NassRasur.com-Forum
 
Registrieren || Einloggen || Hilfe/FAQ || Startseite || NassRasur.com-Portal || Suche || Mitgliederliste || Team
[Gast]


Im NassRasur.com-Shop finden Sie
Alles, was Mann für die Rasur braucht
 

Besuchen Sie auch unser Blog:
Alles, was Mann interessiert
 

Erfahren Sie, wie Sie Ihre Bilder auf unserem Server
speichern und direkt hier im Forum zeigen können
 

NassRasur.com-Forum » Rasierklingen und Sicherheitsrasierer » Einsteigeranleitung in den Gebrauch eines klassischen Hobels » Themenansicht

zum letzten Beitrag dieser Diskussion springen

Autor Thread - Seiten: [ 1 ] -2- [ 3 ]
Diskussionsnachricht 000025
09.03.2007, 14:13 Uhr
Pflegedarfnichtziepen
registriertes Mitglied


*** Vorschläge eingearbeitet ***

1. Aufbau des Hobels am Beispiel des Merkur 25c

Der 25c ist ein klassisches Hobelmodell und wurde in dieser Art bereits vor über 100 Jahren erfunden. Sozusagen das Urvieh der modernen Nassrasur.

Er besteht aus drei Teilen. Einem langen Griff, einem Kammteil und einem Deckel. Im Deckel angebracht ist zentral eine Schraube und zu den Seiten hin je ein Stift. Um den Hobel zusammenzusetzen wird der Deckel so auf eine Fläche oder ein Tuch gelegt, dass die Schraube senkrecht in den Himmel zeigt. Jetzt wird die Klinge aufgelegt, danach das Kammteil. Mit zwei Fingern drückt man nun an den Enden des Kannteils die geschichteten Teile zusammen und fixiert sie, während die andere Hand den Griff anschraubt. Sitzt der Griff locker an, kann man den Hobel hochheben und den Griff endgültig festschrauben. Dazu ist es ratsam, den Daumen auf den Deckel zu legen und die beiden Finger auf dem Kammteil neben den Stiften zu belassen. Nicht gegen die Zähne packen und dort Druck ausüben! Sonst besteht die Gefahr sich zu schneiden.

Der Andruck sollte so stark sein, dass nichts mehr wackelt und sich lösen kann. Mehr anziehen ist nicht gut, es strapaziert nur unnötig das Gewinde (nach feste kommt kaputt).

Hobel ist übrigens nur der Spitzname des Gerätes. Offiziell heißt ein Hobel "Sicherheitsrasierer" oder engl. "Safety Razor". Er bietet diese Sicherheit gegenüber den vor 100 Jahren üblichen Rasiermessern, da er den Rasierwinkel vorgibt und gleichzeitig durch den Kopf ein tiefes Einschneiden der Klinge in die Haut unmöglich macht.

Die ursprüngliche Absicht des Erfinders soll aber nicht die Sicherheit, sondern der Profit an Wegwerfartikeln des täglichen Bedarfs gewesen sein. Näheres liefert das Internet zum Suchbegriff "King Camp Gillette", z. B. hier: www.erfinder.at/gillette.php

Der Hobel macht die Bedienung sehr leicht. Er wird in einem Winkel von ca. 30° (Griffachse zur Hautebene) ohne aufzudrücken über die Haut gezogen. Die Haut selbst sollte dabei gestrafft werden.

Ist der Winkel zu klein, spürt man beim 25c die einzelnen Zähne auf der Haut, ist er zu groß, so rasiert er nicht, da man nur die Kopfplatte über die Haut zieht, ohne dass die Klinge die Haut berührt. Wem das einleuchtet kann bei Punkt 4 weiter lesen, der folgende Punkt 3 erläutert den Winkel im Detail.

--
Gruß Carsten
fast immer Panasonic ES8807 | manchmal Merkur Progress 520g | selten Merkur Mach3 | nie Wacker 5/8"
aber immer Merkur Silberspitz und SWK Scuttle mit Col. Conk RS oder Valobra RC
 
Profil des Verfassers || private E-Mail an Verfasser || andere Forumsnachrichten des Verfassers || Nachricht an Moderation melden Zitatantwort || Editieren || Löschen
Diskussionsnachricht 000026
09.03.2007, 14:33 Uhr
Pflegedarfnichtziepen
registriertes Mitglied


*** Vorschläge eingearbeitet ***

4. Aufbewahrung und Pflege des Hobels

Ist die Rasur geschafft wird der Hobel in heißem(!) Wasser ausgespült. Anschließend kann man den Kopf noch ausblasen, um Wasser grob aus dem Kopf heraus zu bekommen. Niemals den Hobel mit einem Tuch abtrocknen! Die Klinge ist nur dazu da, die Stoppel zu kappen, nicht um Hände oder Tücher zu verletzen. Es reicht den Hobel hinzulegen. Liegt er auf den Zähnen auf einer planen Ebene, so berührt die Klinge nichts. Eleganter aber nicht zwingend notwendig ist die Aufbewahrung hängend an einem Hobelständer.

