Diskussionsnachricht 000256
02.08.2007, 20:03 Uhr
~henning
Gast
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Ja, meine beiden sind auch sehr gut erhalten. Die sind wirklich wertig verarbeitet. Meinen guten Stahly hab ich auch als Ersatz für den defekten erworben. Habe noch eine schöne Werbeanzeige von den Stahlys von 1946. Die ist aber groß und ich muß mal schauen wo ich die kopieren kann.
So, heute kann ich mal wieder etwas einstellen. Einige interessante Teile aus England und einen Chinesen, der aber mit im Lot war. Ich warte noch auf zwei Exemplare aus Frankreich, die ich dann, bei Gefallen, auch hier einstelle.
Vorab schon mal den Satz, daß bei den drei Briten jeweils keine normalen Klingen benutzt werden können. Ich habe sie also nur als Sammelstücke erwerben können. Dazu mal die Anmerkung, daß diese Firmen durch solcherlei Politik wohl selber an deren Untergang gedreht haben. Mit eigenen Klingenformen kam man gegen Gillette einfach nicht an. Wenn es denn Vorsatz war. Es besteht ja auch die Möglichkeit, daß der Patentschutz von Gillette ausschlaggebend war. Das hat hierzulande allerdings weit weniger Firmen davon abgehalten die Klingen, als auch die Hobel gnadenlos zu kopieren. Ich will nichts falsches vermelden, aber wenn man sich viele alte Klingen ansieht, scheint eine geringe Designänderung ausreichend gewesen zu sein um nicht in Verdacht des Plagiates zu kommen. Wichtig war wohl nur, daß Lochabstand und Klingenlänge / -breite den Gillettevorgaben entsprachen.
Zwei der Briten haben Klingen bei denen der Lochabstand anders ist, oder die Löcher eine andere Form aufweisen. Der Valet-Autostrop-Hobel benutzt ganz eigene Single-Edge-Klingen, die nicht mal zu den üblichen Klingen von GEM oder Everready kompatibel sind. Das ist natürlich übel und hat mit Sicherheit zum Mißerfolg der Firmen erheblich beigetragen. Wohl auch deswegen, zählen und zählten die Firmen Myatt, Wardonia und Valet
hierzulande zu den Exoten.
Hier nun erstmal das Lot. Ich erwarb es für umgerechnet knapp 12,- Euro inkl. Versand aus England:
www.bilder-hochladen.net/files/vwt-8l-jpg.html
www.bilder-hochladen.net/files/vwt-8m-jpg.html
Glücklicherweise ist bei allen das Originalcase bzw. eine originale Pappschachtel vorhanden.
Der Myatt Minor hat wieder den charakteristischen Kopf wie der Myatt Daymark den ich links zum Vergleich abbildete (Bitte um Entschuldigung für das schlechte Foto):
www.bilder-hochladen.net/files/vwt-8n-jpg.html
Die Grundplatte aus Bakelit ist reich beschriftet und in ausgezeichnetem Zustand:
www.bilder-hochladen.net/files/vwt-8o-jpg.html
Im direkten Vergleich der Myatt fällt sofort auf, daß der Minor die Klingenführungen in der Platte hat, statt wie sonst eher üblich am Deckel:
www.bilder-hochladen.net/files/vwt-8p-jpg.html
Der Vergleich mit einer "normalen" Rundkopfklinge (Dreilochklinge) zeigt, daß wirklich nur die Myatt-Klingen verwendet werden können, oder eben andere mit entsprechenden Löchern. Witzig finde ich die Namensgebenden Tagesmarkierungen auf der Daymark-Klinge. Mir erschließt sich aber nicht, wie das angewendet wurde, da man die Markierungen bei eingelegter klinge ja nicht mehr sehen kann:
www.bilder-hochladen.net/files/vwt-8q-jpg.html
Der Wardonia besteht aus einem wohl ehemals weisen Kunststoff (weder Bakelit noch Plaskon) und hat eine etwas merkwürdige Kopfgeometrie. Ich dachte zuerst der Kopf wäre falsch aufgedreht, aber andersherum geht es nicht mit der Grundplatte:
www.bilder-hochladen.net/files/vwt-8r-jpg.html
Auch hier ist die Grundplatte beschriftet und ein Foto tiefer sieht man deutlich den viel engeren Lochabstand, der die Verwendung normaler klingen unmöglich machte. Zum Vergleich das Oberteil des Chinesen der Gillettemaße hat.
www.bilder-hochladen.net/files/vwt-8s-jpg.html
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Das Bakelite-Case ist in sehr gutem Zustand und auch reichhaltig beschriftet:
www.bilder-hochladen.net/files/vwt-8u-jpg.html
Der chinesische Flying Eagle ist sehr viel besser, als er in seinem kitschigen Alucase zunächst aussieht:
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Er entspricht zumindest am Kopf einem Gillette Tech und ist erstaunlich gut verarbeitet, wenn man von kleineren Unsauberkeiten am Deckel mal absieht:
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Da ich ihn als einzigen der Hobel ausprobieren konnte, tat ich das natürlich und er rasiert... Nein, eben nicht wie ein Gillette, sondern erheblich gründlicher und auch etwas bissiger. Ich erlebte, mit Wars-Creme, Bock und Personna-Klinge, eine sehr sehr gute Rasur. Wobei das kleine Ding auch noch erstaunlich gut in der Hand lag. Wo ich doch sonst viel lieber die dicken Brocken bevorzuge. Insgesamt muß ich dem Teil meinen Respekt zollen und kann ihn durchaus als witzigen und sehr brauchbaren Reiserasierer empfehlen.
Der Autostrop ist etwas ganz anderes und leider nicht ganz vollständig. Es fehlt hier der Abziehriemen der für den Hobel eigentlich Namensgebend war. Dafür kam er wenigstens in seiner schönen, mit Kunstleder bezogenen, Blechbox an:
www.bilder-hochladen.net/files/vwt-8y-jpg.html
Die Mechanik zum Klingenwechsel und Abziehen sieht sehr imposant aus und macht ihn in meinen Augen noch martialischer als einen Everready:
www.bilder-hochladen.net/files/vwt-90-jpg.html
Hier eine kleine Bilderfolge zur Handhabung des Klingenwechsels:
www.bilder-hochladen.net/files/vwt-91-jpg.html
www.bilder-hochladen.net/files/vwt-92-jpg.html
www.bilder-hochladen.net/files/vwt-93-jpg.html
www.bilder-hochladen.net/files/vwt-94-jpg.html
www.bilder-hochladen.net/files/vwt-95-jpg.html
Man sieht schon deutlich den Unterschied zu den "normalen" Single-Edge-Klingen für GEM oder Everready:
www.bilder-hochladen.net/files/vwt-96-jpg.html
Wie erwähnt fehlt leider der Abziehriemen, so daß ich diesen Vorgang nun nicht erläutern oder zeigen kann.
Vielleicht hat ein Kollege ein vollständiges Exemplar und kann das hier nachholen?
Danke und Ciao Diese Nachricht wurde am 02.08.2007 um 20:11 Uhr von henning editiert. |