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NassRasur.com-Forum » Rasiermesser und Zubehör » Einsteiger sucht das passende Rasiermesser(Aust) und Beratung zur Rasur » Themenansicht

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Autor Thread - Seiten: [ 1 ] [ 2 ] [ 3 ] -4- [ 5 ] [ 6 ] [ 7 ] ... [ Letzte Seite ]
Diskussionsnachricht 000075
04.10.2017, 15:59 Uhr
~EasyRider
Gast


Gerade "Einsteigermesser" sollen "erstklassige" Messer sein. Ein durchschnittliches Messer ist nur eine zusätzliche Hürde auf dem ohnedies schwierigen Weg in die Messerrasur. Da kann die Freude ganz schnell verfliegen. Aber innerhalb deines Budgetrahmens bekommst du schon was Ordentliches. Keines meiner Messer hat mehr gekostet und ich bin mit allen hochzufrieden.

Grüße aus Graz

EasyRider
 
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Diskussionsnachricht 000076
04.10.2017, 16:53 Uhr
Bergdoktor
registriertes Mitglied


EasyRider schrieb:

Zitat:
Gerade "Einsteigermesser" sollen "erstklassige" Messer sein.

100pro Zustimmung!

--
Hart Steel 6/8, Wacker Huntsman 7/8, Wacker Old Sheffield 7/8 Portland Strop, Yaklederhängeriemen Pils 101NE Wilkinson, BIC Thäter 4125/5 RS Arko, Balatoni Szappan, Stirling Mountain Man Pitralon Original, Knize Ten
 
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Diskussionsnachricht 000077
04.10.2017, 18:25 Uhr
fAlbert
registriertes Mitglied


Da geb ich euch ja vollkommen Recht.

Wollte nur klar stellen, dass die mir zur Auswahl stehenden Messer (Aust und Böker) allesamt erstklassig sind.

Ein "Einsteigermesser" siedle ich halt nicht bei 220+ € an. Darum ging es mir.

Meine Entscheidung ist auch so gut wie gefallen.

Meine Vorgehensweise wird vielleicht nicht jeden begeistern aber ich glaube so fahre ich am besten!

Das Böker Scheersalon ist bestellt. Muss nur noch die Überweisung tätigen. Als mögliches Lieferdatum wird Ende KW42 genannt.

Meine Idee:

Ich möchte dem Scheersalon eine Chance geben. Vielleicht begeistert mich dieses und ich möchte es auf Anhieb behalten.

Wenn nicht - werde ich es retournieren.

Aber keine Sorge... Ich werde es natürlich mit allergrößter Vorsicht und Sorgfalt behandeln und mich natürlich auch nicht damit rasieren. Das versteht sich von selbst.

Wenn mir das Scheersalon in Natura nicht gefällt geht es zurück. Bis dahin weiß ich dann hoffentlich auch, ob es das Aust oder das Elite Carbon SE werden soll. (Wenn es überhaupt soweit kommt...)

Mit diesem Vorhaben finde ich gerade inneren Frieden. Und ich bin im Zweifel dann auch sicher wegen des Scheersalon Messers und werde gerne dazu bereit sein etwas mehr zu zahlen.

Grüße

fAlbert

Diese Nachricht wurde am 04.10.2017 um 18:26 Uhr von fAlbert editiert.
 
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Diskussionsnachricht 000078
04.10.2017, 19:49 Uhr
Pinselkasper
registriertes Mitglied


Hallo fAlbert,

Du hast es Dir ja wirklich nicht leicht gemacht mit Deiner Entscheidung!
Ich denke Du wirst das Messer nich mehr her geben, wenn Du es erst mal in der Hand hast. Die Messer sehen in natura meist noch besser aus als auf Bildern. Mir zumindest ging es so mit meinem Aust aus dem MH. Nun muß ich nur noch lernen richtig damit umzugehen.

--
Ich lebe über meine Verhältnisse, aber immer noch unter meinem Niveau!
 
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Diskussionsnachricht 000079
04.10.2017, 21:00 Uhr
fAlbert
registriertes Mitglied


Hallo Pinselkasper,

ja, ich bin selbst sehr gespannt.

Vielleicht gefällt es mir tatsächlich auf Anhieb und ich will es nicht mehr her geben. Immerhin ist es auch das erste richtige Rasiermesser, welches ich in meinen Händen halte werde. Das könnte schon mächtig Eindruck hinterlassen.

Der wirklich einzige Punkt, der mir derzeit noch zu bedenken gibt, ist die Tatsache, dass das Heft aus Holz ist. Ich hab etwas Angst bezüglich der Pflege und wenn es Feuchtigkeit ab bekommt. Im schlimmsten Fall könnte sich das Holz sogar verziehen?

Unter diesem Aspekt würde vor allem das Elite Carbon SE natürlich mächtig punkten. Da Carbon müsste ich mich nur um das Benetzten der Klinge kümmern. Augenscheinlich wesentlich pflegeleichter.

Wie sind denn eure Erfahrungen mit Holzheften? Ist meine Sorge berechtigt oder ist das in der Realität relativ unbedenklich, wenn ich das Heft nach jeder Rasur kurz mit einem Handtuch abtrockne bzw. versuche es möglichst gar nicht erst mit allzu viel Wasser in Kontakt kommen zu lassen?

