Diskussionsnachricht 000004
25.12.2006, 12:52 Uhr
Bartisto
registriertes Mitglied
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gringo schrieb:
Zitat: | Seit ungefähr 1 Monat bin ich endlich im Besitz eines rasierscharfen
Gleich darauf hatte ich sogar 2, ein Weltschliff und ein Larkin und machte mich ran ans Schleifen.
Ich war total überrascht, dass ich beide Messer auf Anhieb einigermaßen rasierscharf bekam. Der Haartest klappte zwar nicht über der gesamten Schneide, aber immerhin an 1- 2 Stellen.
Bei diesem tollen Erfolg, dachte ich mir, könnte ich auch mein neues, mittlerweile etwas schwächelnde Messer auf Höchstschärfe kriegen und wollte dies mit der Glasscheiben-Kieselerde Variante von „Bartisto“ versuchen. Danach 20 x Abpasten auf grünem Streichriemen und abschließend 140 x Abledern.
Danach war mein schönes neues Rasiermesser stumpf! Ich konnte es gar nicht glauben.
Bei den Übungsmessern, die ich zuvor von Grund auf schleifen musste (1000 und 6000 Stein) hat es ja auch geklappt. !!!
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Hallo Gringo,
zunächst keine Panik, bei Deiner Ausstattung müsstest Du das Messer IMMER wieder auf eine sehr gute Rasierschärfe bekommen. Irgendwo steckt jedoch der Wurm drin.
Zwei Messer aus der Bucht hast Du hinbekommen. Es kann nicht an einem falschen "Schärfhandling" weder auf dem Stein, der Glasplatte oder dem Riemen liegen.
Dein nach der Schärfung wieder schwächelndes Dovo müsste nach der Kieselerde, 20x Paste und den 50er Intervallen auf dem Leder eigentlich auf Höchstschärfe sein und schon nach den ersten 50 den Haartest auf voller Länge bestehen. Rantasten ist, so wie es barbier vorschlägt, generell sinnvoll, denn sonst landet man bei einem Superhaartest aber in der Überschärfung !
Dein Verdacht... die Glasplatte.
Ich habe verschiedene Gläser ausprobiert. Die gröbste Platte ist bei mir eine mattierte Platte. Diese Glasplatte wurde mit einem weichen Apex, der für Küchenmesser oder zum Wegnehmen von Ausbrüchen in der Schneide bei Rasiermessern geeignet ist, so lange nass geschliffen, bis sie vollständig mattiert war. Sie ist damit weitaus gröber als Dein entspiegeltes Bilderglas. Dennoch hat sie mit dem Kieselerde-Ballistol- Gemisch gute Schärfeigenschaften. Arbeitet man auf ihr bis zu einer kräftigen Graufärbung des Schleifgemisches, bekommt mit ihr nach wenig Pasten und intensivem Ledern auch eine Schärfe bis zum Haartest und eine gute Gebrauchsschärfe.
Es verbleibt also nur noch etwas, was mich in Deinem Bericht überrascht, das knirschende Geräusch.
EIN KNIRSCHENDES GERÄUSCH DARF NICHT AUFTRETEN!
Es kann mal sein, dass man mit dem Ansatz am Erl an der Glaskante entlang daddelt. Das hört sich schlimm an, hinterlässt aber nichts, wenn die Kante geschliffen ist. Ein sandiges Knirschen ist aber ein ganz eindeutiges Zeichen dafür, dass das Schleifgemisch VIEL zu grob ist. Ich habe es beim Experimentieren mit einem Silberpflegemittel erlebt und musste anschließend mit dem Messer auf einen feinen Thüringer.
Sichere Ergebnisse erhalte ich mit Der ABTEI-KIESELERDE (mit Maracuja-Geschmack, es klingt komisch, es ist aber so) und, ...und jetzt kommt noch ein Tip, mit SCHMITZOL´S WIENER KALK, einem ausgezeichenten Poliermittel für Stahl, absolut frei von Sanden.
Lieber Gringo, wenn´s gar nicht geht, müssen wir es über PM oder Tel klären.
Es grüßt und wünscht
ruhige Feiertage
Bartisto
-- Wer einen Fehler gemacht hat und ihn nicht korrigiert, begeht einen zweiten. Konfuzius Diese Nachricht wurde am 25.12.2006 um 12:57 Uhr von Bartisto editiert. |