Diskussionsnachricht 000000
08.09.2006, 05:07 Uhr
Voider
registriertes Mitglied
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Huhu allerseits :-)
Ich bin neu hier im Forum und wollte mich mal vorstellen.
Ich bin 31 und seit eh und je begeisterter Nass-Rasierer...
Seit meinem 13. Lebensjahr, als ich hochverzückt mein erstes Barthaar einsam und alleine auf meiner Wange spriessen sah fühlte ich mich dazu berufen, mir umgehend ein adequates Rasur-Equipment zuzulegen.
Es folgten diverse Ausflüge in die Welt der mechanisch-elektronischen Rasurmaschinen, welche jedoch immer mit dem gleichen Ergebnis endeten:
Rasurbrand... um genau zu sein: unglaublich massiver Rasurbrand, um nicht zu sagen Rasurinferno^^
Folglich blieb mir keine andere Wahl, als auf die (meiner Meinung nach) wesentlich sanftere Nassrasur umzusteigen.
Diverse System-Nassrasierer nannte ich seither mein Eigen und hegte und pflegte selbige genauso gut wie oben angesprochenen, anfangs zarten, später normal-kräftigen Bartwuchs.
Zuletzt landete ich bei meinem seit, Jahren in verschiedenen Ausbaustufen vorhandenen Mach3 bzw. zuletzt Mach3 Turbo...
Sehnlichst erwartete ich den Fusion, welchen ich mir in einem Anflug von hoffnungsloser Selbstüberschätzung im Paket mit dem Fusion Gel und dem Fusion Balsam zugelegt habe. Taktisch völlig unklugerweise, wie sich alsbald herausstellen sollte^^
Warum?
Ganz einfach:
Am Tag zuvor kam ich aus meinem 1-wöchigen Urlaub aus der Türkei mit meiner Freundin zurück (ja, Bombenstimmung^^) und brachte ein, mir bislang verborgenes, wahrscheinlich wohlgehütetes Geheimnis mit zurück.
Die Kunst der Nass-Rasur mit einem Rasiermesser!
Dort habe ich mich nämlich gleich 2 mal im Hotel von einem ortsansässigen Meister dieser Kunst verwöhnen lassen. Meine Freundin konnte nicht ganz nachvollziehen, was daran so toll sein sollte... ich konnte es ihr auch nicht genau erklären, daher beschränkte ich mich auf folgende Aussage:
"Wenn Hassan ein Visum hätte, dann würde ich ihn statt dich mit zurück nehmen" :-)))
Nach 6 Stunden Redeverbot für mich konnte sie ein wenig darüber lächeln ^^
Jedenfalls war von diesem Moment an klar: es gibt noch eine Steigerung der Nass-Rasur wie ich sie kenne. Keine einfache, schnelle Rasur... nein, ein Ritual... eine Zelebrierung männlicher Körperhygiene...
Daher stand fest: Ein Altar muss her... mit entsprechenden Werkzeugen und Utensilien...
Und darauf folgte eine Odysee durch die Abgründe der Suchmschinen... eine Welle der Informationen, teils widersprüchlich, teils einstimmig... bis ich auf dieses Forum gestossen bin.
Hier fand ich alle Informationen und Erfahrungen Gleichgesinnter, die ich benötigte.
Lediglich ein kleines Problem belastete mich während meiner Suche nach dem geeigneten Rasiermesser:
Kann ich das überhaupt? Werde ich mich verstümmeln? Bleibt dann meine Freundin bei mir? Und ähnliche Dinge... .-)
Daher entschied ich mich für ein preislich moderat angesiedeltes Messer und verfüge nunmehr seit gestern über folgendes Equipment:
- Dovo Rasiermesser, nicht rostfrei, vergoldete Ätzung, Ebenholz
- Mühle feinstes Dachshaar Rasierpinsel mittelgross
- Puma Streichriemen (Stossriemen?) 2-seitig, grün / unbehandelt
- Tabac Rasierseife im Tiegel (Tabac ist meine "Alltagsserie")
Nach ersehnter Ankunft des Pakets ging ich nachmittags erst mal duschen...
