Diskussionsnachricht 000008
07.05.2020, 19:31 Uhr
CaptainGreybeard
registriertes Mitglied
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Philipp R. schrieb:
Zitat: | Ehrlich gesagt kann ich die negative Reaktion auf diesen "neuen" Gillette Hobel nicht so ganz nachvollziehen.
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Ich schon. Denn wenn ein "Hersteller", der eigentlich keiner ist, weil er 100 % zukauft und nur seinen Namen auf die Teile pappen lässt, ein Produkt, welches üblicherweise für ein Drittel des aufgerufenen Preises geht, mit 200 % Aufschlag an den nassrasierenden Mann bringen will, dann gibt's im Deutschen dafür eine klare Bezeichnung, nämlich Abzocke.
Philipp R. schrieb:
Zitat: | In erster Linie sollte man doch positiv sehen, dass Gillette sich (wieder) auf dem "Hobel-Markt" versucht, wenn auch nur durch zugekaufte Teile oder Teile aus Auftragsproduktion.
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Du meinst wohl eher, dass Gillette mittlerweile auch erkannt hat, dass man mit klassischen Nassrasurartikeln ein bisschen Geld nebenbei abgreifen kann - was nicht verwerflich ist, wenn für den Geldwert auch ein adäquater Warenwert geliefert wird, was hier m. E. sehr deutlich NICHT der Fall ist - und versucht, auf einen längst fahrenden Zug aufzuspringen. Natürlich ohne größere eigene Investitionen, was eben dadurch deutlich wird, dass man nichts eigenes entwickelt, sondern die Designs kopieren und die Artikel fremdfertigen lässt. Und dann bedient man sich nicht einmal der eigenen alten Designs, sondern "klaut" auch noch das Design eines deutschen Traditionsherstellers. Wer soll so etwas eigentlich ernst nehmen?
Philipp R. schrieb:
Zitat: | Und was wollt ihr eigentlich "richtig" neues haben?
In seiner Grundkonstruktion besteht existiert der Rasierhobel seit über 100 Jahren. Außer am Material, Klingenspalt, Kopfform, Klingenvorspannung, Griffdesign, etc. kann man ja nicht viel "richtig neu" machen.
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Es hat ja niemand gefordert, dass Gillette den Rasierhobel von Grund auf neu erfinden soll. Aber einfach nur ein Jahrzehnte altes Design zu kopieren, das ist doch nun arg billig. Und eigentlich eines so großen und traditionsreichen Herstellers unwürdig.
Es ist völlig legitim, dass Gillette Geld verdienen will, zumal das Systemrasur-Geschäft wohl nicht mehr so gut läuft wie früher, aus diversen Gründen, wobei der wichtigste wohl ist, dass "Mann" sich inzwischen nicht mehr so oft rasiert wie früher bzw. viele Männer inzwischen aufs regelmäßige Rasieren ganz verzichten und einen Bart tragen.
Es ist aber ebenfalls völlig legitim, wenn (potentielle) Kunden ihre Meinung darüber äußern, auf welche Weise Gillette hier versucht, den Kunden das Geld aus der Tasche zu leiern. |