Grüße

fAlbert
 
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Diskussionsnachricht 000080
04.10.2017, 21:12 Uhr
fAlbert
registriertes Mitglied


Oh! Und noch eine Sache... Thema Lederstreichriemen:

Das scheint ja auch schon wieder eine Sache für sich zu sein...

Die Preisspannen sind extrem. Einfaches Rindsleder oder Juchtenleder?

Wie breit sollte der Riemen sein? (Wie breit ist eigentlich die Klinge eines Rasiermessers für gewöhnlich??)

Wie lang sollte der Riemen sein?

Benötige ich Schleifpaste? Benötige ich zwei Lederriemen? einmal mit Paste, einmal ohne?

Was würdet ihr zu diesem Riemen sagen?

[Ebay Link entfernt]

Vielen Dank für eure Antworten!

Grüße

Diese Nachricht wurde am 04.10.2017 um 23:03 Uhr von Christian editiert.
 
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Diskussionsnachricht 000081
04.10.2017, 22:09 Uhr
shelob
registriertes Mitglied


Nachdem ich mit einem leichten Schmunzeln diesen Thread seit Beginn verfolge, melde ich mich jetzt auch mal zu Wort.

Das Scheersalon ist eine gute Wahl, ich habe mir neulich auch schon eins bestellt.

Als Riemen benutze ich seit Beginn meiner Messerei diesen hier aus dem Forumsshop: https://shop.nassrasur.com/de/Riemen-Pasten-und-Steine/Ha...

Ich spiele oft mit dem Gedanken mir etwas Höherpreisiges zu kaufen, aber bis jetzt langt er mir einfach und wurde/wird mit der Zeit immer besser.

Pasten solltest du am Anfang vermeiden, wenn du dich irgendwann mit der Schärferei beschäftigst, wirst du auch mit verschiedenen Pasten experimentieren können. Etwas Lederfett auf den Riemen kann, muss aber nicht sein.

Ich hatte zu Beginn eine Anfrage im MH gestellt nach einem guten Anfängermesser. Die Angebote waren umfangreich und ich habe 2 Messer gekauft, welche zusammen immer noch günstiger waren als das Scheersalon jetzt. Ein 6/8 ERN und ein 5/8 Zwilling, so konnte ich direkt beide Größen probieren. Beide nutze ich immer noch gerne, obwohl ich mittlerweile über 30 Messer habe. Das ERN ist sogar immer noch eins meiner Lieblingsmesser.

Auf jeden Fall wünsche ich dir viel Erfolg und Spaß mit der Messerei... es wird nicht bei einem Messer bleiben

--
und werden immer mehr Herold R89, Gilette Slim Adj. ASP
 
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Diskussionsnachricht 000082
05.10.2017, 12:57 Uhr
El Gringo
registriertes Mitglied


fAlbert schrieb:

Zitat:
Oh! Und noch eine Sache... Thema Lederstreichriemen:
Das scheint ja auch schon wieder eine Sache für sich zu sein...
Die Preisspannen sind extrem. Einfaches Rindsleder oder Juchtenleder?

Würde dir den Herold Kernjuchten XXL empfehlen, mit dem ersparst du dir das Überkreuz-Abziehen.

Oder den da:

https://www.portlandrazorco.com/strops/deluxe-strop

Verwende diesen Riemen seit etwas über einem Jahr und bin schwer begeistert von. Vor allem die Poly-Web-Seite ist schlichtweg genial. Wie's geht, siehst in diesem Video:

https://www.youtube.com/watch?time_continue=3&v=R8yT1...

Da werden jetzt höchstwahrscheinlich einige aufschreien und "Sakrileg, Sakrileg" rufen, weil diese Ami-Methode hierzulande - vor allem aber hier im Forum - wenig Anerkennung findet, um es mal vorsichtig auszudrücken, was aber nicht das geringste daran ändert, dass sie ganz hervorragend funktioniert. Ich ledere meine Messer Ami-Messer auf diesem Ami-Riemen nach der Ami-Methode (Spinnerei, ich weiß ) und habe dabei die Erfahrung gemacht, dass das Ergebnis genauso gut ist wie das bei der deutschen oder Bartisto-Methode erzielten. Allerdings mit dem Vorteil, dass sich Anfänger mit der Ami-Methode viel, viel leichter tun. Hab's bei einigen Neo-Messerern gesehen, deren auf herkömmliche Weise stumpfgelederte Messer ich geschärft habe und die ihre Messer jetzt, wo sie nach der Ami-Methode ledern, tadellos bei Schärfe halten können. Für Könner ist natürlich der schmale Riemen, auf dem über Kreuz nach der Bartisto-Methode abgezogen wird, das Optimum dessen, was beim Ledern erzielt werden kann. Ich mach's einmal so und einmal so und komm auf beide Arten zu einem (gleich-)guten Ergebnis.

Gruß

El Gringo
 
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Diskussionsnachricht 000083
05.10.2017, 17:31 Uhr
Bergdoktor
registriertes Mitglied


fAlbert, du brauchst keinen Riemen, das ist hinausgeworfenes Geld, glaube mir. Gewöhnliches ZEITUNGSPAPIER reicht vollkommen und ist mindestens ebenso gut, wenn nicht besser. Ich habe meinen Herold Kernjuchten-Riemen wieder verkauft und mir so einen gebastelt:

https://www.youtube.com/watch?v=RATA5rR2ORY

FUNKTIONIERT BESTENS!!!