Ergänzend sei bemerkt, dass man zwar den Hobel, nicht aber den Pinsel legen darf. Ein Rasierpinsel sollte immer stehend oder hängend aufbewahrt werden, da bei ihm die Trocknung entscheidend ist, während ein Hobel eher als wasserunempfindlich gelten kann.

Alle ein bis spätestens zwei Wochen ist ein Klingenwechsel fällig. Bei den Preisen der Klingen ist das gerade noch zu verschmerzen (kleiner Scherz). Die Intervalle für den Klingenwechsel sind individuell extrem unterschiedlich. Eine Klingenstandzeit von 7 bis 14 Rasuren darf daher nur als grobe Orientierung gesehen werden.

Auf jeden Fall sollte der Hobel zerlegt werden und für 10 bis max. 20 Minuten in einer dünnen, erwärmten Essiglösung baden. Danach sofort gut ausspülen und mit einem Mikrofasertuch abreiben. Dies ist die offizielle Empfehlung vom Hersteller Dovo, wie ich ihn auf einem Beipackzettel zum Futur gefunden habe. Da Essigsäure aber die Chromschicht angreift ist dieser Tipp mit Vorsicht zu genießen.

Alternativ hat sich ein Ultraschallbad bewährt. Ich persönlich verwende das Ultraschallbad, allerdings mit Spüli statt Essiglösung, und trockne die Teile dann mit dem Mikrofasertuch. Man könnte auf die Reinigung verzichten, nur wird der Hobel mit der Zeit einem Tropfstein immer ähnlicher (Kalk- bzw. Seifenablagerung).

Solange sich alle Rückstände auch mit einer Nagelbürste und Wasser entfernen lassen (ggf. etwas Spülmittel), sollte man auf den Einsatz von Säure verzichten.

Die neue Klinge kann beim Zusammenbau direkt eingelegt werden. Auch wenn wir uns erst in 24 Stunden wieder rasieren. Wir brauchen den Hobel auch nicht zwischen den Rasuren losdrehen, damit sich die Klinge entspannen kann. All das ist Hokuspokus.

Die Klingen sind (nicht alle) aus rostendem Stahl, während die Hobel selbst durch die galvanische Beschichtung nicht rosten können/sollten. Daher sollte man den Hobel ohne eingelegte Klinge weglegen, will man ihn längere Zeit nicht nutzen.

Um sie vor dem Rosten zu bewahren sollten Klingen auch nicht im Bad gelagert werden. Ein trockener Schrank außerhalb der Reichweite von Duschschwaden (und Kindern!) ist ein geeigneter Aufbewarungsort der scharfen Metallplättchen.

--
Gruß Carsten
fast immer Panasonic ES8807 | manchmal Merkur Progress 520g | selten Merkur Mach3 | nie Wacker 5/8"
aber immer Merkur Silberspitz und SWK Scuttle mit Col. Conk RS oder Valobra RC

Diese Nachricht wurde am 09.03.2007 um 14:42 Uhr von Pflegedarfnichtziepen editiert.
 
Profil des Verfassers || private E-Mail an Verfasser || andere Forumsnachrichten des Verfassers || Nachricht an Moderation melden Zitatantwort || Editieren || Löschen
Diskussionsnachricht 000027
09.03.2007, 15:19 Uhr
~henning
Gast


Hallo 123abc
Bei mir ist das nicht der Fall, weil hier bei uns sehr weiches Wasser fließt (Krombacher Brauerei hier ist sehr zufrieden damit) weshalb kaum Kalk/Seifenrückstände entstehen. Die Seife bindet übrigens Feuchtigkeit im inneren der, vor allem verstellbaren, Hobel. Ich laße auch nicht immer durchtrocknen und wechsele nicht jeden Tag den Hobel. Aber nach einer Reinigung tu ich daß durchaus und blase ihn nicht trocken oder so, so hatte ich's gemeint. In Gegenden mit härterem Wasser ist mit Sicherheit ein größerer Pflegeaufwand nötig, der aber nicht verallgemeinert werden darf. Uralte und so versiffte (verseifte) Hobel, z. B. ein Adjustable der so verseift/verschmiert war, daß ich schon davon ausging, daß die Verstellung defekt ist, wurde mit etwas Spüliwasser, einer Spülbürste und etwas Zitronensaft oder in anderem Fall Badreiniger wieder so leichtgängig wie im neuzustand. Dovo hält sich natürlich die Hose sauber und gibt eher übertriebene Tips als einfachere. Aber bisher brauchte ich diesen Aufwand bei keinem einzigen meiner Hobel, ausgenommen die neuen alten von Ebay, die ich schon immer gründlich reinigte.
Ciao

