Diskussionsnachricht 000020
25.02.2007, 20:51 Uhr
Bartisto
registriertes Mitglied
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Hallo martinmuc,
ich finde es prima, dass Du Dir die Mühe eines Vergleichs machst.
Wie schon gesagt, ich kenne den Thüringer von MST nicht.
Weil der Thread erfreulicherweise häufig gelesen wird, möchte ich kurz etwas anmerken, fass es aber bitte nicht als Kritik auf.
- Eine Beurteilung durch Tasten mit der Fingerkuppe ist fast unmöglich. Nach mehrfachem Anreiben gewinnt ein Stein eine solche Glätte, dass man bei einer Drübersicht im schrägen Winkel von wenigen Graden eine Spiegelung sieht. Hat man den Stein auf Schleifpapier und Glasplatte abgerichtet, ist die Oberfläche eh rauh. Das SCHLEIFKORN scheint das Entscheidende zu sein. So wie ich es oben versucht habe zu begründen.
- Wichtig!!! Auch der Manufactum ist ein Thüringer. Ich habe die Bezeichnung ECHTER Thüringer Wasserstein (ETW) nur gebraucht, um ihn gegen den Thüringer von Manufactum abzusetzen. Dieser ETW ist die nicht mehr erhältliche graugrüne Qualität, extrem homogen. Sie wurde zwar auch im Inland angeboten, war aber hauptsächlich für den Export nach Übersee bestimmt. Den straigt-razor-usern durfte man nur mit dieser Qualität kommen.
- Es bleibt weiterhin ungeklärt, woher die Steine, die MST als Thüringer deklariert, kommen. Ich möchte den Begriff ETW wirklich nur für die seltene Thüringer (ausgestorbene) Exportqualität gebrauchen. Diese Qualität ist oben mit dem Manufactum verglichen worden.
- Beim Schärfvorgang ist sehr entscheidend, wie schnell ein Stein Schleifpartikel aus seinem Gefüge löst, d.h. wie weich er ist. Hier konnte ich feststellen, das der Thüringer Manufactum dem echten Export-Thüringer ETW überlegen ist, und das hat Vorteile. Diese Weichheit hast Du oben auch festgestellt.
- Es ist äußerst schwierig, durch die Farbreflexe hindurch zu steigen, die ein einfaches Auflichtmikroskop (mit nicht vergüteten Kunstofflinsen ausgestattet) erzeugt. Ich empfehle immer, das Geld (wenige E) in eine starke Lupe von 20-30x zu inverstieren und sich dann das passende Licht zur Beurteilung zu suchen. Das hat man schnell raus. Neonlicht ist sehr geeignet. Man beurteilt dann frei von Reflexen.
Sind die Schärfriefen verschiedener Thüringer bei 30x nicht mehr auseinander zu halten, ist das für die Gratbildung irrelevant.
Ich glaube, wir steigen hier ganz tief ein. Dazu hat Dein Beitrag wieder einen Schritt geleistet.
Einen MST möchte ich schon testen. Ich muss mal sehen, wie ich an einen herankomme, kaufen möchte ich mir aber keinen, denn der Steine sind´s genug.
Gruß
Bartisto
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