Diskussionsnachricht 000008
12.01.2008, 03:28 Uhr
scd
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So, ½ Jahre später ist es echt Zeit neue Erfahrungen zu berichten:
Das Problem waren zum Einen wirklich die Klingen.
Hab mir auch die Teflon-beschichteten besorgt (vom deutschen Ableger der Fa. EMS, sciger@onlinehome.de, die sind zwar nicht billig, aber verkaufen auch 100er Boxen).
Zum Anderen natürlich die Technik, was denn sonst ...
Ich weiß nicht wie oft ich gelesen hab dass man die Rasierer flach am Gesicht auflegen soll (die letzte Ausführung des Micromatic wirbt sogar mit einem »Guiding Point« der wo immer möglich in Kontakt mit dem Gesicht sein soll)... aber geschafft hab ich das erst vor ca. 5 Monaten, nachdem ich die GEM-Rasierer fast schon abgeschrieben hatte:
Und zwar mit der »Bewegungsvorstellung« dass ich mit der hinteren Kante der oberen Fläche des Rasierers rasiere, und nicht mit der Klinge!
Damit funktioniert's auf einmal mit den Modellen mit dem Klapp-Deckel (1912er Everready, Gem Junior, G-Love etc.) gut -- und mit den Micromatic Clogproof sogar richtg gut!!
Für mein »Rasier-Zielprofil« (dicke, harte, flach aus der Haut tretende Barthaare, auch gut rasiert starker Bartschatten, aber angestrebte Re-Stoppel-Zeiten > 15 Stunden) sogar besser als alle DEs (34, Progress, Adjustable, Superspeed etc.) und Systemies die ich bisher probiert hab... 37er+Feather & Quattro ist ähnlich gründlich, aber belastender für meine Haut, d.h. ich kann mich mit denen nicht jeden Tag wirklich gründlich rasieren, mit den Micromatics aber schon.
In diesem Sinne kann ich das von Henning geäußerte Verständnis für das »Verschwinden« der SE-Hobel ganz und gar nicht teilen, die Werbeversprechungen der Fa. Gem von Anno Zwieback »get rid of the 17 o'clock shadow« waren nicht übertrieben!
Ich denke der Hintergrund dafür dass sich die DEs durchgesetzt haben ist viel trivialer: Die Standzeit der Klingen ist einfach nur halb so gross.
Mit guten DE-Klingen bekomm ich ca. 4-5 angenehme Rasuren, aber mit den SEs nur 2-3... das kommt natürlich daher dass die DEs einfach doppelt so
viele Schneiden haben, während man bei den SEs genau eine Schneide zum Verschleißen hat.
Und was heißt hier eigentlich Verschwinden? M.W. kann man in Amerika rasiertaugliche SE-Klingen immer noch in großen Drugstore-Ketten kaufen... und das über 30 Jahre nachdem der letzte Rasierer dafür hergestellt wurde!! Ich vermute mal es muss also noch eine ganze Menge Leute geben die die Dinger verwenden...
Ich bin auch im Gegensatz zu Lux der Ansicht dass die Micromatics -- und hier speziell die Clog-Proofs -- deutlich aggressiver (und damit potentiell gründlicher) sind als die Klappdeckel-Modelle, das sieht man schon daran wie breit der freigestellt Teil der Klinge ist. Mit den Klappdeckeln kann man auch mal den hinteren Teil des Rasierers »versehentlich« etwas anheben, bei den Micromatics tut das gar nicht gut .
Unter'm Strich finde ich, Leute mit Draht-Bart die ihrer Haut z.B. den (IMHO doch etwas extremen ) Klingenspalt eines 37ers nicht zumuten wollen sollten die SEs als Spezial-Lösung durchaus in Betracht ziehen -- für diejenigen die mit »leichterem« Bart gesegnet sind rentiert sich wahrscheinlich der zusätzliche Aufwand für die Klingen-Logistik nicht, bzw. die DEs sind kosteneffektiver.
Grüße,
Stefan |