Diese Nachricht wurde am 09.03.2007 um 15:20 Uhr von henning editiert.
 
(Gast) Zitatantwort || Editieren || Löschen
Diskussionsnachricht 000028
09.03.2007, 16:22 Uhr
abc123
registriertes Mitglied


@Pflegedarfnichtziepen
Respekt vor dieser Leistung!

Folgendes möchte ich zur Diskussion stellen:

Die Sache mit Winkel und Seifenspalt ist etwas komplexer. Ein 23c ist so sanft, daß man wirklich genau den Winkel erwischen muß sonst tut sich einfach gar nichts. Daß sich die Klinge in die Haut gräbt ist fast unmöglich. Andererseits ist er aber auch so sanft, daß man an der Oberlippe schon seine Probleme haben kann alle Stoppeln wegzurasieren. Selbiges beim "gegen den Strich" Rasieren, besonders unterm Kinn, wo die Haare sehr flach aus der Haut wachsen. Mir kam es immer so vor, als gäbe es da ein stillschweigendes Abkommen, "Ich tue dir nichts - du tust mir nichts". Super sanft aber nicht so gründlich und auf Dauer etwas frustrierend und mühsam.

Dieses Problem ist mit Winkeln nicht zu lösen, es liegt am Seifenspalt. Obwohl ich einem Anfänger auch nicht unbedingt einen verstellbaren Hobel empfehlen würde, da er einfach dazu verführt zu viel herumzudrehen bevor man die richtige Technik erlernt hat, lohnt es sich doch mit dem Seifenspalt zu experimentieren. Mir sind die verstellbaren allesamt zu schwer und lassen sich bei weitem nicht so elegant führen wie ein leichter 23c mit seinem langen und schlanken Griff.

Wie schon an anderer Stelle geschrieben, habe ich einfach Klebestreifen auf die Klingenauflage geklebt und mich so bis zum Leukoplaststreifen vorgearbeitet. Dann wird der Winkel beim "gegen den Strich" Rasieren wieder entscheidend, obwohl der Unterschied mit dem Auge kaum auszumachen ist, zieht der Leukoplaststreifenhobel bei zu steilem Winkel plötzlich Bart und Haut ab. Wer es probieren möchte, 2-3 Lagen normaler Klebestreifen ist ein guter Richtwert. Der Vorteil liegt klar auf der Hand: kein technischer Schnickschnack und das Handling des Hobels bleibt voll erhalten. Wer bei einem Progress seine Einstellung gefunden hat wird ja auch nicht mehr viel dran herumdrehen und das leichte Aufdrehen um aus einer Klinge noch 3 Züge mehr herauszuholen war sowieso nie meins. Wenn sie nichts mehr taugt, fliegt sie raus - ganz einfach!

Ich möchte einen Anfänger jetzt nicht verwirren oder überfordern aber ich glaube, es ist schon wichtig den Unterschied zwischen Winkel und Seifenspalt zu verstehen. Nichts ist frustrierender als mit korrekter Technik nur eine mittelmäßige Gründlichkeit zusammenzubringen. Und anders als manche sagen, kommt die Gründlichkeit nicht immer ganz von selbst, einfach nur mit mehr Übung - ein bißchen nachhelfen und an seine Bedürfnisse anpassen darf man da schon! Es sei natürlich noch angemerkt, daß man mit einem größeren Klingenspalt bis zu einem gewissen Grad etwas schlampiger beim Winkel sein kann, ist der Spalt aber zu groß schlägt es radikal um (das merkt man erfahrungsgemäß aber recht schnell).

