Diskussionsnachricht 000010
13.09.2020, 12:05 Uhr
Volvox
registriertes Mitglied
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Bartisto schrieb:
Zitat: | Hallo Grognar,
ich habe noch nicht erlebt, das Ballistol verharzt, und stimme
mit dieser Beschreibung voll überein.
Kamelienöl hingegen kann sehr wohl verharzen und mit fortschreitender Zeit so stark, dass sogar ein lackartiger Überzug entstehen kann, den man beim flüchtigen Hinsehen zunächst nicht bemerkt. Er lässt sich nur sehr schwer entfernen. Ich habe in solchen Fällen mit Reinigungsbenzin und mit Seifenlauge gearbeitet. Es wird sicher noch wirkungsvollere Mittel geben.
In einigen Fällen hat Kamelienöl tiefbraune, hartnäckige Flecken auf Klingen verursacht, die monatelang, gut verpackt in neueren Lederhüllen steckten. Die Stellen ließen sich nur mühsam entfernen. Es blieb im Stahl eine hellere blinde Stelle zurück. Man hätte die gesamte Klinge nachpolieren müssen. Ich vermute, dass das Kamelienöl mit den Ausdünstungen der Gerbstoffe des Leders reagiert hat.
Ich empfehle, auf gar keinen Fall Kamelienöl bei der Langzeitlagerung einzusetzen. Hier gibt es bessere, absolut verlässlich Mittel. Die mögen zwar nicht den kosmetischen Anforderungen entsprechen :-) ,gereinigt werden die Klingen eh nach eine langen Lagerung, sind aber zu 100% sicher.
Gruß
Bartisto
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Guten Sonntag Bartisto!
Kamelienöl ist aus der Kamelienblume gewonnen.
Wie Sie wissen, fertige ich Handschnitte durch Pflanzenteile für die Mikroskopie an. Die Mikroskopiker haben sich seit einem Jahrhundert angewöhnt, nach einem Schnitt mit dem Rasiermesser z.B. durch einen saftigen Pflanzenstengel das Messerklinge nach wenigen Scnitten mit einem alkoholgetränkten Lappen sorgfältig abzuwischen, weil Pflanzensäfte sowohl auf Karbon- wie auch auf Edelstahl hässliche Flecken hinterlassen, die mit keinem mir bekannten Mittel wieder zu entfernen sind. Die Flecken fressen sich sozusagen in die Oberfläche des Stahls ein. Soweit mir bekannt, ist das bei jeglichem frischen Pflanzensaft der Fall.
Gruß an die Eiter.
KH |