Diskussionsnachricht 000026
08.05.2020, 14:16 Uhr
El Gringo
registriertes Mitglied
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Ich möchte da noch ein paar Gedanken allgemeiner Natur einbringen, die m. E. mindestens genauso wichtig sind wie die Auswahl des Messers, ja, vielleicht sogar noch wichtiger, weil die Wahl des richtigen Messers von Faktoren abhängt, die meistens nicht bedacht werden.
1.) Beschaffenheit des Barthaares und Dichte des Bartwuchses. Daran sollte sich ein Anfänger zunächst mal orientieren. Zwischen weichem Barthaar und spärlichem Wuchs und einer drahtigen, dichten Altmänner- oder Südländerborste, um mal die Extreme zu bemühen, liegen Welten, was für die Wahl des richtigen Messers folgerichtig von allergrößter Bedeutung ist. Ersteres wird man mit einem extrahohlen 5/8 problemlos rasieren können, bei Letzterem wird aber ein größeres Messer mit derbem oder viertelhohlem Schliff das Optimum dessen sein, womit man einen so gearteten Bart gründlich und gleichzeitig sanft rasieren kann.
2.) Zunächst geht es nur um das Erlernen der Technik und nicht um den Kauf eines Messers einer bestimmten Marke. Das unscheinbarste Messer, versehen mit einer optimalen Rasurschärfe, leistet dabei ungleich bessere Dienste als das schönste und teuerste Markenmesser, wenn dies einen Schliff hat, der nicht zum Barthaar passt. Ein Profi wird sich mit allen Schliffarten gut rasieren können, ein Anfänger jedoch ganz bestimmt nicht.
3.) Deshalb rate ich hier allen Anfängern, sich ihr erstes Messer bei BARTISTO zu kaufen. Warum? - Weil der Mann ein ausgewiesener Experte ist, schon tausende Messer geschärft und auf den Bartwuchs des Messernovizen abgestimmte (Anfänger-)Messer im Angebot hat, die, wie mir von verschiedenen Seiten versichert wurde, mit einer Top-Schärfe versehen und absolut leistbar sind. Kurz: Mit so einem Lehrmesser lässt sich die Technik am besten erlernen. Beherrscht man sie, erst dann ist m. M. n. die Zeit reif für eine individuelle Messerwahl. Und dann ist es eigentlich auch ziemlich egal, ob man sich für ein Aust, Böker, Dovo, Koraat, Revisor, Wacker oder exklusives Custom, wie sie EasyRider hier aufgelistet hat, entscheidet; denn gut sind die alle, werden ihre individuellen Stärken aber erst dann ausspielen können, wenn der, der sie führt, sich mit dem Messer gekonnt zu rasieren versteht.
4.) Dass bei den Neo-Messerern die Strohfeuer so hell lodern, hat primär damit zu tun, dass die falschen Einstiegsmesser gewählt und damit die ersten Rasuren zu mittleren Katastrophen werden! Habe mal auf "Badger & Blade" gelesen, dass 8 von 10 Anfängern innerhalb des ersten Jahres die Flinte ins Korn werfen. Wird sicher nicht nur in den USA, sondern auch hier bei uns so sein. Und die meisten der dort Befragten haben als Grund angegeben, dass sie die Messerrasur als "äußerst unangenehm" oder "nicht gründlich genug" empfunden haben. Erst an dritter Stelle kam "ist mir auf Dauer zu aufwendig". Unangenehm und nicht gründlich genug lässt sich aber auf einen Faktor zurückführen: Es wurde das falsche Messer gewählt.
Und das ist, wie ein Blick in den MH der Foren oder in die Bucht zeigt, leider viel zu oft der Fall. Schade eigentlich, denn es müsste wahrlich nicht so sein, wenn der Anfänger nach dem Prinzip "Weniger ist mehr" handelte. Ist ja ohnedies kein Dauerzustand, denn für den, der mal Blut geleckt hat, gibt es später ohnedies nur noch (quantitatives) Mehr.
Gruß,
El Gringo Diese Nachricht wurde am 08.05.2020 um 14:40 Uhr von El Gringo editiert. |