Zum Rasieren selbst möchte ich auch noch was sagen. Obwohl die Methode eher für Fortgeschrittene empfohlen wird, hätte mir das Wissen darüber als Anfänger viel erspart. Statt die Haut zu spannen und dann stur den Hobel nach unten zu ziehen, sollte man den Versuch wagen, nur kleine Abschnitte zu rasieren und den Hobel immer auch leicht seitwärts zu bewegen, im Kreuzstrichverfahren. Dann Nachspannen, usw. Ich glaube, so kann man auch als Anfänger wenig falsch machen, das Ergebnis ist aber wesentlich glatter. Der zweite Durchgang wird dann mehr zur Kür und weniger zur Pflicht. Dadurch, daß nur noch wenig steht kann sich die Klinge beim "gegen den Strich" Rasieren kaum mehr verhaken, weniger Hautreizungen und Pickel sind die Folge.

@henning
Gut, ich hab hartes Wasser, da perlt an der Kalkseife wirklich alles ab. Dafür muß ich beim Klingenwechsel mehr reinigen. Nebenbei mit Spiritus oder Isopropylalkohol lassen sich die Seifenreste sehr leicht abwischen. Außerdem hab ich vergessen, daß du ein Progress Benutzer bist - da gibt es durch die Mechanik wahrscheinlich mehr zum Trocknen.

gruß!

Diese Nachricht wurde am 09.03.2007 um 16:34 Uhr von abc123 editiert.
 
Profil des Verfassers || private E-Mail an Verfasser || andere Forumsnachrichten des Verfassers || Nachricht an Moderation melden Zitatantwort || Editieren || Löschen
Diskussionsnachricht 000029
09.03.2007, 17:31 Uhr
Pflegedarfnichtziepen
registriertes Mitglied


*** Bearbeitung/Erweiterung ***

3. Die erste Hobelrasur: Methodische Rasur, Richtungstafeln oder einfach drauflos?

Geschafft, mittlerweile stehen wir im Bad und fiebern der ersten Rasur mit dem Hobel entgegen. Doch zuvor noch ein wichtiger Punkt. Aus glorreichen Schilderungen im Forum erwarten wir, dass die Hobelrasur die bisherige Rasur mit dem Systemrasierer oder gar Elektrorasierer so was von dermaßen in den Schatten stellt, als vergleiche man einen Kaktus mit mit einem Babypo. Diese Vorstellung muss dringend sofort über Bord geschmissen werden! Die ersten Rasurversuche mit dem Hobel dürfen nicht das Ziel unbeschreiblicher Gründlichkeit verfolgen. Es geht um das Erlernen der Technik unter Vermeidung jeglicher Verletzungen, aalglatt wird es mit der Zeit von selbst, wenn sich die Abläufe erst einmal im Hirn festgesetzt haben. Ein Führerscheinbewerber steigt ja auch nicht zum ersten mal in ein Auto mit dem Vorsatz "heute überhole ich Schumi".

So, los geht's. Fühle deinen Bart. Die Haare wachsen in verschiedene Richtungen. Die Wuchsrichtung nennt der Hobler "Strich". Mit dem Strich bedeutet in Wuchsrichtung. Willst du ein Klopapier über das Stoppelfeld schieben, so geht es am leichtesten mit dem Strich. Wenn es dir hilft kannst du dir eine Karte malen und dort deine Wuchsrichtugen einzeichnen.

Methode A: Rasieren in geplanten Zugabfolgen

Bewährt hat sich das Vorgehen, sich in drei Durchgängen zu rasieren. Erst einseifen, dann warten, dann nachseifen, dann mit dem Strich ziehen, dann neu einseifen, dann quer zum Strich ziehen, dann nochmal einseifen und ein letztes Mal gegen den Strich arbeiten. Der genaue Ablauf, besonders das davor und danach (Pre und After Shave) wird unter "Volles Programm" genauer erklärt.

Das charakteristische dieser Methode ist, dass man in relativ langen Zügen die Haut an jeder Stelle pro Durchgang immer nur ein einziges Mal überfährt. Jede Hautstelle wird somit nur drei Mal aus unterschiedlicher Richtung gestreift. Die Absicht dahinter ist, die Haut so wenig wie möglich zu belasten, da mit jedem Zug auch ein wenig "an der Oberfläche gekratzt" wird, egal wie perfekt wir den Winkel und den Druck einhalten.

Achte darauf nicht zu schnell zu ziehen. Die Hand sollte beim Rasieren sicher nicht einschlafen, aber es heißt sich in Zügen zu rasieren, und nicht "mit einem Wisch ist alles weg". Wenn es beim Ziehen leise knistert und sich angenehm anfühlt ist alles in Ordnung. Hat man das Gefühl an den Haaren zu rupfen, ist die Klinge stumpf und sollte gewechselt werden. Hilft auch das nicht ist die Klingensorte ungeeignet oder das Vollprogramm ist nicht ausreichend "voll" betrieben worden (Haare nicht genügend eingeweicht).

