ganze Welt zu bezaubern. Wenn er wollte, könnte er sich in Paris nicht nur Zehn-, sondern von Hunderttausenden umjubeln lassen; oder nach Versailles spazieren, um sich vom König die Füße küssen zu lassen; dem Papst einen parfümierten Brief schreiben und sich als neuer Messias offenbaren; in Notre-Dame vor Königen und Kaisern sich selber zum Oberkaiser salben; ja sogar zum Gott auf Erden - falls man sich als Gott überhaupt noch salbte ...

All das könnte er tun, wenn er nur wollte. Er besaß die Macht dazu. Er hielt sie in der Hand. Eine Macht, die stärker war als die Macht des Geldes oder die Macht des Terrors oder die Macht des Todes: die unüberwindliche Macht, den Menschen Liebe einzuflößen. Nur eines konnte diese Macht nicht: sie konnte ihn nicht vor sich selber riechen machen. Und mochte er auch vor der Welt erscheinen als Gott - wenn er sich nicht riechen konnte und deshalb niemals wüßte, wer er sei, so pfiff er drauf, auf die Welt, auf sich selbst, auf sein Parfum."


Patrick Süskind, "Das Parfum - Die Geschichte eines Mörders"
 
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Diskussionsnachricht 000224
30.04.2006, 22:02 Uhr
Achim
registriertes Mitglied


"Pfeffer, echter - (Piper nigrum): Ich bezeuge, es bringt Freude den Witwern und behebt die Impotenz der Schüchternen...Wußten Sie, daß Niesen ein erotisches Vergnügen ist? Mein Großvater trug zum Niesen immer eine goldene Dose mit Schnupftabak bei sich und drei von Nonnen gestickte Batisttaschentücher. Stäuben Sie, wenn Sie Ihren Geliebten schon eingeschlafen im Bett erwischen, da nächste Mal Pfeffer aufs Kopfkissen, und wenn das eher kontraproduktiv wirken sollte, können Sie sich immer noch auf dem Bettvorleger lieben."


Isabell Allende "Aphrodite - Eine Feier der Sinne" Suhrkamp-Verlag, Kapitel "Verbotene Kräuter" Seite 79. Aus dem Spanischen von Liselotte Kolanoske

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1 goldener
 
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