Diskussionsnachricht 000025
07.09.2020, 17:15 Uhr
LateMarc
registriertes Mitglied
|
Ich kram den Fred mal raus, da ich mir auch gerade die Mitchell's angeschafft habe und durchaus ähnliches beobachte, wie TE "Tsunamis"
Dazu folgende Infos: Eine Rasierseife ist eine Seife. Ihre Fähigkeit zu schäumen wird reduziert, wenn sie Fette bindet (also ihren "Job" als Seife macht). Und sie hängt davon ab, ob sie "überfettet" ist oder nicht. Dies wiederum steht in Zusammenhang mit ihrem Ph-Wert. Daher habe ich den der Mitchell's mal gemessen. Erwartungsgemäß ist der eher niedrig: Mein Indikatorpapier schwankte zwischen 7 und 8, also gerade mal leicht alkalisch. Konnte nur mit Palmolive vergleichen, die deutlich alkalischer daher kommt. Was bedeutet das in der Praxis für die Mitchell's?
- Restfett auf der Haut kann den Schaum zusammenfallen lassen. Also vorher gut waschen.
- Das gleiche gilt natürlich für ein öliges Pre-Shave. Die sicher für die Haut tolle Methode, Olivenöl als PS zu verwenden, dürfte bei einer schwach alkalischen Seife wie der Mitchell's nicht allzu gut funktionieren, wie Daniel1981 ja auch bestätigt.
- Auch die Fähigkeit, die Haare aufquellen und damit weicher und für die Klinge besser trennbar zu machen, dürfte bei der Mitchell's eher schlechter sein, als bei den alkalischeren Seifen.
- Dafür ist eine weniger alkalische Seife schonender für die Haut. Bei empfindlicher Haut dürfte das deutlich spürbar sein
- Aufgrund ihres etwas labilen Schaums dürfte sie auch etwas "überfettet" sein. Was durchaus Sinn macht, wenn das Lanolin aka Woolfat auch einen gewissen Effekt haben soll. Wäre es komplett verseift, hätte es auch keine pflegende Wirkung. Auch das kommt der Haut zugute.
Fazit: Der vielleicht etwas labile Schaum der Mitchell's ist der Preis für eine wirklich hautschonende Seife. Für Fans des super stabilen Schaums ist sie vermutlich nicht die erste Wahl. Und wegen ihrer wahrscheinlich geringeren Fähigkeit die Haare weicher zu machen, wohl auch nicht für die Träger sehr kräftiger Barthaare.
Im Übrigen bestätige ich, dass sie recht ergiebig und "hart" ist. Also hemmungslos rühren - die löst sich nicht so schnell auf. Und falls der Schaum im Gesicht plötzlich dünn wird, spricht ja nichts dagegen, noch eimal nachzurühren. Irgendwann sind die "Schaumkiller"-Fette gebunden und der Schaum bleibt stehen. Ich finde jedenfalls, dass sie ein sehr angenehmes Hautgefühl zurück lässt. Und der Duft ist angenehm zurückhaltend, was für mich ein sehr wichtiger Aspekt ist.
Diese Nachricht wurde am 07.09.2020 um 17:15 Uhr von LateMarc editiert. |