Methode B: Der Kehrbesen

Eine alternative Methode ist es, sich in kurzen Zügen zu rasieren. Der Hobel wird dabei auch mehrfach über eine Stelle gezogen. Man stelle sich vor, die Stoppeln wären wie Staub auf dem Boden, den man mit einem Kehrbesen zusammenfegen möchte.

In der Tat wird man beobachten, wie bei diesem flotten vor und zurück eine Schaumschicht vor dem Hobel vorher schiebt, die sich durch immer mehr abgeschnittene Stoppel immer dunkler färbt. Der Nachteil ist, dass der zusammengeschobene Schaum öfters mal der Schwerkraft nachgibt und herunter tropft.

Für eine bessere Gleiteigenschaft sollte der Schaum ein wenig wässriger geschlagen werden als bei Methode A, auch wird die Haut stärker beansprucht. Wer damit zurecht kommt erreicht aber in nur zwei Durchgängen eine glatte Rasur.

Mischverfahren

Das wohl am häufigsten anzutreffende Vorgehen ist eine Mischung beider Methoden. Zunächst zieht man ganz diszipliniert in zwei Durchgängen (erst mit dann quer zum Strich) das Gröbste an Stoppeln fort, bevor man dann im letzten Durchgang über gebliebene Stoppel und Problemstellen zusammenkehrt.

Anstatt die Haut direkt stark zu belasten reduziert man also zunächst nur in zwei Durchgängen (oder auch nur einem wenn man mag). Es bleibt für Stoppel und Haut mehr Zeit einzuweichen, bevor es im letzten Durchgang den verbliebenen Haaren "an den Kragen geht".

Dein Verfahren

Kann ganz anders aussehen und für dich das Optimum darstellen. Es kann nicht oft genug wiederholt werden, dass jedes Männergesicht anders ist und jeder seinen eigenen Stil entwickeln muss. Es gibt kein allgemein gültiges Richtig und Falsch. Die hier vorgestellten Methoden und Einschätzungen dienen lediglich als Orientierung.

--
Gruß Carsten
fast immer Panasonic ES8807 | manchmal Merkur Progress 520g | selten Merkur Mach3 | nie Wacker 5/8"
aber immer Merkur Silberspitz und SWK Scuttle mit Col. Conk RS oder Valobra RC
 
Profil des Verfassers || private E-Mail an Verfasser || andere Forumsnachrichten des Verfassers || Nachricht an Moderation melden Zitatantwort || Editieren || Löschen
Diskussionsnachricht 000030
09.03.2007, 19:57 Uhr
magnummw
registriertes Mitglied


@Carsten

klasse, ich finde das absolut super, was du dir hier für eine arbeit machst! und kurzweilig zu lesen obendrein, das gibt dann sicher ein schönes "anfänger-wiki".

markus

--
merkur 23c, 34c - ga '62, '73 derby, feather gold dachs nivea
 
Profil des Verfassers || private E-Mail an Verfasser || andere Forumsnachrichten des Verfassers || Nachricht an Moderation melden Zitatantwort || Editieren || Löschen
Diskussionsnachricht 000031
09.03.2007, 20:12 Uhr
Pflegedarfnichtziepen
registriertes Mitglied


Wiki wäre schön, weil es eine weniger starre Form wäre, aber das hat auch Nachteile wie Vandalismus. Die Wikipedia ist ja Paradebeispiel für eine Glanzleistung mit Macken.

Ich hoffe das jemand vom "Doku-Team" die Anleitung zu den FAQ hinzunimmt. Änderungen kann man ja immer einbauen, dass dies moderiert geschehen muss ist ja nicht weiter schlimm.

Mittlerweile ist die Anleitung durch die Veränderungen nicht mehr am Stück lesbar und wirkt so arg konfus. In der richtigen Reihenfolge zusammengebracht wäre sie angenehmer zu lesen, leider lassen sich die Beträge am Beginn nicht mehr editieren.

--
Gruß Carsten
fast immer Panasonic ES8807 | manchmal Merkur Progress 520g | selten Merkur Mach3 | nie Wacker 5/8"
aber immer Merkur Silberspitz und SWK Scuttle mit Col. Conk RS oder Valobra RC
 
Profil des Verfassers || private E-Mail an Verfasser || andere Forumsnachrichten des Verfassers || Nachricht an Moderation melden Zitatantwort || Editieren || Löschen
Diskussionsnachricht 000032
09.03.2007, 20:51 Uhr
STIFFupperLIP
registriertes Mitglied


Ich bin froh, dass du deine wirklich ausfürliche Einsteigeranleitung nicht schon früher gepostet hast, denn dann hätte ich mir den Progress nie gekauft und mir würde somit ein Stück Lebensqualität fehlen

--
Qapla'


Intelligenz ist ein Rasiermesser: Man kann sie sinnvoll nutzen, sich damit aber ebenso gut auch die Gurgel durchschneiden.
 
