Diskussionsnachricht 000024
30.04.2006, 21:34 Uhr
Achim
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Unsere sympathische Leidenschaft, uns und unserer Umwelt ein offenes gepflegtes Gesicht zu schenken, ist vermutlich ein schönes Indiz für die Wertschätzung gegenüber dem eigenen Leben und dem Anderer. In den meisten Fällen wohl geschieht der Rasurvorgang in morgendlicher Stille, nicht einfach wusch und weg, sondern mit Bedacht und größtmöglicher Sorgfalt. Dann besprüht man sich mit einem Wässerchen, ob nun mit einem der von lux gelegentlich attackierten Rasurfachverkäufer, mit einem eigenhergestellten oder einem anderen Produkt. Wir sehen uns im Spiegel, wünschen uns einen "Guten Morgen" und hoffen auf die langersehnte Aufmerksamkeit des bezaubernden Vanillekipferls oder erstaunen über das Kompliment einer Zwanzigjährigen.
Ein jeder von uns weiß um die Wirkung einer gelungenen Rasur.
Ich will Jo Lange folgen und mich kurz fassen, mein beschränkter Verstand zwingt mich zumal dazu. Ein gut rasierter Mann kann ein ebensolcher Lump sein, wie ein schlechtrasierter ein integerer Charakter. Auch wenn ich glaube, mich bei meinen politischen Entscheidungen nicht von den im Wahlkampf auf Plakatwänden gezeigten Gesichtern beeinflussen zu lassen, ebensowenig von den gemachten kurzen Aussagen, so scheint mir die Nebensächlickeit der äußeren Hülle dennoch eine bedeutende zu sein. Und deshalb finde ich da was richtiges, wenn Aladin den brioniausgestatten Exkanzler vergleicht mit den nachfolgenden Protagonisten und inwiefern deren äußere Hülle geeignet erscheint, gewisse politische Ziele durchzusetzen.
Erstaunlich also, welche Bilder entstehen, wenn man in ein Gesicht schaut; und sicherlich nicht von ungefähr, nach einem Gesicht Ausschau zu halten, das beabsichtigte Bilder erst entstehen lassen soll.
Gruß Achim
-- 1 goldener Diese Nachricht wurde am 30.04.2006 um 21:35 Uhr von Achim editiert. |