Mein alter Schärfer, bei dem ich meine Messer schärfen ließ, hat noch NIE etwas anderes verwendet! Und der alte Knabe blickt immerhin auf eine über 60jährige Erfahrung zurück.

Gruß aus Tirol,

Martin

--
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Diskussionsnachricht 000084
05.10.2017, 17:52 Uhr
El Gringo
registriertes Mitglied


Bergdoktor schrieb:

Zitat:
Gewöhnliches ZEITUNGSPAPIER reicht vollkommen und ist mindestens ebenso gut, wenn nicht besser.

Das kann ich nur bestätigen! Verhält sich in der Tat so. Ich ziehe auf Reisen ausschließlich auf Zeitungspapier ab.
 
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Diskussionsnachricht 000085
05.10.2017, 18:35 Uhr
fAlbert
registriertes Mitglied


Wow, Bergdoktor!

Der mit Abstand beste und geilste Tipp von allen!

Viel Geld gespart! Das macht Freude!

Ich hab noch ein kleines Stück Lederriemen mit Paste drauf für normale Messer. Das müsste ergänzend dann ja wohl mehr als ausreichend sein, oder?

Nur wann genau benötige ich was??

Sollte das Messer rasurscharf sein reicht es wohl am Zeitungspapier abzuziehen, oder?

Nur wenn das Messer komplett neu geschliffen werden müsste benötigt es am Ende den Lederriemen mit Paste, oder?

@shelob

Vielen Dank für deine Wünsche! Und freut mich, wenn dich der Thread zum Schmunzeln bringt! Gibt's gratis oben drauf!

Grüße
 
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Diskussionsnachricht 000086
05.10.2017, 20:28 Uhr
Bergdoktor
registriertes Mitglied


fAlbert schrieb:

Zitat:
Nur wenn das Messer komplett neu geschliffen werden müsste benötigt es am Ende den Lederriemen mit Paste, oder?

Nein, auch dann brauchst du keinen Lederriemen! Du bastelst dir einfach einen zweiten Zeitungspapier-Riemen und behandelst den mit der Puma Stangenbaste grün (Chromoxid). Oder du kaufst dir im Baumarkt ein Stück Balsaholz und trägst dort Ölfarben-Chromox auf. Geht genauso. That's it!

Gruß aus Tirol,

Martin

--
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Diskussionsnachricht 000087
06.10.2017, 08:36 Uhr
leutnantbrown
registriertes Mitglied


Bergdoktor schrieb:

Zitat:
fAlbert, du brauchst keinen Riemen, das ist hinausgeworfenes Geld, glaube mir. Gewöhnliches ZEITUNGSPAPIER reicht vollkommen und ist mindestens ebenso gut, wenn nicht besser. Ich habe meinen Herold Kernjuchten-Riemen wieder verkauft und mir so einen gebastelt:

https://www.youtube.com/watch?v=RATA5rR2ORY

FUNKTIONIERT BESTENS!!!

Mein alter Schärfer, bei dem ich meine Messer schärfen ließ, hat noch NIE etwas anderes verwendet! Und der alte Knabe blickt immerhin auf eine über 60jährige Erfahrung zurück.

Gruß aus Tirol,

Martin

Hallo zusammen,

Das kann ich einfach so nicht stehen lassen. Auf dem ersten Blick scheint die Idee ja ganz charmant zu sein....
Ist aber aus meiner Sicht nicht gut für das Messer. Hier die entsprechenden Fehlerquellen:

1: Das Holz muß perfekt plan sein. (Ist es auf dem Video nicht) Es wird also nicht die gesamte Schärffacette erfasst.

2. Das Papier darf keine Wellen schlagen, da die Schärfspitze dann über so eine Welle gezogen wird und die Auswirkungen wie ich glaube, nicht so ideal sind. Außerdem wird dann irgendwann durch den Rücken eine solche Welle zu einem Versatz.

3. Die Fläche ist Knallhart und gibt nicht nach. Ein wenig Durchhang wäre schon sinnvoll. Man kann sich vorstellen warum.

4. Wie lange hält so ein Zeitungspapier....Dings?

5. Stangenpaste auf dem Zeitungspapier verteilt....Leute...schaut euch das Video an. Was daran ist gleichmäßig und kann mir garantieren, dass ich die Schärffacette gut bearbeiten kann. Außerdem sind die Stangenpasten alleine schon von der Konsistenz eine Katastrophe.

Ich verstehe es einfach nicht. Es gibt hier im Forum eine riesen Sammlung an Threads, wo ich genau nachlesen kann, worauf es ankommt und warum. Diese Methoden haben sich bewährt und gewährleisten ein gutes Ergebnis. Ich bin mir durchaus bewußt, dass es mehrere Wege nach Rom gibt. Aber das ist aus meiner Sich eben keiner dieser Wege.
Fazit:
Wenn ich Euch dauerhaft die Klingen stumpf machen wollt. Bitteschön.
Viel Spaß.

Vg
Peter

--
Wer als Werkzeug nur einen Hammer hat, sieht in jedem Problem einen Nagel.
 
