Diskussionsnachricht 000000
05.12.2006, 07:51 Uhr
IndyMav
registriertes Mitglied
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Hallo liebe Nassrasierer,
nach monatelangem allmorgendlichen Mitlesens hab ich mich soeben angemeldet, um euch meine Umstieg-Anekdote näherzubringen. Ich hoffe, ihr habt ein wenig Zeit mitgebracht.
Es begab sich zu der Zeit, als die Blätter noch an den Bäumen hingen, da war ich in Berlin zu Besuch bei meiner Freundin. Bis zu diesem denkwürdigen Tag war ich bekennender Bartschneider-3-Tage-Bart-Rasierer. Geht flott, sieht irgendwie gut aus...dazu hautschonend, hatte nämlich beim Nassrasieren vor 8 Jahren beim Bund immer roten Ausschlag am Hals und habe seit dem keinen solchen Rasierer mehr in der Hand gehabt. Nun denn, am besagten Tag raiserte ich mich also mit der Bartmaschine, als plötzlich der Akku versagte, natürlich genau dann, als die eine Gesichtsseite rasiert und die andere eben noch nicht rasiert war. Netzteil hatte ich daheim vergessen, so dass ich halb raisert überlegte, was nun zu tun ist. Klar, einen Nassrasierer kaufen für wenig Geld und eine Woche damit zurecht kommen. Glücklicherweise bin ich irgendwann mal rein zufällig über dieses Forum gestolpert, so dass ich mir gleich einen Überblick über die gängigen Systemies verschaffte (man will ja keinen Ramsch kaufen). Eine Stunde später war ich stolzer Besitzer eines Mach3, eines Cerrus Dachshaarpinsels und einer Nivea RC+ Nivea AS Balsam Mild. Als Tiegel nahm ich eine Kaffeetasse und legte los. Nun ja...relativ unangenehm war das schon, ein paar Schnitte gab es auch, aber meine Freundin war begeistert und meine Umwelt später auch, denn ich lauf ja nun eigentlich seit 8 Jahren mit 3-Tage Bart rum. So blieb ich vorerst beim Nassrasieren, auch als ich wieder hier daheim in der Nähe von Stuttgart war. Nur das mit dem Schaum schlagen und der Wassermenge...das wollte mir noch nicht gelingen, bis ich eines Tages die Tasse als Tiegel weglies und die Hand als Tiegel nahm...Schwups, sahniger Schaum, so wie es das Forum immer berichtet hat. Stolz wie Oskar fehlte nur noch eins zu meinem Glück. Ein Merkur Rasierer und ein ordentlicher Pinsel. Aber woher nehmen wenn nicht stehlen. Auch hier zog ich wieder das Forum zu Rate. Bestellen wollte ich nicht, da mir das einfach zu lange dauert, und da ich sowieso zur Zeit in Stuttgart City tätig bin, ging ich zur Köingsstraße zu Messer-Villing, um dort einen 34 C + Merkur Klingen zu erstehen. Ein sehr unfreundliches (und inkompetentes) Verkaufsgespräch später hatte ich dann beides, nun fehlte nur noch der Pinsel. Den bestelle ich bei Firma Böck für 20 € (Tips aus dem Forum, Siblerspitz!!), plus zusätzlich eine Wildschweinborstenbürste für 10 €, sehr faire Preise, wie ich finde. Die erste Rasur mit dem Merkur war nicht ganz so sanft, wie ich gehofft hatte. Zum ersten Mal in meinem Leben hatte ich Rasuerbrand und dazu drei Schnitte am Kehlkopf. Inzwischen klappts deutlich besser, auch wenn ich die Sache mit dem Kehlkopf immer noch nicht raus hab. Die Haare wachsen hier so eigenartig im Kreis, da weiß man gar nicht, wohin man rasieren soll. Nun ja, kommt Zeit kommt Rat. Gleich werde ich dann mal die neue Pro-Raso RC probieren, bei Manufactum in Stuttgart erstanden.
Ihr seht also...ihr habt mich bekehrt, ich freu mich nun jeden Morgen auf die Rasur, und meine Freundin mag mich auch ein bissel mehr ;-) Das ganze ist zwar nicht ganz unproblematisch, aber das Ritual ist schon ne dolle Sache!
Jetzt aber vielleicht noch ein kleiner Exkurs. Es gibt ja anscheinend keinen Internet-Shop und auch keinen Laden hier in der Umgebung, der für den qualitätsbewussten Nass-Rasierer alles bereit hält, oder? Nervt es nicht tierisch, die Klingen dort, den Rasierer hier und die Rcs und AS, dazu noch den Pinsel in verschiedenen Läden zu kaufen? Mir zumindest hat das ganz und gar nicht gefallen. Und als Einzelhandelskaufmann ist die Geschäftsidee hierzu nicht weit.. ;-) Aber das ist nur ne fluchse Idee...ich muss mich jetzt rasieren, also bis bald hier im Forum! Der Indy |