Diskussionsnachricht 000038
08.09.2018, 15:59 Uhr
rafal66_92
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Kurz zu meinem Umstieg von Systemrasierern zum Hobel.
Ich bin erst letzte Woche von Gillette Mach 3 auf Mühle R89 umgestiegen, da der Hobel vor allem Anfängern bzw. Einsteigern empfohlen wird, weil er sanft und dennoch gründlich sein soll.
Habe erst 3 Rasuren hinter mir und muss sagen, dass die letzte Rasur die beste war, die ich jemals hinbekommen habe.
Die erste Rasur war eher mäßig. Bart mit warmen Wasser behandelt, mit einem Zwickmeister Rasierpinsel aus Dachshaar die Rasiercreme von Nivea zu einem Rasierschaum aufgeschlagen, aufgetragen, und 2-3 Minuten einweichen lassen. Verwendet habe ich die Personna Klinge. Der Winkel hat mir die größten Probleme bereitet, da man bei Nichteinhaltung nur den Schaum mitnimmt, jedoch nicht die Barthaare. Wiederholtes darübergleiten war dann die Folge, was zu einem Rasurbrand führte, sowie ganz kleinen Blutungen. Die erste Rasur dauerte bestimmt eine halbe Stunde und bestand aus 3 Durchgängen (mit Strich, quer, gegen).
Beim Auftragen vom Aftershave (Balsam von Nivea) habe ich ein Brennen im Gesicht verspürt, obwohl kein Alkohol dabei war. Ähnliches Resultat hatte ich nach jeder Rasur mit meinem Mach 3, weswegen ich auch zur hautschonenderen Variante mit dem Hobel umgestiegen bin.
Leider kein Unterschied, auch nicht nach der zweiten Rasur.
Die zweite Rasur war sogar schlechter, sodass ich 3 Tage mit der nächsten Nassrasur pausieren musste, damit sich meine Haut erholen konnte.
Wichtig wäre hier noch zu erwähnen, dass ich eine sensible Haut habe, trotzdem einen mittelstarken Bartwuchs.
Nach den ersten beiden Rasuren mit dem Hobel hab ich ehrlich gesagt aufgegeben, habe die nächste Rasur mit meinem Mach 3 durchgeführt.
Das Ergebnis war zwar nicht zufriedenstellend, jedoch besser als mit Hobel.
Dennoch wollte ich es nicht Ruhen lassen und änderte Anfang dieser Woche teilweise mein Equipment. Die Personna Klinge wurde entsorgt, und die ASP eingesetzt. Statt der Raiercreme von Niveau, wurde eine 65g Mühle Seife Aloe Vera bestellt, welche ein rein natürliches Produkt ist und speziell für sensible Haut entwickelt wurde.
Gestern sind die neuen Produkte angekommen und daraufhin folgte die dritte Rasur mit dem Hobel.
Das Ergebnis hat mich sowas von beeindruckt, dass ich mir vorgenommen habe hier im Forum meine Erfahrungen zu teilen (bis jetzt nur mitgelesen, normalerweise schreibe ich keine Erfahrungsberichte).
Es wurde immer berichtet, dass die Nassrasur mit Hobel die gründlichste und hautschonendste wäre.
Jetzt kann ich das nachvollziehen.
Die Vorbereitung war dieselbe. Bart mit warmen Wasser behandelt, Rasierschaum aus der Seife geschlagen, aufgetragen und 3 Minuten einwirken lassen.
Voll motiviert und neugierig auf den Effekt der neuen ASP-Klinge, sowie der Seife hab ich den ersten Durchgang mit dem Strich angefangen. Winkel sehr gut eingehalten, kaum Druck ausgeübt und schön gleiten lassen. Wenn paar Stoppeln übergeblieben sind, habe ich nicht nachgebessert, sondern auf den zweiten Durchgang verschoben.
Nach dem ersten Durchgang hatte ich bereits ein super Ergebnis.
Der zweite Durchgang (wird euch überraschen) erfolgte ebenfalls mit Strich. Wollte nichts riskieren und es langsam angehen.
Nach dem zweiten Durchgang habe ich meine Rasur beendet.
Gesicht mit kalten Wasser gründlich abgewaschen, trocken getupft mit einem sauberen Handtuch und mein Nivea After Shave Balsam aufgetragen.
Jetzt kommts....kein leichtes Brennen zu verspüren. NICHTS :O
So als hätte ich mich gar nicht rasiert.
Mein Gesicht war so glatt und gründlich wie noch nie.
Kein Rasurbrand, keine Schnitte, keine Rötungen. Einfach nur ein angenehmes und frisches Gefühl.
Ich rasiere mich seit 8 Jahren nass und das war bisher die beste Rasur, die ich jemals hinbekommen habe.
Wie schon erwähnt war ich sowas von beeindruckt, dass ich erstmals meine Erfahrungswerte hier mit euch teilen wollte.
Ausschlaggebend für dieses Ergebnis war auf jeden fall die natürlich hergestellte Seife von Mühle ohne Zusatzmitteln (Aloe Vera, sehr angenehmer Duft, super Gleiteigenschaften und erzeugt eine dünne fettige Schicht auf der Haut, sodass das Rasiermesser einfach nur entspannt gleitet ohne die Haut zu reizen), sowie die schärferen Klingen von ASP, welche dennoch sanft zur Haut sind. Personna Klingen waren mir zu sanft.
Winkel habe ich dieses Mal ohne Probleme hinbekommen.
Somit habe ich für mich die perfekte Kombination gefunden und werde mich nur noch mit diesem Equipment rasieren.
Was ich allen Einsteigern unbedingt weitergeben möchte:
- zuerst einmal Geduld, vor allem am Anfang (Spaßfaktor kommt später von alleine
- Bart mit warmen Wasser waschen
- ich empfehle auf jeden Fall eine gute Rasierseife (z.B. Mühle Aole Vera f. sensible Haut) - Nivea Rasiercreme war für meine Haut zu aggressiv
- Pinsel aus Dachshaar zum Aufschäumen
- Seife 3 Minuten einwirken lassen.
- erster Durchgang immer mit Strich, Klinge mit ca. 30° ansetzen (man merkt, wann sie greift und wann sie nur den Schaum mitnimmt), mit sehr wenig bis kaum Druck gleiten lassen
lasst euch nicht beirren, wenn im ersten Durchgang nicht alle Barthaare mitgehen, auf keinen Fall nochmal ohne Schaum darüberfahren. Den Rest könnt ihr dann im zweiten Durchgang mitnehmen.
Für Einsteiger würde ich nur 2 Durchgänge empfehlen und zwar beide mit Strich. Rasur ist gründlich und sanft. So kann man nicht viel falsch machen.
Wenn ihr das perfekte Equipment für euch "herausgefunden" habt, dann würde ich den zweiten Durchgang quer zum Strich versuchen und irgendwann Mal einen dritten Durchgang gegen den Strich einführen. Ist natürlich noch gründlicher, jedoch ist es besonders am Anfang noch wichtiger die Erwartungen ein wenig runterzuschrauben (was die Gründlichkeit betrifft) und mit der Technik warm zu werden und vor allem das ideale Equipment herauszufinden.
Heute Abend vor dem Weggehen wird wieder gehobelt, freue mich schon darauf Diese Nachricht wurde am 08.09.2018 um 16:18 Uhr von rafal66_92 editiert. |