Diskussionsnachricht 000008
15.02.2022, 10:44 Uhr
raxon
registriertes Mitglied
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Ramses333 schrieb:
Zitat: | Einen "richtigen" Abziehriemen habe ich auch erst seit einigen Tagen, vorher nur Ledergurt.
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Mit einem schlecht abgezogenen Messer klappt die Rasur nur selten. Direkt nach dem Schleifen sollte die Facette jedoch ordentlich ausgerichtet sein. Dann müsste es eigentlich klappen.
Zitat: | Nach den Steinen waren meine Messer immer mäßig scharf.
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Kann es sein, dass hier auf dem 8000'er (sieht halbwegs breit und eben aus) zu viel Druck ausgeübt wird? Beim „Finish“ nur von der Schneide weg und ohne Druck arbeiten. Das Messer sollte quasi nur über den Stein huschen. Die Fase ist extrem filigran. Es reicht schon, das Messer am Ende des Steins falsch anzuheben. Ein typischer Anfängerfehler ist es, das Rasiermesser wie die Rückhand beim Tischtennis über den Stein zu ziehen. Diese Bewegung fühlt sich sehr natürlich an und wir neigen dazu, sie unbewusst zu machen. Sie führt jedoch dazu, dass man „im Abgang“ die Fase auf den Stein drückt, bevor man das Messer anhebt. Das macht man – versehentlich – einmal, dann ist die Fase futsch.
Zitat: | Gestern habe ich mal eine Rasur mit dem Kobar versucht.
Mit dem Strich ging überraschend gut, gegen den Strich praktisch gar nicht.
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Klingt nach einem Problem mit der Fase.
Zitat: | Nach der Rasur kam es mir vor, als wäre das Messer erheblich stumpfer geworden.
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… deutet ebenfalls auf die Fase hin.
Zitat: |
Zitat: | Beides würde ich - für Anfänger - NICHT empfehlen! Es kann einfach sehr viel schief gehen.
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Was würden Sie dann bitte sonst raten?
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Ich würde einem Anfänger davon abraten, beim dreifachen Lutz einzusteigen. Die Geometrie ist kompliziert: unterschiedliche Klingenbreite, verschliffen, eventuell falsche Winkel… Hier muss man soviel beachten und es kann dementsprechend auch viel schief gehen. Schon das Ausrechnen der Winkel, wenn der Rücken verschliffen ist… Sowohl das Kobar, als auch das Halbach, haben nicht die einfachste Geometrie. Beim Messer mit Scharte muss man quasi „von vorne anfangen“ und alles selber machen (ausrechnen).
Deshalb riet ich zum rechteckigen Billigmesser – ein einfacher Einstieg in die Welt der Rasur und des Schleifens.
Zitat: | Ich meine, man hat die alten Messer früher ja irgendwie scharf bekommen, ohne Raketentechnik anwendenzu müssen.
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Leider haben die Vorgänger hierbei keine gute Arbeit geleistet. Früher hat man viel mit dem Riemen gemacht. Die Messer wurden quasi nur grob geschliffen und dann wurde da eine Fase aufgesetzt. Das war „suboptimal“ und je länger die Messer so bearbeitet wurden, desto schlimmer (verschliffener) sahen sie am Ende aus.
Zitat: | Ja, das ist schon klar, wobei ich das Problem nicht erkenne, sofern das Messer nicht zu krumm ist.
Solange das Material nicht aus der Linie der Schneide wandert, wird nur die Fazette unterschiedlich breit.
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Das hatte ich auch bereits – unterschiedliche Winkel in der Scheide. Es war dann vorne scharf und wurde nach hinten hin stumpfer. Wenn man dann einfach weiter schleift, dann hat man keine gerade Scheide mehr. Der Rücken muss genau passen, sodass vorne, hinten und mittig, der richtige Winkel eingehalten wird - UND alles gerade wird. Wenn das verschliffen wurde, kann man mit Klebeband arbeiten – so der Rücken zu schmal ist.
Das ist aber keine einfache Übung für den Einstieg. Wenn man Fehler macht, steht man anschließend gar schlechter dar als vorher.
Zitat: | Das zweite Messer habe ich mir heute noch einmal genauer angeschaut. Ja, ganz gerade ist es nicht.
Der Rücken verjüngt sich wohl auch in Richtung Erl.
Das könnte man m.E. durch Abkleben kompensieren.
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Aber stimmt dann auch der Winkel? Das muss man sich vorher überlegen.
Zitat: | Aber bei diesem Messer war die Schneide bereits nicht plan, als ich es erhalten habe.
Zu den Rändern wurde das Messer kürzer (nennt man das "lächelnde Klinge" oder ist damit etwas anderes gemeint?).
Ob das Absicht war?
Oder man hat einen krummen Abziehtein verwendet?
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Ich nenne das, nicht fachmännisch, einen Säbel. 
Hierfür reicht ein krummer (verschliffener) Rücken.
Ich habe zwei Messer, „die den Säbel machen“. Ich verwende sie für „Details“, etwa über der Lippe.
Zitat: | Als ich das Messer erhielt, da war es nur an den beiden Rändern etwas scharf. Die Mitte, praktisch fast die gesamte Länge, war völlig stumpf, man konnte den Daumen darauf pressen.
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Das deutet darauf hin (und ich denke, dass man es im Bild sehen kann), dass der Vorgänger den Rücken verschliffen hat.
Hier muss man sehen, „was die Winkel sagen“: abkleben oder zurechtschleifen; beides nicht trivial.
Zitat: | Ich weiß nicht, ob hier Links zu Verkaufsseiten erwünscht sind, daher habe ich Fotos gemacht:
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Den Fotos kann man zwar nicht allzu viele Informationen entnehmen, aber die Steine sehen eben und halbwegs breit aus. So der 8000'er fein genug ist (sprich: einigermaßen echte 8000 liefert), sollte das eigentlich funktionieren.
Ich würde hier auf Probleme in der Ausführung und weniger auf problematische Steine tippen. Ich kann jedoch nur mutmaßen.
Zitat: | Auf der frischen Seite ist er auch völlig glatt, nur der Seite, auf welcher ich gearbeitet habe, misstraue ich etwas.
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Ich kann, angesichts der Beschreibung und der „Schmauchspuren“, nur ableiten, dass mit zu viel Druck gearbeitet wurde.
Zitat: | Welchen Winkel meinen Sie bitte?
Das sind Dinge, nach denen ich eben suche.
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Siehe, bspw., hier:
https://forum.nassrasur.com/showtopic.php?threadid=19692 |