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NassRasur.com-Forum » Rasiermesser und Zubehör » Historische Quelle zu gelbgrünen und dunkelblauen Thüringern (Abziehen) » Themenansicht

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Autor Thread - Seiten: -1-
Diskussionsnachricht 000000
05.04.2018, 00:27 Uhr
Doorsch
registriertes Mitglied


Hallo Zusammen ich sitze mittlerweile mal wieder seit Tagen am Sichten von historischen Zeitungen, Büchern und Online Quellen und bin die letzte Woche über die "Neue Züricher Friseur Zeitung" gestoßen die wohl ca. ab 1890 - ca. 1940 existiert hat. Die Inhalte könnt ihr auf dem Archiv selbst recherchieren, übrigens eine außerordentlich umfangreiche Quelle. Gebt einfach Begriffe wie Abziehsteine, Wetzsteine, Barbier, Rasiermesser oder das ein was ihr gerade sucht.

anno.onb.ac.at

Also ich bin bei der Recherche auf folgenden Text gestoßen und gebe ihn Auszugweise mal wieder. Mich würde einfach interessieren wie eure Erfahrungen sind in Bezug auf den hier geschilderten Text.

Quelle:
data.onb.ac.at/ANNO/nwf18921215?query=%22wasserstein%22&a...

"Über Abziehsteine"
"Der Grüne Wetzschiefer ist hart und sehr dauerhaft, es gibt unter den hellgrünen besonders den gelbgrünen Steinen sehr feinkörnige Exemplare, welche ein langes Abziehen mit mehr Druck erfordern als bei den weichen Steinen. Alle grünen Wassersteine werden einen guten Messerabzieher immerhin mehr befriedigen, als die weichen grauen, blaugrauen und dunklen. Solche Messerabzieher, welche immer nur auf weichen Steinen abgezogen haben, werden schwer mit einem harten hellgrünen resp. gelbgrünen Wasserstein fertig. Denn ein weicher Stein wetzt das Messer bei mittelmäßigem Aufdrücken schon in verhältnismäßig kurzer Zeit, dagegen muss man auf einem hellgrünen resp. gelbgrünen Wasserstein wegen seiner dichten feinkörnigen Beschaffenheit längere Zeit energisch aufdrücken um einen Dauerschnitt zu erzielen. Die weichen Steine lassen die Merkmale des sogenannten "Grates" beim Abziehen deutlicher erkennen, so auch das Einsaugen in der feuchten Daumenspitze die feinsten, harten, hellgrünen Steine lassen die Merkmale beim Abziehen in viel feinerem Maße erkennen, darum wird ein unkundiger, wenn geübter Raseur leicht getäuscht werden, wer aber die Eigenschaften der hellgrünen Steine genau kennt, wird immerhin ein hochfein scharfes Messer erzielen, welches länger im Schnitt vorhält als ein auf weichem, gröberen Steinen geschärftes Messer"

Ich hatte mir den Text durchgelesen und habe dann einfach überlegt wie ich das persönlich immer wahrgenommen habe. Klar sind hellgrüne Steine sehr feinkörnig und auch Dichter als Dunkelblaue. Jedoch habe ich die Steine selbst bzw. auch das Abziehen immer als sehr weich und sanft empfunden.

Spiegeln sich denn eure Erfahrungen in diesem Text wieder ?
Arbeitet Ihr mit mehr Druck auf gelbgrünen Steinen als auf dunkelblauen ?

Ich finde es einfach immer sehr interessant wie viel Informationen in alten Quellen versteckt sind und ich wollte euch diese Fundstelle nicht vorenthalten ! Nach dem lesen dann einfach mal den gelbgrünen Thüringer ausgepackt (wenn vorhanden) und die nächste Rasur starten

--
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Diese Nachricht wurde am 05.04.2018 um 00:28 Uhr von Doorsch editiert.
 