Profil des Verfassers || private E-Mail an Verfasser || andere Forumsnachrichten des Verfassers || Nachricht an Moderation melden Zitatantwort || Editieren || Löschen
Diskussionsnachricht 000033
09.03.2007, 20:53 Uhr
~henning
Gast


Noch ein infizierter.
 
(Gast) Zitatantwort || Editieren || Löschen
Diskussionsnachricht 000034
09.03.2007, 21:00 Uhr
BassT
registriertes Mitglied


Moin,

schöne Anleitung!
Nur eine Sache:

Zitat:
.. da er den Rasierwinkel vorgibt und gleichzeitig durch den Kopf ein tiefes Einschneiden der Klinge in die Haut unmöglich macht.

wenn er den Rasierwinkel doch vorgibt, warum dann die Brettgeschichte?

--
Merkur Futur, 37c Merkur, Feather, Personna, Derby Mühle Dachs Nivea RC, Golddachs RS, Proraso RS, div. Haslinger RS
 
Profil des Verfassers || private E-Mail an Verfasser || andere Forumsnachrichten des Verfassers || Nachricht an Moderation melden Zitatantwort || Editieren || Löschen
Diskussionsnachricht 000035
09.03.2007, 22:19 Uhr
Paysbas
registriertes Mitglied


Hallo Pflegedarfnichtziepen,

ein schöner und ausführlicher Anleitung. Welcher Hobel ist natürlich Geschmackssache und man soll das ausprobieren nicht unterschätzen. Bei mir hat es mehrere Monate gedauert bevor ich mich mit dem Hobel sanft und gründlich rasieren konnte.
Hiermit spreche ich nochmal die Hobelanfänger Mut zu: haltet durch und fange erst mit leichtere Bereiche (Wangen, Oberlippe) an. Wenn dies gut geht dann mal ein weiterer Bereich. Und erst mit dem Strich, gegen den Strich wenn ihr euch es zutraut oder (übergangsweise) mit Systemi.

Viel Erfolg, Paysbas

--
Herzliche Grüße aus dem Emsland
Paysbas
 
Profil des Verfassers || private E-Mail an Verfasser || andere Forumsnachrichten des Verfassers || Nachricht an Moderation melden Zitatantwort || Editieren || Löschen
Diskussionsnachricht 000036
10.03.2007, 00:11 Uhr
Pflegedarfnichtziepen
registriertes Mitglied


BassT schrieb:

Zitat:
...
wenn er den Rasierwinkel doch vorgibt, warum dann die Brettgeschichte?

Weil es einen relativ großen Winkelbereich gibt, in dem die Hobelklinge die Haut berührt. Der Bereich allerdings, der eine optimale Rasur bietet, ist nur eine Untermenge davon.

Man kann sich ja auch vom anderen Ende in den schneidenden Bereich hineintasten, also mit 90° komplett auf der Kopfplatte liegend den Hobel langsam kippen bis die Klinge die Haut berührt. In diesem Bereich hat man jedoch starke "Hoppeleffekte", die Klinge selbst ist fast parallel zur Hautebene. Mein WMF Sparschäler ist so gebaut, und eine Möhre hat man ruck zuck geschält, nur für die Rasur ist es eher ungünstig.

Messerrasierer wissen, dass man die Klinge nie so auf die Haut bringt, dass der Klingenrücken zusammen mit dem Grad aufliegt, das Heft also parallel zur Haut verlaufen würde. Das gäbe üble Verletzungen.

Nur die Messerrasur zu erklären halt ich für wenig sinnvoll. Mit der Brettchen/Salz Metapher hat man eine genauere Vorstellung was beim Rasieren eigentlich passiert. So kann man den idealen Winkel zielsicherer aus dem Bereich des Möglichen herausfischen.