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Diskussionsnachricht 000088
06.10.2017, 12:57 Uhr
~EasyRider
Gast


Als ich das mit dem Zeitungspapier gestern hier gelesen habe, dachte ich mir: WAS IST DAS DENN FÜR EIN SCHWACHSINN?!?! (Sorry, Bergdoktor, aber es war so). Habe sofort meinen Großvater, der sich seit 1958 (!) mit dem Messer rasiert und diese auch von Anbeginn an selbst schärft, angerufen, weil ich wissen wollte, was er dazu meint. Um es kurz zu machen: Opas Antwort hat mich aus den Socken gehaut! Seine Antwort im O-Ton: "Das war früher gang und gäbe, vor allem am Land. Auch ich habe mir meinen ersten Lederriemen erst irgendwann Mitte der 60er Jahre gekauft, zuvor habe ich auch auf Zeitungspapier abgezogen, genauso, wie mein Vater und mein Großvater es taten..."

Daraus ergeben sich für mich folgende Fragen:

* Haben sich die Männer damals nur mit stumpfen Messern oder Sägen rasiert? - Das kann ich nicht glauben!

* Waren unsere Altvorderen allesamt ahnungslose Stümper, die ihre Messer meuchelten und ihre Haut malträtierten? - Auch das kann ich nicht glauben!

* Ist es möglich, dass heutzutage (krampfhaft) versucht wird, aus einem simplen Handwerk eine hochkomplexe Wissenschaft zu machen? - Das halte ich sehr wohl für möglich, vor allem dann, wenn ich die einschlägigen Threads hier lese!

Summa summarum: Ich habe einen guten Lederriemen, also werde ich ihn auch weiterhin nutzen. Und dennoch werde ich mich hüten, alternative und offensichtlich langjährig bewährte Methoden einfach als Schwachsinn abzutun.

Gruß aus Graz

EasyRider
 
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Diskussionsnachricht 000089
06.10.2017, 13:30 Uhr
El Gringo
registriertes Mitglied


EasyRider schrieb:

Zitat:
* Ist es möglich, dass heutzutage (krampfhaft) versucht wird, aus einem simplen Handwerk eine hochkomplexe Wissenschaft zu machen? - Das halte ich sehr wohl für möglich, vor allem dann, wenn ich die einschlägigen Threads hier lese!

An den Theologischen Fakultäten wird DOGMATIK gelehrt, im Vatikan und in den Nassrasur-Foren wird sie praktiziert... Alternatives landet dort wie da unweigerlich vor der "Glaubenskongregation", Ausgang bekannt....

Das Thema Zeitungspapier wurde hier übrigens schon des Langen und Breiten behandelt:

https://forum.nassrasur.com/showtopic.php?threadid=34334&...

https://forum.nassrasur.com/showtopic.php?threadid=25009&...

Kleiner Auszug daraus:

Sassicaia schrieb:

Zitat:
Servus Martin,

ich kann das zuvor geschriebene nur bestätigen.

Mein Großvater mütterlicherseits, soweit ich mich erinnern kann Jahrgang 1882, hat sich immer am Sonntag Vormittag, wenn der Stall fertig gemacht war, rasiert.

Er hatte zwei Rasiermesser, eines für die Rasur und eines um Ferkel zu kastrieren. (Tierarzt gespart)

Die Rasur fand meistens draußen unter einem großen Vordach statt.

Im Schiff des Holzofens wurde heißes Wasser entnommen, in eine große Emailschüssel geschüttet und dann ging es los.
Aus einem riesigen Seifenblock wurde mit einem Rasierpinsel Schaum geschlagen, das Rasiermesser auf der Zeitung (Der Schweizer Bauer) ziemlich lange abgezogen und ein Gläschen verbotene grüne Fee getrunken.

Dann wurden Grimassen geschnitten und rasiert. Das hat uns Enkel natürlich gefreut.
Es blieb immer genügend Schaum für uns Kinder übrig, so das, wenn der Großvater fertig rasiert war, wir voller Rasierschaum die Großmutter umarmten was diese nur bedingt gefreut hat.

Ob das zweite Rasiermesser vor der Ferkelkastration auch auf Zeitungspapier abgezogen wurde weis ich nicht mehr, nur den Geruch des Desinfektionsmittels habe ich heute noch in der Nase.

Mein Großvater ist 1972 gestorben, sein Sohn, mein Onkel hatte sich stets elektrisch rasiert und als wir Enkel vor einiger Zeit den Bauernhof verkauft haben kamen mir als älterem Mann beim Aufräumen die beiden Rasiermesser wieder in die Finger.

Natürlich habe ich Sie an mich genommen, unser freundliches Forummitglied Norbert hat die alten Eisen geschärft, nochmals Danke Norbert, und manchmal, aber eher selten, verwende ich eines nachdem ich es auf einer Zeitung (nicht der Schweizer Bauer, i bin a Gsiberger) abgezogen habe.

Ich wünsche dir alles Gute mir deinen zwei Messern und vielleicht erzählen in 100 Jahren deine Enkel in irgendeinem Medium wie es war als sich der Großvater Martin mit seinen Messern rasiert hat.

Christoph

Grüße nach Graz

El Gringo

Diese Nachricht wurde am 06.10.2017 um 13:41 Uhr von El Gringo editiert.
 
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Diskussionsnachricht 000090
06.10.2017, 14:32 Uhr
fAlbert
registriertes Mitglied


El Gringo hat es wahrscheinlich auf den Punkt gebracht.

Das hier ist Religion! Und über den Glauben streitet man nicht.

