Diskussionsnachricht 000018
03.03.2007, 14:45 Uhr
Bartisto
registriertes Mitglied
|
Hallo Senser,
für mich gibt es nur ein Qualitätskriterium für ein gutes Messer:
Durchhalten einer Rasur mit zwei Durchgängen UND anschließend bestandener Haartest.
Sanft oder unsanft rechne ich schon zur Geschmacksfrage. Die Schärfeleistung eines Messers kann sehr hoch sein, d.h. es kann sehr gründlich rasieren, dennoch bekommt man es nicht auf die sanfte Seite (Erfahrung mit einem Dorko). Dennoch ist es ist für mich ein Qualitätsmesser.
Ein Messer setzt sehr sanft an. Es geht erstaunlich gut.
Mann kommt in die kritisch verwirbelten Bartbereiche, zieht einige Male in einer Richtung und auch anschließend quer drüber, prüft ob die Glätte da ist, hat aber das Gefühl, als hätte man 240er Schleifpapier mit Seife überzogen unter den Fingerspitzen (kein Witz).
Es kann ein falsch konzipiertes Messer sein
oder eines aus minderem Stahl, oder es ist überschärft. Liegt eine Schärfung noch Großvaters Sitte vor, feinster Stein, Paste, Leder, kann man eine Überschärfung ausschließen.
Nach meiner Erfahrung ist der Grund dann weniger im Stahl als mehr in der
Klingengenkonzeption zu suchen.
Wir sind hier also vollständig einer Meinung, dass diese Kriterien von 3/8 bis 8/8 ob derb oder vollhohl gelten können.
Soll ich jedoch einem Neuling einen Rat geben, in welche Richtung er suchen soll, um bei einem starken Bartwuchs mit hoher Wahrscheinlichkeit (ohne Anlegen einer Sammlung) an einen Typ zu geraten, der das obige Kriterium erfüllt, dann greife ich nicht auf irgendein anbiederndes Gedöns wie „pour barbe soundso“ oder den Hinweis auf eine bestimmte Solinger Klangvariante zurück (auch hier sind wir uns einig) sondern auf meine Erfahrung mit einer nicht kleinen Messersammlung.
Und hier liegt die sichere Seite für den Sucher bei den wenig gehohlten 6/8, den kräftigen Sheffields oder z. B. den frz. Frambacks (keine Flexibilität) usw.
Ich habe nur einen Ausreißer unter ihnen, ein 6/8 crown & sword.
Ich kann leider von dieser Erfahrung keine Abstriche machen.
Ein ordentliches W & B for baber use, hinter dem ich noch her bin, hat schon seinen Sinn gehabt. Aber hier wird durch den Zusatz „for barber use“ wirklich von dem Messer das eingehalten was es in einer solchen Hand erwartet.
Gruß
Bartisto
-- Wer einen Fehler gemacht hat und ihn nicht korrigiert, begeht einen zweiten. Konfuzius Diese Nachricht wurde am 03.03.2007 um 14:46 Uhr von Bartisto editiert. |