Danach habe ich mit dem neuen Pinsel erst einmal sie Rasierseife angerührt... verzückt konnte ich beobachten, wie sich die Seife in einen sahneartigen Aggregatzustand wandelte und habe sie mit der notwendigen Demut und Ehrfurcht auf mein Gesicht aufgetragen und einmassiert..
ca. 5 Minuten später griff ich völlig souverän zum Rasiermesser und befreite es aus seiner Schutzhülle.
Mit Begeisterung folgten die ersten Züge mit dem Strich... ich konnte die Schärfe des Messer deutlich fühlen... eine Mischung aus Begeisterung und Respekt haben mich während des kompletten rasierganges (knapp 25 Minuten!!!!) begleitet.
Dann wart es getan... alle Stellen rasiert (nur mit Strich), keine Verletzungen, keine Rötungen, keine Barthaare mehr ;-)
Allerdings, und hier kommen wir zu meiner ersten frage, stellte ich mit Erschrecken fest, dass sich auf der Klinge 2-3 dunkle Flecken (Oxidationsflecken?) gebildet haben...
Nach dem Reinigen unter klarem Wasser habe ich das Messer abgetrocknet (nicht die Schneide berührt) und vorsichtig ein wenig an den Flecken mit dem Toilettenpapier (4-lagig, samtweich :-) gerieben... daraufhin wurden sie minimal besser sind aber nach wie vor vorhanden.
Nun meine Frage: Ist das richtig so, dass sich diese Flecken bilden? Tut das Not? erstrahlte die Klinge doch makellos im Neuzustand und wurde nicht feucht gelagert...?
Jedenfalls habe ich dann mit dem Finger ein wenig Olivenöl (Balistol kaufe ich heute) aufgetragen und das Messer wieder in den Ständer gestellt.
Danach Tabac After Shave aufgetragen.
Nach anfänglichen Verätzungsymptomen hat das Brennen nachgelassen und meine Haut schien wie versiegelt... glänzte etwas und ich befand mich in einem Zustand relativer Zufriedenheit begleitet von dem Gedanken an das sub-optimale Aussehen meines neuen Rasiermessers...
Ich sollte noch anfügen, dass ich das Messer absichtlich nicht abgezogen habe, bevor ich die erste Rasur durchführte, um es nicht u. U. stumpf zu ledern.
Gleichwohl versuchte ich den Haartest vor der Rasur... mit mässigem Erfolg... es wäre deutlich erfolgsversprechender gewesen, das Haar durch kontinuierliches Biegen einfach irgendwann zu brechen :-) will heissen es hat das Haar nicht geschnitten sonder umgebogen...
Ich habe mich davon aber nicht abschrecken lassen, da ich hier mehrfach gelesen habe, dass man besser den rasiertest durchführen sollte.
Vor der nächsten Rasur werde ich das Messer vorsichtig abziehen und dann mal sehen, ob es schärfer wird.
An sich hat es ja nicht schlecht rasiert, aber es hat halt doch teils geziept und verglichen mit der Shavette war es zwar ein anderes Erlebnis, keinesfalls aber angenehmer für die Haut bzw. von der Handhabung her, was ich eventuell auf die Schärfe zurückführen würde.
Auch die Nachbehandlung mit After Shave zeigte deutlich, wie sehr die Haut gereizt war ("Hilfe! Andrea!! Ich brenne!!!").
Hierbei sollte ich anmerken, dass ich nicht 25 Minuten auf der Haut herumgeschabt habe sondern lediglich solange Zeit brauchte, weil ich halt die richtige Haltung des Messers und den entsprechenden Winkel erfühlen musste und zwischendurch mehrfach neue Seife aufgetragen habe, weil die bereits aufgetragene angetrocknet war.
So, ich hoffe ich habe hier niemanden zu sehr gelangweilt und würde mich auf eine Antwort zu der Frage mit den dunklen Flecken und der Schärfe des Messers freuen.
Bis dann,
Voider
-- Wacker, Dovo 34c, 37c, Futur, Vision, E. Jagger Feather, Personna, Derby Shavemac, Mühle, Erbe Taylor, Trumper Diese Nachricht wurde am 08.09.2006 um 05:14 Uhr von Voider editiert. |