Diskussionsnachricht 000016
23.01.2007, 10:01 Uhr
hein
registriertes Mitglied
|
@Kurbjuhn: Zunächst gebe ich Dir (bedingt) Recht, mangelde Schärfe ist sicherlich durch (fast) nichts auszugleichen. (Lasse mir da ein kleines Türchen offen.) Aber die Analogie zum Zwiebelschneiden möchte ich anfechten: Ich finde, diese zwei Prozesse sind extremst verschieden, denn:
Beim Zwiebelschneiden bewegst Du das Messer in Schnittrichtung (gerade nach unten, die Klinge steht parallel zur Schnittrichtung). Beim Hobel jedoch wird (und ich denke, gerade hier kommt der Begriff selbst her) eher "gehobelt", d.h. die Klinge steht gerade /nicht/ in Schnittrichtung, sondern im berühmten 30°-Winkel zur Haut und damit den Bartstoppeln, schneidet also, wenn man so will, zu einem gewissen Anteil "in" die Haut. Zumindest in Richtung auf die Haut zu.
Ich denke aber, dass hier genau der Fehler der Überlegung liegt: Die Haut gibt nach, daher wird sicherlich am Rand des Hobels (durch das Auflegen desselben) die Haut schräg liegen, das Barthaar eher schräg in den Wind stehen und letztlich genau durch den Klingenwinkel dann doch wieder möglichst senkrecht zur Klinge stehen. Dann ist es doch wieder wie Zwiebelschneiden -- auf den zweiten Blick ;-)
Ich behaupte also, die Haut verhält sich wie eine Gummimembran voller Stecknadeln, die unter dem (marginalen) Druck des Hobels leicht nachgibt, daher ändert sich die Barthaar-Richtung. Deshalb muss man den Hobel entsprechend anwinkeln. Theorie: Wäre es möglich, die Haut optimal zu straffen (ist es nicht), könnte man die Klinge flach auf die Haut legen und damit alle Haare abschneiden, ohne jeden Druck. Alles, was wir tun, ist Korrektur der Schnittrichtung aufgrund von Nicht-Idealität der Situation bzw. der Elastizität der Haut.
Kommentar? |