Diskussionsnachricht 000116
25.01.2010, 10:25 Uhr
dailysoap
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Pinselwahl - Auswahlkriterien im kurzen Überblick
-Haarsorte (Dachs, Pferd, Schwein, Synthetik, Mischborste)
-Haarqualität (z.B. Silberspitz vs. Graudachs, oftmals viele Differenzierungen)
-Haarlänge (kurz-, mittel- oder langgebunden)
-Haardicke (Borsten vs. dünne Fisselhaare)
-Besteckungsdichte
-Haarbüschel-Form (V-Form, Kugel, etwas abgeflachter Kopf)
-Griff (Werkstoff, Form, Farbe)
-Größe (Ring- bzw. Zwingenmaß, Borstenlänge, Griff-Maße)
-Proportion u. ästhetische Aspekte (Gesamteindruck, Haarbüschel und Griff als Einheit, Markierungen/Prägungen).
-Hersteller (Ruf in der Fachwelt bzw. bei Kunden, Erfahrungsaustausch/Foren, Produktphilosphie, Firmengeschichte, Verfügbarkeit, Service, HP-Gestaltung)
Handgebunden oder nicht
Es mag Marken geben, die nur oder überwiegend handgebundene Pinsel produzieren, weil es ihrem Qualitätsverständnis entspricht. Eine entsprechende hohe Haarqualität wird meistens handgebunden sein.
Das hängt bereits mit der Auswahl der Haare zusammen (Handselektion). Pinsel mit einem erhabenen Ring am oberen Griffende sind in der Regel nicht handgebunden und ensprechend im Vergleich preisgünstiger. Man darf unterstellen, dass hinter einem handgebunden Pinsel eine höhere handwerkliche Sorgfalt steckt, was dem Pinsel zugute kommt.
Preis
Es liegt buchstäblich auf der Hand, dass handgebunden Pinsel mehr kosten und Silberspitze bereits von den Haaren her mehr kosten, denn nur 15-20 % eines Dachsfells entsprechen dieser Qualität. Es gibt aber auch Hersteller, die nicht nur Silberspitze handbinden.
Zu beachten ist, dass Graudachs nicht gleich Graudachs und Silberspitz nicht gleich Silberspitz ist und es hier bereits je nach Hersteller ein differenziertes Qualitätsverständnis zugrunde liegt.
Größe - Qual der Wahl
Ein gewisses Problem ist die Größenauswahl, erst recht wenn man noch nie einen Pinsel gekauft hat. Denn wie groß ein Pinsel wirklich ausfällt, sieht man erst dann, wenn er benutzt wurde, weil der Pinsel “aufschirmt”, mancher mehr ein anderer weniger. Das sieht man natürlich erst nach einem Kauf.
Hinzu kommt noch, dass sich bereits eine geringfügig erscheinende Differenz im Ringmaß spürbar auswirken kann. Zwischen einem 22er und einem 24er z.B. ist im Ringmaß lediglich ein Unterschied von winzigen 2 mm, aber im Gesamtvolumen macht das viel aus. Ein Pinsel mit einer sehr dichten Besteckung wirkt zudem buschiger/voluminöser als ein Pinsel, der etwas mehr “Luft” hat.
Und letztlich ist ein zu kleiner und ein zu großer Pinsel unzweckmäßig. Man wird pragmatisch von einem mittleren Wert ausgehen, z.B. Ringmaß 21. Danach erst wird man sehen, ob man beim nächsten Pinsel dabei bleibt oder entsprechend nach unten oder nach oben geht.
Dichte Besteckung, welcher Vorteil?
Dicht bzw. besonders dicht besteckte Pinsel sehen nicht nur gut aus, sondern haben auch einen konkreten Nutzen.
Der Pinsel erledigt seine Arbeit an der Front, also im oberen Bereich, dort wo die Haare enden. Damit die Haare hier nicht zuviel Spiel haben und zusehr auseinanderspreitzen können, müssen sie “unten” dicht und stramm gebunden werden.
Was also “unten” an Haaren eingebunden wird (viel und dicht), zahlt sich “oben” am Schopfende bei der Feinarbeit des Einpinselns aus. Des Weiteren entsteht im Pinsel selbst ein besonders dichter und cremiger Schaum, weil eben mehr und zugleich dicht beieinander liegende Haare den Schaum intensiver entstehen lassen (innigste Vermengung von Wasser, Seife, Luft; bessere “Schaumarbeit“). Der Massageeffekt ist zudem ausgeprägter, wenn mehr Haare pro Arbeitsfläche wirksam werden. Diese Nachricht wurde am 25.01.2010 um 10:27 Uhr von dailysoap editiert. |