Diskussionsnachricht 000012
02.03.2007, 17:28 Uhr
Pflegedarfnichtziepen
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Der von mir modifizierte Futur hat(te) die Stufen -1, 0, 1, 2, 3 und vier, wobei am Griff weiterhin 1, 2, 3, 4, 5 und 6 zu lesen ist - die Zahlen habe ich nicht neu eingraviert. Meiner damaligen Meinung nach braucht man die Stufen 5 und 6 nicht, wohl aber -1 und 0 wenn es an empfindlichen Stellen gegen den Strich geht.
Die modifizierte Version entspricht interessanter Weise der Spalteinstellung des Vision. Dort ist die niedrigste Stufe nämlich um 2 Futurstufen geringer als die kleinste Stufe des Futur. Warum Merkur den Futur so "böse" abgestimmt hat bleibt mir ein Rätsel.
Meinen modifizierten Futur habe ich an ein Forenmitglied verkauft, weil ich mit dem 34c deutlich besser klarkomme. Von ihm habe ich bisher keine Kritik bekommen, der "Sensitiv" scheint also rasurtauglich.
Wichtig zu bedenken: Ab einer bestimmten Stufe verschlechtert sich das Rasurergebnis bei weiterem Aufdrehen eines verstellbaren Merkur!
Der Grund ist ganz einfach zu erklären. Bei Merkur wird durch den Verstellmechanismus der Hobelkopf auseinander gefahren, d. h. das Mittelteil mit der eingespannten Klinge hebt sich vom Unterteil empor. Zieht man nun mit dem optimalen Klingenwinkel bei optimaler Hobeleinstellung über die ebene Haut, so liegt der Hobel an genau drei Stellen auf, dem Kopfoberteil, der Klinge selber und dem Vorbügel (Seifenspalt).
Bei einem perfekten Hobel hat die Klinge jetzt ihren optimalen Wirkwinkel zur Hautebene (soll so bei 30° liegen). Nimmt man einen Haarwinkel (oder ein ähnliches Werkzeug) kann man dies sehr schön sehen. Der zugleich traumhaft sanfte und trotzdem gründliche Mach3 zeigt dies sehr gut an seinem Klingenblock.
Drückt man zu feste auf, so kann sich bei ausreichend kleinem Spalt die Klinge nicht tief in die Haut eingraben (Spaltbügel und Kopfplatte halten die Haut zurück). Verändert man den Winkel, so verliert die Klinge ganz den Kontakt und schneidet bestenfalls über der Haut die Stoppeln ab.
Öffnet man in diesem Zustand den Hobelspalt weiter, so kann man
a) einen größeren Winkel erreichen, was im Extremfall zum Hoppeln der Klinge führt, den Grad stärker belastet (verbiegt oder abbricht) und die Haut rhythmisch einschneidet
oder
b) durch ein eher "beherztes Zupacken" am Hobel den obersten Teil der Haut mit abschneiden (Stichwort "Sparschäler").
Was man nicht erreicht ist eine gründlichere Rasur, außer man betrachtet ein Kappen der Haare unter der Haut, bei dem die Haut gleich mit abgezogen wird, als gründlich. Ich würde sagen hier kippt Gründlichkeit in Verletzung um.
Der entscheidende Unterschied zwischen Theorie und Praxis ist nun, dass die Haut nicht 100% eben ist. Es gibt zum einen Erhöhungen (Muttermale, Pickel etc.) die man stehen lassen möchte, und das Gesicht selbst ist bekanntlich auch nicht eckig. Daher seht bei einem normalen Hobel die Klinge meist etwas weiter aus der Fläche Vorbügel-Kopfplatte heraus, um leicht gewölbte Flächen noch rasieren zu können. Einen solchen "überbissigen" Hobel darf man dann nicht überall bedenkenlos aufdrücken, sonst kommt es zum Schälen der Haut.
Fazit:
1. Die Gründlichkeit eines verstellbaren Hobels erreicht an einer bestimmten Stelle ihr Maximum. Schraubt man weiter auf erhöht man nur das Verletzungsrisiko.
2. Das bedeutet, dass man einen verstellbaren Hobel nur dann wirklich benötigt, wenn man ihn sanfter stellen möchte als in der Optimalstellung, mit der Folge die Haare weniger dicht an der Hautoberfläche durchzutrennen.
-- Gruß Carsten
fast immer Panasonic ES8807 | manchmal Merkur Progress 520g | selten Merkur Mach3 | nie Wacker 5/8"
aber immer Merkur Silberspitz und SWK Scuttle mit Col. Conk RS oder Valobra RC |