Diskussionsnachricht 000000
21.01.2018, 14:25 Uhr
Atze2000
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Durch einen Beitrag im Nachbarforum bin ich auf einen Hobel aufmerksam geworden, der für mich so interessant klang, dass ich ihn gekauft habe. Er wird von Fendrihan vertrieben und es gibt ihn in drei Varianten, die sich, soweit man das anhand von Fotos beurteilen kann, nur minimal in der Ausführung der Griffe unterscheiden. Ich habe mich für das Modell "Scientist Mk II" entschieden. Nach bislang sechs Rasuren hier ein paar Daten und erste Eindrücke.
Der Versand erfolgte per EInschreiben aus Florida, die Lieferzeit betrug 10 Tage. Der Hobel blieb nicht im Zoll hängen, ich konnte ihn gegen Zahlung der EUSt in einer DHL-Filiale in Empfang nehmen. Die Anschaffungskosten beliefen sich insgesamt auf 39,95 USD Kaufpreis + 13.50 USD Versand (= günstigste Versandart) + 6,41 EUR EUSt.
Die Verpackung war ebenso transportsicher wie schmucklos. Das Hobel macht auf den ersten Blick einen guten Eindruck. Verwendetes Material ist Edelstahl ("cast stainless steel"). Angesichts des Preises ist es keine Überraschung, dass Fendrihan als Herstellungsort Taiwan angibt.
Das Kopfdesign entspricht dem der Merkur-Hobel mit Schaumkante, nur ist die Platte etwas flacher und der Kopf insgesamt breiter ausgefallen. Also kein seitlicher Klingenüberstand, was mir nicht so gefällt. Das Gewinde ist ein Standard-M5-Gewinde, die Schraube ist relativ lang.
Abmessungen (ca.):
Länge insgesamt 100 mm
Grifflänge 95 mm
Kopfbreite 42 mm
Gewicht insgesamt 111 g
davon Kopf 30 g
Die Verarbeitung kann sich sehen lassen. Der Griff ist makellos und hält dem Vergleich mit hochpreisigen Konkurrenzprodukten durchaus stand.
Die Verarbeitung des Kopfes stellt wesentlich höhere Ansprüche und kann mit der des Griffes nicht mithalten. Während Griff und Oberseite des Deckels glatt poliert sind, ist der Rest des Kopfes leicht marmoriert (sieht aus wie eine feine Hammerschlaglackierung). Die Fixierung der Klinge ist vorbildlich gelöst, ein Nachjustieren ist nicht erforderlich.
Allerdings ist der komplette Kopf für meinen Geschmack etwas zu scharfkantig ausgefallen. Das gilt auch für die Schaumkante, die sich im Gesicht, ähnlich wie bei den dreiteiligen Pearl-Hobeln mit Schaumkante, etwas rau anfühlt.
Und wie rasiert er? Die Aggressivität liegt irgendwo zwischen Merkur-Schaumkanten und den Parker-Dreiteilern mit Schaumkante. Es handelt sich also weder um einen Schmusehobel noch um eine Waffe in Hobelform. Das rel. hohe Gewicht verführt dazu, mehr Druck auszuüben als gewollt. Das Finden des richtigen Winkels ist kein Problem. Man kann also von einem alltagstauglichen, leicht zu beherrschenden Hobel sprechen.
Nochmal Vor- und Nachteile aus meiner Sicht:
+ gutes PLV
+ sehr gut verarbeiteter Griff
+ sehr gute Klingenfixierung
+ unproblematisches Rasieren
- Kopf etwas zu scharfkantig für meinen Geschmack
- kein seitlicher Klingenüberstand
Abschließend ein paar Fotos in "gewohnter Qualität": 
Gruß
Atze |
