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NassRasur.com-Forum » Rasiermesser und Zubehör » MST Thüringer Natur-Abziehstein poliert nicht? » Themenansicht

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Autor Thread - Seiten: -1-
Diskussionsnachricht 000000
25.08.2017, 17:48 Uhr
luke_duke
registriertes Mitglied


 Hallo!

Ich hoffe ich werde nicht sofort gelyncht, jedoch schien mir hier die passenden Experten bzw. Personen die Erfahrung mit MST-Steinen gemacht haben. Ich habe mit Rasiermessern noch nichts am Hut (wird sich wahrscheinlich jedoch bald ändern ) sondern komme eher aus der Ecke Hobeleisen und Messermachen

Ich habe mir vor ein paar Tagen einen Natur-Abziehstein von MST zugelegt, da ich neben meinem Naniwa J1000/3000 und SiC/Chromoxyd-Riemen eine Ergänzung gesucht habe. Schneiden taten alle Schärfobjekte, jedoch zum Rasieren reichte es noch nicht.
( www.wetzen-und-schleifen.de/produkte-details.php?artikel_...)
Laut Verkäufer hat dieser Körnung F2500 was ja laut Umrechnung >J8000 sein sollte, somit sollte dieser doch deutlich mehr polieren als mein aktueller Naniwa-Kombi mit J3000, oder irre ich an dieser Stelle? Die Schleifspuren sind deutlich gröber als mit dem Naniwa.

Der Stein wurde mit Glasplatte und Wasserschleifpapier bis Körnung 800 abgerichtet ( das hatte er nach einer kurzen Inspektion mit dem Haarlineal dringend nötig) und anschließend mit dem mitgelieferten Aufreiber aufgerieben.

Meine Frage an euch: Ist das bei diesen Steinen normal oder liege ich richtig mit der Vermutung, dass ich irgendwas falsch mache?


Vielen Dank!

Grüße,
Lukas
 
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Diskussionsnachricht 000001
26.08.2017, 14:05 Uhr
Bartisto
registriertes Mitglied


 Hallo Lukas,

Du liegst mit Deiner Vermutung nicht richtig, dass Du irgend etwas
falsch machst. Deine Beobachtungen sind korrekt und bei einem Schiefer,
und Deiner ist einer, völlig normal.
Man kann eine Unterscheidung zwischen Spiegelfinish und Wolkenfinish treffen. Die Naniwa haben eine einheitliche Kornstruktur und sind eindeutig auf Spiegelfinish ausgelegt. Natursteine enthalten die unterschiedlichsten schleifenden Substanzen in unterschiedlichster Struktur und Korngröße. Man kann demnach die Korngröße eines Natursteins nur in einem gewissen Bereich angeben, z. B. 6000 - 8000 J.
Durch stufenweise Verdünnung des Schärfschlammes lässt sich die Feinheit
häufig noch steigern, denn während es Schärfvorganges zerlegen sich die
anfangs stärkeren Partikel. --- Selbst bei einem hochwertigen jap. Naturstein, der z. B. mit max. 12000 J angegeben wird, wirst Du unter einer guten Lupe immer noch ein Schliffbild sehen, das nicht vollständig spiegelt. Aber,..... einziger und alleiniger Maßstab ist die RASUREIGENSCHAFT, die ein Stein einem Messer geben kann.

Gruß
Bartisto

--
Wer einen Fehler gemacht hat und ihn nicht korrigiert, begeht einen zweiten. Konfuzius
Diese Nachricht wurde am 26.08.2017 um 14:07 Uhr von Bartisto editiert.
 
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Diskussionsnachricht 000002
28.08.2017, 09:48 Uhr
luke_duke
registriertes Mitglied


 Hi Bartisto!

Vielen Dank für die ausführliche Erklärung, da habe ich wieder was dazu gelernt! Aufgrund dieser habe ich mal ein Messer aus Sandvik 12c27 vorgenommen. Nach dem Schiefer hat es schon gut rasiert, was deine Aussage absolut bestätigt! Nur jetzt hab ich halt das Henne-Ei Problem, das Rasiermesser wird also demnächst folgen



Grüße,
Lukas
 
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Diskussionsnachricht 000003
28.08.2017, 23:30 Uhr
Borsif
registriertes Mitglied


 Hallo Luke_Duke,

ich kann dir zwei (bzw. vier) Mikroskopaufnahmen zeigen, welche ein unterschiedliches Finish zeigen.