--
Gruß Carsten
fast immer Panasonic ES8807 | manchmal Merkur Progress 520g | selten Merkur Mach3 | nie Wacker 5/8"
aber immer Merkur Silberspitz und SWK Scuttle mit Col. Conk RS oder Valobra RC
 
Profil des Verfassers || private E-Mail an Verfasser || andere Forumsnachrichten des Verfassers || Nachricht an Moderation melden Zitatantwort || Editieren || Löschen
Diskussionsnachricht 000037
10.03.2007, 12:07 Uhr
hein
registriertes Mitglied


Nicht schlecht, nicht schlecht. Mittlerweile finde ich das richtig gut! Respekt, gute Arbeit. Zwei Kleinigkeiten hätte ich noch anzumerken:

1. Auch ich empfehle irgendwo einen Hinweis auf die Relevanz der Wasserhärte beim Pflegen des Hobels. Damit ist das Prozedere schon mal harmloser, da nicht jeder so aufwändig vorgehen muss wie hier geschildert. Denn diese Maßnahmen reichen auch bei häuslicher Versorgung mit Flüssigkreide ;-)

2. Die Anleitung ist jetzt zwar sehr ausführlich und angenehm zu lesen, allerdings auch sehr lang und enthält sehr viele Details. Vielleicht macht es sich gut, irgendwo am Anfang darauf hinzuweisen, dass das alles keine gar so große Wissenschaft ist wie es den Anschein haben mag. Und dass man auch nicht sofort alles wissen muss. Und dass ein Hobel auch nicht so gefährlich ist wie es klingen könnte. Vielleicht einfach einen Vergleich relativ zum Systemie machen: Ein Hobel ist nicht gefährlich, man darf nur nicht erwarten, dass er so viel toleriert wie ein Systemie.

Ich fürchte, sonst werden einige Prozent der Interessierten wieder abspringen, da es offensichtlich eines riesigen Aufwands bedarf, sich mit dem Hobel zu rasieren.

An die höheren Herren: Ich bin auch dafür, dass diese Anleitung ins FAQ aufgenommen wird. Pdnz, meine Stimme hast Du.

Gruß, schönes Wochenende,
hein.
 
Profil des Verfassers || private E-Mail an Verfasser || andere Forumsnachrichten des Verfassers || Nachricht an Moderation melden Zitatantwort || Editieren || Löschen
Diskussionsnachricht 000038
10.03.2007, 13:17 Uhr
Pflegedarfnichtziepen
registriertes Mitglied


*** Einarbeitung von Vorschlägen ***
Zielsetzung

Oft scheitert der Umstieg auf die Hobelrasur durch mangelnde Kenntnis. Ein besonders wichtiger Punkt ist das "volle Programm", das hier schon ausführlich beschrieben ist. Ich möchte mit dieser Anleitung den Einstieg in des Handhabung des Hobels selbst erläutern, um Neueinsteigern die ersten Tage zu erleichtern und eine Richtung für ein Selbststudium setzen. Erfahrene Hobler lernen hier nichts hinzu.

Der Text gliedert sich in folgende Unterkapitel:

1. Aufbau des Hobels am Beispiel des Merkur 25c
2. Bedienung des Hobels
3. Die erste Hobelrasur: Methodische Rasur, Richtungstafeln oder einfach drauflos?
4. Aufbewahrung und Pflege des Hobels
5. Hobel auf Reisen
6. Braucht man einen anderen Hobel als den Merkur 25c?
7. Ich habe schon ein anderes Hobelmodell oder der 25c gefällt mir nicht, was nun?
8. Aber der Anfängerhobel soll doch der 23c sein?
9. Zusammenfassung

Für das durcharbeiten des Textes werden folgende Zutaten benötig. Ich nenne das ganze das Einsteigerset Hobelrasur

1x Merkur 23c oder 25c Hobel (der 23c ist sanfter, der 25c hat die klassischen Zähne), Kosten ca. 25 EUR
1x Box mit fünf oder zehn Klingen, Sorte ist völlig egal (im folgenden Testklingen)
1x Box mit scharfen aber gutmütigen Klingen, z. B. Derby, Personna oder Merkur (Arbeitsklingen)
1x etwas Sand oder Salz
1x ein ebenes Holzbrettchen (Schneidebrett aus der Küche)
1x Flasche mit Essig
1x ca. zwei Wochen Durchhaltewillen, da sich evtl. die Haut erst an den Hobel gewöhnen muss

Der Text ist sehr ausführlich. Lass dich davon nicht abschrecken, die Hobelrasur ist einfach und so sicher wie eine Rasur mit einem Systemrasierer. Es reicht, auch nur die Zusammenfassung am Schluss zu lesen.