Viele von leutnantbrown genannten Punkten kann man selbst ausbessern und beim Basteln eines solchen Streichzeitungs-"Riemen" besser machen.

Das Video soll sicher auch nur das Prinzip veranschaulichen. Beim späteren Eigenbau darf man sich gerne mehr Zeit nehmen/lassen und mit mehr Liebe zum Detail arbeiten.

Ich denke ich werde VORERST auf diese Methode zurück greifen. Sollte dann mal das nötige Kleingeld (in ein paar wenigen Monaten) beisammen sein - dann hole ich mir vielleicht gerne einen richtigen Streichriemen. Einfach der Tradition und Authentizität wegen.

Grüße
 
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Diskussionsnachricht 000091
06.10.2017, 15:06 Uhr
~EasyRider
Gast


@ El Gringo:
Danke für die interessanten Links! All das bestätigt die Aussage meines Großvaters voll und ganz. Hab ohnedies nicht daran gezweifelt, aber eine (so breite) Bestätigung ist nie schlecht.

Und wie der Zufall so spielt, haben wir hier am Institut einen Austauschstudenten aus South Dakota, dessen Vater, wie er mir vorhin sagte, seine Rasiermesser ausschließlich auf Zeitungspapier abzieht. Und der Mann muss von scharfen Messern schon berufsbedingt etwas verstehen, ist er doch CHIRURG!

@fAlbert:

Ja, du hast es erkannt, vieles hier ist RELIGION, da muss ich dir voll und ganz zustimmen! Das merkt man schon am "Predigerton", in dem viele Threads geschrieben sind und an dieser "religiösen Intoleranz", die "Andersgläubige" sofort zu spüren bekommen, wenn sie auch nur ein bisschen von der (Foren-)Dogmatik abweichen.

Gruß aus Graz

EasyRider
 
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Diskussionsnachricht 000092
06.10.2017, 15:07 Uhr
leutnantbrown
registriertes Mitglied


fAlbert schrieb:

Zitat:
El Gringo hat es wahrscheinlich auf den Punkt gebracht.

Das hier ist Religion! Und über den Glauben streitet man nicht.

Viele von leutnantbrown genannten Punkten kann man selbst ausbessern und beim Basteln eines solchen Streichzeitungs-"Riemen" besser machen.

Das Video soll sicher auch nur das Prinzip veranschaulichen. Beim späteren Eigenbau darf man sich gerne mehr Zeit nehmen/lassen und mit mehr Liebe zum Detail arbeiten.

Ich denke ich werde VORERST auf diese Methode zurück greifen. Sollte dann mal das nötige Kleingeld (in ein paar wenigen Monaten) beisammen sein - dann hole ich mir vielleicht gerne einen richtigen Streichriemen. Einfach der Tradition und Authentizität wegen.

Grüße

Jedem das seine. In Religionsfragen und auch in Rasiermesserfragen. Kein Thema. Mir geht es nur um eins:
Da ist ein Rasiermesserneuling und dem wird vorgeschlagen, das Messer auf einem ihm selbst hergestellten Holzklotz abzuziehen....da wird gesagt, dass ein Abziehleder unnötig sei. Hier geht es nicht um eine imaginäre "Glaubenskongregation".

Dieser Tip wird für erhöhte Frustration bei einem Neuling führen.
Den Auszug von El Gringo kann ich nur nachvollziehen. Ein sehr alter Friseurmeister hat mir Geschichten erzählt, die das noch untermauern würden. Warum ist denn die Rasiermesserrasur irgendwann fast "ausgestorben", wenn das damals alles so toll war. Früher waren Cuts ganz normal. Am WE sind die Altvorderen zum Friseur (der seine Messer wirklich nicht gut behandelt hat. Die wurden der Reihe nach mit demselben Messer rasiert und dann wurde die braun/rötliche Suppe ausgegossen. Wer auf so etwas steht und dem "Tradition" in dieser Form wichtig ist....Viel Spaß. Dann will ich gerne als "Inquisitor" hingestellt werden.
Das wichtigste aus meiner Sicht beim rasieren ist doch nicht....
Rost auf der Klinge (weil es den Charakter des Messers unterstreicht), Sparsamkeit bei Zubehörkauf oder ähnliches. Das Messer muß scharf sein und die Facette nicht der Gefahr ausgesetzt werden, dass Sie beschädigt wird.
Na ja. Wollte keinem auf die Füße treten. Schönes WE.

Vg
Peter

--
Wer als Werkzeug nur einen Hammer hat, sieht in jedem Problem einen Nagel.

Diese Nachricht wurde am 06.10.2017 um 15:08 Uhr von leutnantbrown editiert.
 
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Diskussionsnachricht 000093
06.10.2017, 15:32 Uhr
fAlbert
registriertes Mitglied


leutnantbrown schrieb:

Zitat:
Warum ist denn die Rasiermesserrasur irgendwann fast "ausgestorben", wenn das damals alles so toll war. Früher waren Cuts ganz normal. Am WE sind die Altvorderen zum Friseur (der seine Messer wirklich nicht gut behandelt hat. Die wurden der Reihe nach mit demselben Messer rasiert und dann wurde die braun/rötliche Suppe ausgegossen. Wer auf so etwas steht und dem "Tradition" in dieser Form wichtig ist....Viel Spaß. Dann will ich gerne als "Inquisitor" hingestellt werden.