Das erste Messer ist ein Engelswek Solingen, welches ich für meinen Arbeitskollegen auf der Naniwa Superstone Progression 0k8, 2k, 5k, 8k geschärft und auf einem Escher (Thüringer) gefinisht habe. Leider habe ich keine Aufnahme nach dem 8k NSS, jedenfalls war da die Facette eher spiegelnder und "weniger zerkratzt anmutend" als nach dem Escher.

Bilder anbei:

(die Bilder habe ich bei uns in der Arbeit auf einem ganz tollen -sehr hoher 5-stelliger Betrag- Mikroskop angefertigt. Dabei ist das Bild bei dieser Vegrößerung eigentlich nur in einem kleinen Teilbereich scharf, der Rest ist durch die Tiefenunschärfe verschwommen. Diese Bilder sind jedoch aus mehreren Bildern in verschiedener Höhe zusammengesetzt, daher sieht man die komplette Facette gleichzeitig auf einer Aufnahme scharf. Die zwei verschiedenen Bilder unterscheiden sich nur in der Ausleuchtung der Probe - einmal kommt das Licht von Oben und einmal schräg seitlich - daher wird das Licht von den "kratzern" unterschiedlich reflektiert.)

Engelswerk 200Fach Escher 1

Engelswerk 200Fach Escher 2


Das zweite Messer ist mein Wade & Butcher Bow Razor, welches ich zuerst auf den Naniwas durchgeschärft habe und im Anschluss auf meinem japanischen Naturstein ebenfalls durch eine Progression gebracht habe, welche auf einem Ohzuku, angerieben mit einem Tomo Nagura (ebenfalls Ohzuku) gefinisht wurde. Gerade bei den Japanern wird die Facette gerne "seidenmatt":

Wade&Butcher 200Fach Ohzuku 1

Wade&Butcher 200Fach Ohzuku 1


Ich kann dir versichern, dass beide Messer, trotz ihrer sehr unterschiedlich anmutenden Facetten, den Haartest 1A bestehen und zumindest das W&B rasiert vorzüglich. Das Engelswerk habe ich nicht getestet, da es nicht mein Messer ist, aber ich habe auch einige andere (meiner) Messer auf dem Escher gefinisht und die Rasuren waren ebenfalls vorzüglich.

Liebe Grüße
Borsif
Diese Nachricht wurde am 28.08.2017 um 23:38 Uhr von Borsif editiert.
 
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Diskussionsnachricht 000004
29.08.2017, 11:12 Uhr
Bartisto
registriertes Mitglied


 Hallo Borsif,

präzise Aufnahmen...!

Je spiegelnder, desto besser die Rasureigenschaft ist ein Irrtum.
Wäre es so, dann könnte man alle Natursteine wegpacken. Nicht umsonst
haben diese Steine ihren Preis.

Gruß
Bartisto

--
Wer einen Fehler gemacht hat und ihn nicht korrigiert, begeht einen zweiten. Konfuzius
Diese Nachricht wurde am 29.08.2017 um 11:12 Uhr von Bartisto editiert.
 
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Diskussionsnachricht 000005
29.08.2017, 12:21 Uhr
El Gringo
registriertes Mitglied


 Hut ab, Kollege Borsif! Hochachtung, Kompliment und Respekt!
 
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Diskussionsnachricht 000006
07.01.2018, 10:25 Uhr
andystronger
registriertes Mitglied


 Nun habe ich einiges zum MST-Thüringer gelesen und mir stellt sich nun die Frage, ob er als günstiger Finisher geeignet ist. Es gibt für und wider unter den verschiedenen Berichten. Oder eignet sich auch ein Chromoxid Riemen? Darüber gibt es auch überaus gespaltene Meinungen. Konkret geht es um ein Gold Dollar 66, welches zwar den Haartest besteht, aber rupfig ist. Mein feinster Stein ist ein Kombistein von Naniwa, welchen ich als 1000/3000 gekauft hatte, aber wesentlich feiner ist. Oder gibt es andere Alternativen?
Diese Nachricht wurde am 07.01.2018 um 10:26 Uhr von andystronger editiert.
 
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