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Diskussionsnachricht 000001
05.04.2018, 17:46 Uhr
Bartisto
registriertes Mitglied


Hallo Sebastian,

es ist schön, wieder einmal etwas von Dir zu lesen. Vielen Dank für Deinen interessanten Beitrag und die Quellenangaben.
Ich werde stöbern, darauf kannst Du Dich verlassen :-)

Ich kann nur in einem Punkt mit dem Verfasser überein stimmen.Ein weicher Stein geht schneller zu Sache. Das war´s dann schon.
Dass ein gelbgrüner oder hellgrüner Thüringer härter sein soll als ein grauer, dunkler oder blaugrauer, kann ich nicht feststellen. Bei mir gibt es sogar ein Gegenbeispiel. Ein sehr kleiner gelbgrüner Thüringer erzeugt einen sehr feinen Schleifschlamm auf einem dunklen, anthrazitfarbenen Thüringer. Der gelbgrüne Slurry ist auf dem dunklen Stein deutlich zu erkennen. Es wäre umgekehrt, wenn die generellen Aussagen des Verfassers zutreffen würden.

"Alle grünen Wassersteine werden einen guten Messerabzieher immerhin mehr befriedigen, als die weichen grauen, blaugrauen und dunklen."

Ich kenne keinen relativ groben grünlichen Thüringer. Ich habe jedoch mittelgraue Thüringer, die so fein sind wie grünliche und Ergebnisse liefern, die von einem grünlichen Schiefer nicht zu unterscheiden sind.

"... dagegen muss man auf einem hellgrünen resp. gelbgrünen Wasserstein wegen seiner dichten feinkörnigen Beschaffenheit längere Zeit energisch aufdrücken um einen Dauerschnitt zu erzielen."

Die Schnitthaltigkeit einer Schärfung ist nicht das Ergebnis eines energischen Aufdrückens. Der Verfasser sollte sich darüber Klarheit verschaffen, was bei einem energischen Aufdrücken mit einer gehohlten Klinge passiert. Sie verbiegt sich in der Dünnung und auch in der Seelenachse, was zur Folge hat, dass der Übergangsbereich von Facette zur Dünnung, diese Übergangskante also, viel stärker durch den Stein angesprochen wird als die Schneidkante selbst. Will man jedoch die Schneidkante optimal erreichen, muss mit dem Andruck sehr vorsichtig umgegangen werden, um genau diesen negativen Effekt zu vermeiden.
Die Facette muss durch die vorangegangen Steine so weit vorbereitet sein, dass ein bewusstes Aufdrücken auf den Finisher vermieden wird.
Das Durcharbeiten auf einem harten Finisher erreicht man demnach nicht durch ein Aufdrücken sondern durch ein ausreichend langes Verbleiben auf ihm.

Ich wünsche Dir weiterhin viel
interessante Funde.

Freundlicher Gruß
Bartisto

--
Wer einen Fehler gemacht hat und ihn nicht korrigiert, begeht einen zweiten. Konfuzius

Diese Nachricht wurde am 05.04.2018 um 17:49 Uhr von Bartisto editiert.
 
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Diskussionsnachricht 000002
06.04.2018, 15:10 Uhr
Doorsch
registriertes Mitglied


Hallo Gerhard,

danke für deine Rückmeldung und ich freue mich natürlich auch sehr von Dir etwas zu lesen !! Ja ich denke das Aufdrücken ist keine wirklich gute Idee, andererseits gibt und gab es ja nicht nur vollhohle Messer sondern auch Wedges. Und natürlich ist die Frage wie "viel" aufdrücken der Verfasser bei seinem Bericht damals gemeint hatte......

Ich fand die Quelle auf jeden Fall Teilens Wert und bis gespannt ob es noch weitere Mitglieder gibt die was hierzu ergänzen können...

Das gelbgrüne härter sein sollen kann ich auch nicht teilen, ich finde sie sind kompakter bzw. dichter, vermutlich sind die gelbgrünen beim spezifischen Gewicht schwerer als dunkelblaue...dann natürlich minimal

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