Hallo leutnantbrown,

also hier geht es ja nicht darum, dass die Methode mit Zeitung besser sei. Eher darum, dass sie ähnlich gute Ergebnisse erzielt.

Nun frage ich dich:

Worauf stützt sich deine Meinung?

Was entgegnest du den vielen erfahrenen Messerern, die diese Methode seit Jahren und Jahrzehnten anwenden und den direkten Vergleich zum Lederriemen kennen?

Auf die Frage weshalb das Rasieren mit dem Messer (damals) irgendwann ausgestorben ist.

Na mit Sicherheit nicht, weil sie damals so schlecht war!

Da gibt es ja fast unendlich viele Gründe...

Der technische Fortschritt. Also moderne Rasierer, welche...

1. ihre Arbeit schneller verrichteten
2. sicherer im Umgang sind.
3. GANZ WICHTIG: Nicht so zeitintensiv waren.

Wer zelebriert heutzutage noch eine Rasur??? Der nächste Termin steht vor der Tür. Man hats eilig!

Mit einem Rasiermesser sollte man schon wissen was man tut. Wer gibt sich heute noch die Mühe so etwas langwierig zu erlernen und zu meistern. Könnte man es nicht war man auf Hilfe anderer abgewiesen. Musste diese ggf. sogar bezahlen.

Mit einem modernen Mach3 kann ich mich nicht verletzen. Und das Ergebnis innerhalb kürzester Zeit ist auch nicht von so schlechten Eltern.

Rasiermesser sind etwas für Liebhaber, Nostaligiker, Genießer. Erst, wenn man es iiiiirgendwann mal richtig gut beherrscht hängt man die Mach3 Rasierer wirklich ab.

Grüße
 
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Diskussionsnachricht 000094
06.10.2017, 15:58 Uhr
El Gringo
registriertes Mitglied


leutnantbrown schrieb:

Zitat:
Am WE sind die Altvorderen zum Friseur (der seine Messer wirklich nicht gut behandelt hat. Die wurden der Reihe nach mit demselben Messer rasiert und dann wurde die braun/rötliche Suppe ausgegossen.

Stimmt! Als doch schon älteres Semester kann ich mich noch sehr gut an diese Zeiten erinnern. Nur, was hat das mit dem Thema Zeitungspapier zu tun? - Die alten Friseure/Barbiere verwendeten allesamt LEDERRIEMEN...Wie ich selbst übrigens auch! Nur halte ich die Zeitungspapier-Methode für eine durchaus taugliche Alternative, die ich auf Reisen immer wieder anwende und mit der ich bis dato noch keine schlechten Erfahrungen gemacht habe. Meine Messer wurden dadurch nicht stumpf, die Facette wurde nicht ruiniert und ich konnte mich mit diesen solcherart abgezogenen Messern nicht schlechter rasieren als mit jenen, die ich "klassisch" auf Hänge- oder Stoßriemen abgezogen habe. Nur das wollte ich zum Ausdruck bringen. Keineswegs jedoch wollte ich dich als "Inquisitor" hinstellen! Wenn das so rübergekommen ist, dann bedauere ich dies, denn die Aussage mit der "Glaubenskongregation" war ganz allgemein auf die von dir weiter oben empfohlenen "Fach"-Threads gemünzt. Dort - und das will ich nicht verhehlen - habe ich des Öfteren schon den Eindruck gewonnen, dass ein Gutteil derselben von Inquisitoren verfasst worden sei...

Hoffe, hiermit alle Missverständnisse geklärt zu haben und darf dir ein schönes Wochenende wünschen.

Gruß
El Gringo

Diese Nachricht wurde am 06.10.2017 um 16:01 Uhr von El Gringo editiert.
 
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Diskussionsnachricht 000095
06.10.2017, 17:25 Uhr
Pinselkasper
registriertes Mitglied


fAlbert schrieb:

Zitat:
Rasiermesser sind etwas für Liebhaber, Nostaligiker, Genießer. Erst, wenn man es iiiiirgendwann mal richtig gut beherrscht hängt man die Mach3 Rasierer wirklich ab.

Grüße

Da stimme ich Dir voll zu! Ich finde die Messerrasur schon lange faszinierend, aber erst jetzt, im reiferen Alter, habe ich mich dazu entschlossen es damit zu versuchen. Daß ich mich irgendwann nur noch mit dem Messer rasiere, glaube ich im Moment nicht, da es doch aufwändiger ist als die Hobelrasur. Aber ich werde hoffentlich so weit kommen, daß ich eine Messerrasur wirklich genießen kann. Ich wünsche Dir, daß Du es schaffst sie täglich zu zelebrieren.

--
Ich lebe über meine Verhältnisse, aber immer noch unter meinem Niveau!
 
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Diskussionsnachricht 000096
06.10.2017, 17:58 Uhr
~EasyRider
Gast


leutnantbrown schrieb:

Zitat:
Ich bin mir durchaus bewußt, dass es mehrere Wege nach Rom gibt. Aber das ist aus meiner Sich eben keiner dieser Wege.

