Diskussionsnachricht 000013
11.08.2006, 13:28 Uhr
dailysoap
registriertes Mitglied
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Drei schrieb:
Zitat: | dailysoap schrieb:
Zitat: | Mir ist die Herkunft eher wurscht, sofern alles mit rechten Dingen zugeht, was die Zucht, Jagd und Haargewinnung anbelangt.
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Hmm. "Zucht" von Nutztieren ist immer problematisch. Da gehts letztlich um um die Frage, wieviel Verwertbares erziele ich pro qm Nutzfläche. Je kleiner das Viech, desto bedeutungsloser das Wohlergehen des einzelnen Tieres. Zu allem Überdruß ist der Dachs Wild, d.h. er ist nicht domestiziert. Man kann ihn vermehren, aber artgerecht ist das sicher nicht.
Wenn Du mir jetzt das Gegenteil beweist, wäre mir das viel lieber als die Klärung, ob es nun Hochgebirgsdachse geben darf oder nicht...
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Du hast völlig recht, „Zucht“ ist generell problematisch und noch problematischer der Begriff „artgerecht“. Es würde den Rahmen sprengen, darüber ausführlich zu diskutieren.
Schon Goldhamster in ihren Standard-Laufradkäfigen für´s Kinderzimmer werden nicht artgerecht gehalten, weil sie einen hohen Platzbedarf haben und insbesondere Gänge in die Erde graben und daher tieferes Erdreich bräuchten. So gesehen ist schon die heimische Goldhamsterhaltung Tierquälerei.
Wie sieht es bei Zirkustieren aus, bei Zootieren, Heimtieren, Versuchstieren, Nutztieren – ein weites Feld und viele Mißstände darunter.
Eine Legehenne kann sich nicht mal herumdrehen. Ihr steht bei Batteriehaltung genormt eine Fläche etwa eines DIN-A-Blattes zu. Nichts wird dem Zufall überlassen, selbst die Nacht wird durch Kunstlicht zu Tage gemacht, um die Legeleistung zu erhöhen.
Dachse sind nachtaktiv, leben in Familiengruppen und bauen weitreichende Gangsysteme. Schon von daher wird es Konflikte bei der Zucht geben, inwieweit man hier mit der Artgerechtigkeit gehen kann oder will.
Wenn ich sage „mit rechten Dingen zugehen“, meine ich zumindest augenscheinlich keine erbärmlichen Bedingungen, Sauberkeit, genug Platz, gescheites Futter, fachgerechte Tötung usw., oder bei der Jagd die Einhaltung von Schonzeiten und Quoten (der Dachs war mal fast ausgerottet in Deutschland wegen der übertriebenen tollwutbedingten Begasungsaktionen).
Rasierpinsel sind, relativ gesehen, kein Massenprodukt und die Pinsel halten sehr viele Jahre, so daß wenigstens der Verbrauch an Fellen überschau sein dürfte, im Gegensatz zum Pelzhandel. Vielleicht täusche ich mich auch. Es gibt nur wenige namhafte Hersteller, die sich hauptsächlich in Europa befinden. Gerade in ärmeren Ländern ist wohl eher Borste als Pinselmaterial anzutreffen als Dachs. Vermutlich werden die Felle der in China gezüchteten Dachse überwiegend exportiert.
Wenn man allerdings grundsätzliche Bedenken hat, sollte man man einen Rasierpinsel mit synthetischen Haaren (Toray-Fasern) nehmen, wie er bei Mühle angeboten wird. Diese Nachricht wurde am 11.08.2006 um 13:34 Uhr von dailysoap editiert. |