Diskussionsnachricht 000000
25.04.2025, 15:09 Uhr
marzl
registriertes Mitglied
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Zur Vorgeschichte: Ich rasiere mir seit etwa 10 Jahren den Kopf nass, da ich leider auch vom Problem des erblich bedingten Haarausfalls betroffen bin. Einige Wochen lang nutzte ich dazu einen System-Rasierer (Mach3, glaube ich). Ich war jedoch auf Dauer nicht bereit, so viel Geld in Klingen zu investieren und deshalb sah ich mich nach Alternativen um und bin letztlich auch dank dieses Forums beim Hobel gelandet.
Als erstes zog ein Merkur 34c bei mir ein, der mir vom Handling her spontan zusagte. Es gelangen relativ schnell die ersten zufriedenstellenden Rasuren und ich blieb dabei. Als Klinge nutzte ich lange Zeit die Feather, stieg jedoch irgendwann auf die ASP um. An den Grund kann ich mich gar nicht mehr erinnern, es könnte schlicht die Verfügbarkeit gewesen sein, aber sicher bin ich mir da nicht. Mit dem 34c rasierte ich mich über Jahre und ich habe ihn immer als guten Hobel empfunden: Er lieferte gründliche Rasuren ohne sonderlich aggressiv zu sein. Vor einigen Wochen wollte ich ihn dann mal gründlich entkalken und legte ihn, ohne weiter darüber nachzudenken, in ein heißes Bad mit Haushalts-Zitronensäure. Leider löste sich die Beschichtung an den Ecken des Deckels hieraufhin auf, was zu einem unangenehmen Kratzen beim Rasieren führte. Es war also klar, dass ein neuer Hobel her muss.
In den vergangenen 10 Jahren war ich zwar immer mal neugierig auf andere Hobel, konnte mich dann aber nie zu einer Versuchsreihe durchringen. Nun schien der Moment jedoch gekommen und ich kaufte mir den G&F 1920 mit dem langen Edelstahlgriff und darüber hinaus den einzelnen Kopf eines Mühle R89.
Mit beiden Rasierern habe ich nun die ersten Rasuren hinter mir. Als Klinge war die ASP im Einsatz. Der G&F erscheint mir als sehr sanfter, sehr gutmütiger Hobel. Im Ergebnis war er jedoch weniger gründlich als der 34c. Allerdings würde ich ihn bedenkenlos jedem noch so ängstlichen Anfänger empfehlen. Es scheint mir unmöglich, sich mit diesem Hobel zu schneiden.
Der R89 hat mich schon bei der ersten Rasur absolut überrascht. Sehr gründlich, ich würde sagen sogar gründlicher als der 34c, trotzdem für mein Empfinden angenehm sanft. Ich bin sehr begeistert und bin eigentlich sicher, den Hobel für die nächsten 10 Jahre gefunden zu haben.
Es ist natürlich nicht auszuschließen, dass beim Vergleich zwischen dem 34c und seinen beiden Nachfolgern die sehr unterschiedlichen Griffe Einfluss auf das Ergebnis nehmen. Generell kann ich aus meiner Erfahrung sagen, dass der neue, längere Griff sich bei der Kopfrasur durchaus angenehmer macht. Allerdings habe ich das vor 10 Jahren anders empfunden, da erschien mir der kürzere Griff des 34c "sicherer" in der Handhabung.
Vielleicht helfen meine Erfahrungen ja dem ein oder anderen weiter.
Viele Grüße,
Marcel |