Warum? Hast du diesen Weg schon mal beschritten? Oder andersrum: Sprichst du aus Erfahrung? Ganz konkret: Hast du schon einmal ein Messer auf Zeitungspapier abgezogen und dabei diese Negativerfahrungen gemacht, oder betest du nur nach, was die Dogmatiker zum Glaubensgrundsatz erhoben haben? Übrigens: Ich kenne genügend Anfänger, die ihre Messer auf den feinsten Lederriemen und nach der klassischen Methode des Lederns so stumpf hinbekommen haben, dass sie darauf ganz gemütlich nach Rom hätten reiten können....Mich nicht ausgenommen

Schönes Wochenende,
Grüße aus Graz

EasyRider
 
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Diskussionsnachricht 000097
06.10.2017, 18:40 Uhr
leutnantbrown
registriertes Mitglied


EasyRider schrieb:

Zitat:
leutnantbrown schrieb:

Zitat:
Ich bin mir durchaus bewußt, dass es mehrere Wege nach Rom gibt. Aber das ist aus meiner Sich eben keiner dieser Wege.

Warum? Hast du diesen Weg schon mal beschritten? Oder andersrum: Sprichst du aus Erfahrung? Ganz konkret: Hast du schon einmal ein Messer auf Zeitungspapier abgezogen und dabei diese Negativerfahrungen gemacht, oder betest du nur nach, was die Dogmatiker zum Glaubensgrundsatz erhoben haben? Übrigens: Ich kenne genügend Anfänger, die ihre Messer auf den feinsten Lederriemen und nach der klassischen Methode des Lederns so stumpf hinbekommen haben, dass sie darauf ganz gemütlich nach Rom hätten reiten können....Mich nicht ausgenommen

Schönes Wochenende,
Grüße aus Graz

EasyRider

Ich wünsche Dir auch ein schönes Wochenende. Mit Deiner kränkenden und provozierenden Aussage, dass ich irgendetwas oder irgendjemanden nachbete komme ich nicht zurecht. Was an meinen Aussagen Intolerant sein soll, erschließt sich mir auch nicht. Wenn Du einen Chirurg oder einen Austauschschüler oder Deinen Großvater als Instanz siehst, ist das doch eine tolle Sache. Wenn Du auch gute Erfahrungen mit dieser Methode gemacht hast....bitteschön. Ich kann Dich damit stehen lassen und provoziere Dich auch nicht in meinen Beiträgen. Ich würde mir von Dir dasselbe wünschen.

Zu meinen Erfahrungen. Ich rasiere mich nun seit fast 15 Jahren mit dem Rasiermesser. Ich habe definitiv viel ausprobiert. Diverse Steine sind gekauft und verkauft worden. Unendlich viele Rasiermesser sind ausprobiert worden. Juchten und Rindleder. Breite und dünne Abziehleder. Diverse Versuche auf Glasplatten und mit anderen Materialien sind von mir ausprobiert worden. Auf Zeitungspapier bin ich einfach noch nicht gekommen. Das tut mir nicht leid. Dieses Video bei YouTube ist nicht gut. Ich verstehen einfach folgendes nicht.
Auf der einen Seite wird verächtlich ein gewisser Pragmatismus angeklagt. Da ist die Rede von "Predigerton" und "Religiösität". Auf der anderen Seite werden die "Altvorderen" herangezogen und die können ja nicht viel falsch gemacht haben. Ja was denn? Will man jetzt Traditionsbewußt sein oder was neues ausprobieren. Das früher einfach alles besser war kann ich verneinen. Da ich beruflich in vielen Jahren mit älteren Herrschaften Kontakt hatte, habe ich viele Männer kennengelernt die sich klassisch mit dem Messer rasiert haben. Die haben erstens mal viel weniger Ahnung von der Materie gehabt, wie Du und ich und Du kannst mir glauben, dass die Messer früher sehr schlecht behandelt worden sind. Ich habe immer voller Vorfreude, auf die mir zu zeigende "alte" Sammlung gewartet und bin so oft erschrocken vor den Klingen gestanden.... Mag sein, dass es man heute übertreibt. Trotzdem schade ich durch Vorsicht weder mir noch dem Messer.

Ich hoffe doch, dass wir einen versöhnlicheren Ton treffen können. In diesem Sinne...alles Gute nach Graz.

Vg
Peter

--
Wer als Werkzeug nur einen Hammer hat, sieht in jedem Problem einen Nagel.
 
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Diskussionsnachricht 000098
06.10.2017, 20:44 Uhr
Borsif
registriertes Mitglied


Hallo,

Ich ziehe meine Rasierm esser auf einem Juchtenriemen ab und sie halten die Schärfe damit sehr gut.

Zum Zeitungspapierriemen im Video:

So wie ich das gesehen habe, klebt er einen Wellpappkarton zwischen die Zeitung und das Holz. Dieser gibt ja bei Druck nach und erlaubt somit etwas "Durchhang". Zumindest bestimmt so viel wie ein auf Holz geklebter Lederriemen.

Die Methode mag funktionieren, das glaube ich durchaus (ohne sie getestet zu haben), aber zu sagen, dass "früher" ebendiese "das jenige welche" war und Lederriemen würden erst später von den bösen bösen Firmen den Kunden aufgezwängt oder ähnliches glaube ich nicht ganz. Lederriemen werden in Literatur zu Rasiermessern schon immer erwähnt und für den Abzug empfohlen (das älteste wo ich so reingeschaut hab war im Jahre 1770) Natürlich wird es auch eine Geldsache gewesen sein, nicht jeder wollte/konnte sich einen leisten und es war wohl auch nicht nötig. Ich hab schon mal eine (alte) Bedienungsanleitung zu einem Böker Rasiermesser gelesen bei der den "Handballenabzug" vor und nach jeder Rasur und nur alle 4-5 male ein "richtiger Abzug" auf einem Lederriemen als Möglichkeit genannt wurde.

