Diskussionsnachricht 000019
07.06.2017, 11:27 Uhr
CaptainGreybeard
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Ich bin mit dem Wilkinson Plastik Classic auch nicht zurecht gekommen, selbst nachdem ich schon zwei Jahre Erfahrung mit einem klassischen Hobel gemacht hatte.
Er ist zu leicht, zu "komisch", was den richtigen Winkel angeht und sehr wählerisch, was "die richtige Klinge" angeht, so jedenfalls meine Erfahrung. Ich habe den WC daher irgendwann entsorgt.
Als Einsteigergerät würde ich eher einen Butterfly-Rasierer Isana (= Baili) wählen, alternativ einen Merkur 23 (langer, dünner Griff) oder 42 (kurzer, dicker Griff), beide sehr sanft und dennoch gründlich. Eine Spur gründlicher, aber immer noch sehr sanft und für Einsteiger empfehlenswert sind auch der Mühle R89 bzw. Edwin Jagger DE89 (beide mittellange, dicke Griffe), die sich nur im Design der Griffoberflächen unterscheiden.
Klingen sind natürlich so eine Sache, denn kaum etwas ist subjektiver als die Wahl "der richtigen Klinge." Gute Erfahrungen haben wohl viele mit der Astra Superior Platinum gemacht; sie ist scharf, sanft (die erste Rasur mit jeder neuen Klinge ist m. E. nicht extrem sanft, alle weiteren dann schon), langlebig und insgesamt gutmütig genug, um auch mal den einen oder anderen kleinen Fehler zu verzeihen. Andere schwören auf betont sanfte Klingen wie die Derby Extra oder die Personna Platinum.
Letztlich ist eine gelungene Rasur mit einem klassischen doppelschneidigen Sicherheitsrasierer, um den eigentlich nicht korrekten Begriff des Hobels zu vermeiden, vor allem eine Frage der richtigen Vorbereitung (Rasierseife oder -creme, mit einem Pinsel zu einem üppigen, schlotzigen Schaum aufgeschlagen und ausreichend dick im Gesicht aufgetragen) und Handhabung des Rasierers. Und dieses Erlernen der richtigen Technik kommt mit der Zeit, das geht nicht an einem Tag und wohl auch nicht in einer Woche, das dauert länger. Bei mir hat es fast ein halbes Jahr gedauert, bis ich mich mit meinem Merkur 23 + ASP genau so gründlich und nachhaltig rasieren konnte wie zuvor mit meinem Mach 3. Das Wichtigste ist es, die eigene Gesichtshaut und den eigenen Bart(wuchs) zu kennen.
Heute rasiere ich mich mit fast jedem klassischen Rasierer besser, gründlicher und nachhaltiger als mit jedem Systemrasierer. Aber dazwischen lagen neben fast drei Jahren des Lernens und der Erfahrung auch diverse Experimente mit Klingen, Rasierern, Seifen, Cremes usw. Und das Lernen geht dabei weiter, mit jeder einzelnen Rasur. |