Diskussionsnachricht 000006
03.10.2006, 11:02 Uhr
~Senser
Gast
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Nachdem Bartisto seinen tollen Tipp mit der Glasscheibe verraten hat möchte ich hier mein Schärfrezept zum Besten geben.
Wie ich ja schon erwähnte, bin ich kein Freund von Pastenriemen. Ich habe zwar zwei Riemen auf einen Holzblock geklebt, aber trozdem ist mir der Untergrund noch zu weich. Ich benutze seit einiger Zeit einen rohen Holzblock. 600x80x30 mm. Maße sind nicht so wichtig, Hauptsache ist, daß die Breite des Holzes mindestens der Länge einer Klinge entspricht. Seitlich habe ich in diesen Block auch noch eine 15 mm tiefe Nut reingezogen, in die ich eine Klinge so versenken kann, daß ich den Rücken, den Kopf oder die Angel säubern und polieren kann, ohne mir dabei, wie schon mehrmals geschehen, in die Knochen zu schneiden.
Und natürlich die Holzart!! Ich nehme, in Ermangelung von Balsarholz, "Abachi". Das ist das Holz, welches zum Sauna-Bau verwendet wird. "Meranti" (Fensterbau) sollte auch gehen. Diese Hölzer sind weich genug, um bei unbeabsichtigtem Einhaken der Klinge diese nicht gleich abzubrechen. Das wichtigste ist aber der Umstand, dass diese Hölzer sich auf Grund ihrer Inhaltsstoffe erstaunlich abrassiv verhalten. Trotzdem helfe ich noch ein bischen nach, indem ich auf eine Seite noch etwas Schleifpaste auftrage. Auf dieser Seite ziehe ich das Messer nach dem "Thüringer" etwa 10 mal auf jeder Sete ab. Das ist natürlich abhängig von der Länge des Blocks. Und wichtig: Ziehen!!!!Wir wollen ja kein Furnier herstellen!!!!.
Nun ziehe ich nochmal 10 Züge auf der anderen unbehandelten Seite. An der Stelle setz ich auch noch Einen drauf, aber das muß nicht sein. Diese Seite ist nämlich nicht unbehandelt. Ich habe zerriebnes "Sepia"pulver mit Ballistol auf diese Seite geschmiert, was nochmal eine extrem polierende Wirkung hat. Sepia ist ja ein Tintenfisch, dessen Schulp, sowas, wie bei Säugern die Knochen, findet man an manchen Stränden bis zum Abwinken. Hat man gerade keinen Strand zur Hand, geht man in die nächste Zoohandlung und kauft dort diese Teile, die man in den Vogelkäfig hängt, damit sich die Gefangenen dort ihre Schnäbel stutzen können. Das ist nämlich nichts anderes als Sepia. Das pulverisieren ergibt sich fast von selbst.
Anschließend noch ein paar Züge auf dem Hängeriemen und einer gründlichen Rasur steht nichts mehr im Weg. Außer vielleicht der Umstand, daß der Bart noch nicht genug nachgewachsen ist. Diese Nachricht wurde am 03.10.2006 um 11:06 Uhr von Senser editiert. |