Und auch jegliche "früher war alles toll" bzw. "früher waren die Messer besser" oder "früher kannten sich die Leute noch gut mit Rasiermessern aus" kann ich nicht bestätigen. in "A Treatise on Razors" aus (2. Auflage) 1821 warnt der Verfasser (selbst ein Rasiermesserhersteller) davor, dass "manche Messer" z.b. schlecht gehärtet sind und deswegen zu spröde oder zu weich sind (und keine gut Schneide annehmen), er warnt aber auch davor, dass viele Kunden oftmals durch sorglosen Umgang mit Messern die Schneide schon vor der ersten Rasur beschädigen.

Ich will natürlich damit nicht sagen, dass früher alles Stümper waren, dem ist bestimmt nicht so. Ich wollte nur einen Gegenpol bilden, da ich das Gefühl habe, dass die entgegengesetzte Meinung hier gerade stark vorherrschen würde.

Und im Übrigen: ein guter Juchtenriemen (nimm den https://shop.nassrasur.com/de/Riemen-Pasten-und-Steine/Ha... - ist kaum teurer als der schmale und doch deutlich günstiger als der 8 cm breite) kostet nicht sehr viel, hält bei guter Pflege und sorgfältigem Umgang (nicht reinschneiden) schon sehr lange, also ist es jedenfalls kein rausgeschmissenes Geld

Und an die Gemüter: seid doch respektvoll miteinander. Viele Menschen neigen "im Internet" dazu sachen zu sagen/schreiben, die sie einem direkt gegenüber nicht so äußern würden. Aber der scharfe Ton ist doch überhaupt nicht notwendig.

Diese Nachricht wurde am 06.10.2017 um 20:46 Uhr von Borsif editiert.
 
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Diskussionsnachricht 000099
06.10.2017, 21:09 Uhr
Bergdoktor
registriertes Mitglied


Oh du lieber Scheibenkleister, was habe ich da bloß angerichtet?! Also, meine Herren, wenn ich mit meinem Beitrag eines wollte, das da gewiss nicht: Einen Methodenstreit vom Zaun brechen!!! Ich wollte einfach dem Kollegen fAlbert einen Tipp geben, wie er seinen Einstieg in die Messerrasur möglichst kostenniedrig halten kann, da man als Anfänger ja nie weiß, ob einem die Messerei liegt oder nicht, man dabei bleibt oder es doch lieber bleiben lässt. Und wenn Letzteres zutrifft, ist es um jeden Cent zuviel schade, meine ich. Nur darum ging's mir, um nichts anderes.

Und da ich persönlich mit der Zeitungspapier-Chose beste Erfahrungen gemacht habe und meine Messer mit nur wenigen Zügen (so ca. 10 bis 15 Züge pro Seite) bestens bei Schärfe halte, glaubte ich mich berechtigt, dies als Empfehlung aussprechen zu dürfen. Konnte ja nicht wissen, dass das in Folge so kon­t­ro­ver­si­ell und überhitzt diskutiert werden würde.

@ fAlbert: Es tut mir wirklich leid, dass durch meinen Beitrag dein Thread so außer Rand und Band geraten ist. Sorry, lag wirklich nicht in meiner Absicht! Wollte dich schlicht und ergreifend nur auf eine kostengünstige und - aus meiner Sicht - probate Alternative aufmerksam machen. Nicht mehr und nicht weniger!

@leutnantbrown: Deine (Gegen-)Argumente waren mir alle schon bekannt, weil ich sie von einem Freund zu hören bekam, als ich diesem mitteilte, dass ich auf Zeitungspapier abziehe. Da er mehrere Messer hat, konnte ich ihn dazu überreden, mit einem davon es doch selbst zu versuchen. Nach langem Zögern willigte er ein und nahm ein altes Tückmar als Versuchskaninchen. Als ich ihn vor wenigen Tagen in Innsbruck traf und fragte, ob er sein Messer schon ruiniert habe, bekam ich zur Antwort: "...hmmmmmm.....also, ich weiß nicht, das Ding ist einfach nicht stumpf zu kriegen...." Sofort folgte folgender Nachsatz: "Weißt, dieses Messer ist aus Kayser Ellison Stahl, die halten schon ordentlich was aus..." Als ich ihm daraufhin sagte, dass keines meiner Messer aus diesem Stahl sei, wechselte er das Thema. Und da konnte ich mich wirklich nicht des Eindrucks erwehren, dass auf diesem Gebiet vieles nicht wahr sein kann, weil es nicht wahr sein darf...

Ich werde mich jedenfalls hüten, hier auch nur noch eine Zeile zu schreiben.

Ich bitte die Herren, sich wieder zu beruhigen, wünsche allen ein schönes Wochenende und verbleibe mit besten Grüßen aus Tirol,

Martin

--
Hart Steel 6/8, Wacker Huntsman 7/8, Wacker Old Sheffield 7/8 Portland Strop, Yaklederhängeriemen Pils 101NE Wilkinson, BIC Thäter 4125/5 RS Arko, Balatoni Szappan, Stirling Mountain Man Pitralon Original, Knize Ten
 
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