Diskussionsnachricht 000003
31.05.2019, 17:01 Uhr
Volvox
registriertes Mitglied
|
Naturbursche schrieb:
Zitat: | Hallo Volvox,
danke für deine Antwort!
Ich muss sagen, meine Verunsicherung ist nun noch größer geworden..
Du sagst man solle keinen Hanfriemen benutzen? Warum gibt es denn diese Hanf/Leinenriemen?
**********************
Die gibt es seit 200 Jahren. Damals war es üblich zum Barbier zu gehen, aber nicht selbst zu rasieren. Der Barbiergeselle hatte keine Zeit, sich ausgiebig mit dem Schärfen von Rasiermessern zu befassen, er benützte deshalb gelegentlich die Hanf-/Leinenseite, da ging es schneller*****
Oder warum benutzt man einen Profiriemen?
****************************Ich weiß nicht, was ein "Profiriemen" ist.*****
In dem Link heißt es: "Eine Ausnahme machen die gelbe und die weiße Paste. Die weiße ist eine sehr feine Schleifpaste für die Hanf- oder Leinenseite, zwar nicht schädlich...."
Deine Aussage und der Link widersprechen sich wenn ich das richtig verstanden habe.
******************** Wo der Widerspruch liegen soll, weiß ich nicht.*******
Bezüglich der Pastenriemen: Man bekommt in jedem Fachgeschäft für Rasiermesser und Zubehör diese Pasten oder sogar schon fertige Pastenriemen zu kaufen. Weshalb ist das so?
******************************* Weil das dem Geschäftsinhaber zusätzlichen Umsatz und Gewinn bringt.
Merke: Der ist ein Verkaufsprofi, das hat er gelernt, aber er ist KEIN Rasiermesser-Schärf-Profi. Für so etwas hat der Geschäftsinhaber keine Zeit. Auch seinen Verkäufern gestattet er nicht, die Zeit damit zu vertrödeln, anstatt dem Kunden ein teures Rasiermesser zu verkaufen.
Außerdem wissen die es nicht besser, ihr Wissen stammt aus dem Verkaufsprospekt des Pastenherstellers. Darüber hinaus hat er sein Wissen möglicherweise vom Vater und Großvater, welche dieselben Pasten schon vor über hundert Jahren im Geschäft verkauft haben.*****
War vor kurzem in einem bekannten Messerfachgeschäft dessen Namen ich nicht nennen möchte und dieser gute Mann hatte mir erklärt, man müsse das Messer je nach Beanspruchung nach jeder ca 7ten Rasur über den grünen Pastenriemen ziehen, danach über den Roten und zu guter Letzt übers Leder. Daraufhin hatte er mir zwei Tuben Paste verkauft. Habe dies natürlich so noch nicht gehandhabt, da ich mir gerne mehrere Meinungen einholen möchte bevor ich einen Fehler mache.
*************************** Das ist Unsinn. Am besten läßt man den ganzen Pastenkram und perfektioniert seine Technik des Abziehens auf dem Steins. Danach kann man dann auf dem unbehandelten Leder abziehen, das mit Olivenöl eingerieben ist (einmassieren!). ************
*******************Einen guten Stein braucht man ja auch zum Schärfen. Und der ist erheblich feinkörniger als das Pastenzeugs. Die Pasten sind nicht genormt, weder die Farben noch die Körnungen. Das macht jeder Hersteller wie er lustig ist. ***********
Wie gehst du vor, wenn dein Messer den Haartest nicht besteht und keine angenehme Rasur gewährleisten kann? Verrate mir doch mal bitte deine ganz persönliche Vorgehensweiße.
Meine Messer haben nicht immer den Haartest bestanden, weil ich sehr dünnes, feines Haar habe, das beim Haartest leicht ausweicht. Vor einigen Jahren habe ich meine schönen Rasiermesser verkauft, weil ich nach einem komplizierten Schulterbruch, kein Rasiermesser mehr mit der rechten Hand einwandfrei ruhig führen konnte.
Aber ich besitze noch eine Vielzahl Rasiermesser für mikroskopische Handschnitte, die ich alle selbst auf dem Stein schärfe. Selten muß ich anschließend noch die Klinge auf dem Vierkant-Riemen abziehen, um Grat aufzurichten, die Schneide zu entgraten. Ich benütze einen gelben Belgischen Brocken und einen größeren Belgischen blauen Brocken und einen guten blauen Thüringer Wasserstein.
|
************Viel Erfolg!
KH Diese Nachricht wurde am 31.05.2019 um 17:09 Uhr von Volvox editiert. |