--
Gruß Carsten
fast immer Panasonic ES8807 | manchmal Merkur Progress 520g | selten Merkur Mach3 | nie Wacker 5/8"
aber immer Merkur Silberspitz und SWK Scuttle mit Col. Conk RS oder Valobra RC
 
Profil des Verfassers || private E-Mail an Verfasser || andere Forumsnachrichten des Verfassers || Nachricht an Moderation melden Zitatantwort || Editieren || Löschen
Diskussionsnachricht 000039
10.03.2007, 13:45 Uhr
Pflegedarfnichtziepen
registriertes Mitglied


9. Zusammenfassung

Die Rasierhobel wurden vor über 100 Jahren erfunden und leisten noch heute nahezu unverändert hervorragende Dienste. Es gibt sie noch mit Zahnkamm, sozusagen die Urform. Aber auch eine Vielzahl an Modelle mit einem Seifenspalt ist als Neuware auf dem Markt zu kaufen. Gerade die Modelle mit Seifenspalt erfreuen sich großer Beliebtheit, da sie als sanft und gutmütig gelten.

Die klassischen Hobel werden aus zwei oder drei Einzelteilen zusammengesetzt und durch Verschrauben fixiert. Drehe nur so feste zu, dass sich nichts mehr bewegt.

Beim Rasieren arbeitet ein Hobel nur, wenn seine Griffachse zur Hautebene einen bestimmten Winkel einnimmt. Liegt man außerhalb dieses Bereiches, so passiert gar nichts. Der "rasierende" Bereich umschließt die Winkel von ca. 25° bis 40°, wobei dies von Modell zu Modell stark unterschiedlich sein kann. Wähle den kleinsten möglichen Winkel, bei dem der Hobel zuverlässig die Bartstoppeln abtrennt.

Bewege den Hobel immer in Griffrichtung, also so, dass die Klinge die Stoppeln in voller Breite erwischt. Zieht man den Hobel zu schräg zur Seite, kann man sich schneiden. Auch festes Aufdrücken führt zu Verletzungen (meist Rasurbrand), jedoch nicht zu einer gründlicheren Rasur.

Stimmen Winkel, Andruck und Hautvorbereitung, so ist beim Zug ein leises Knistern zu hören. Bewege den Hobel zügig aber nicht zu flink über die Haut.

Ist die Rasur dir nicht gründlich genug, dann probiere zuerst eine andere Klingensorte und eine andere Seife bzw. Creme. Allgemein gilt die Derby oder Personna Klinge als sehr gründlich aber gutmütig. Als noch schärfer gilt die Feather. Bei Seifen und Cremes gibt es keine einheitlichen Empfehlungen, außer dass Dosenschaum wegen des geringeren Wasseranteils weniger gut geeignet sein soll.

Etwa alle zwei Wochen sollte man den Hobel reinigen, damit er sich nicht mit Seifenresten oder Kalk (abhängig von der Wasserhärte) zusetzt. Es reicht, ihn mit warmen Wasser, einer Nagelbürste und/oder einem Microfasertuch zu behandeln. Am einfachsten zu pflegen sind die klassischen, mehrteiligen Hobel. Etwas pflegeintensiver sind verstellbare Modelle.

Hast du noch keinen Hobel und willst in die Hobelrasur hineinschnuppern, so kannst du einen billigen Wilkinson Classic kaufen oder einen günstigen 23c oder 25c. Auch andere, nicht verstellbare Modelle wie der 34c sind für den Einstieg gut geeignet. Sie sind allesamt neu für deutlich unter 50 EUR zu haben. Auch ein Blick in die Mitgliederbörse kann sich lohnen, ein benutzter Hobel ist dort oft recht günstig zu bekommen.

--
Gruß Carsten
fast immer Panasonic ES8807 | manchmal Merkur Progress 520g | selten Merkur Mach3 | nie Wacker 5/8"
aber immer Merkur Silberspitz und SWK Scuttle mit Col. Conk RS oder Valobra RC

Diese Nachricht wurde am 10.03.2007 um 13:50 Uhr von Pflegedarfnichtziepen editiert.
 
Profil des Verfassers || private E-Mail an Verfasser || andere Forumsnachrichten des Verfassers || Nachricht an Moderation melden Zitatantwort || Editieren || Löschen
Diskussionsnachricht 000040
11.03.2007, 19:26 Uhr
General Bergfrühling
registriertes Mitglied


Hallo Pflegedarfnichtziepen,

warum meinst du, die Klinge solle am Ende mit heißem Wasser abgespült werde?

--
Florena, TABAC rs, Klars Kabinett 23c
 
Profil des Verfassers || private E-Mail an Verfasser || andere Forumsnachrichten des Verfassers || Nachricht an Moderation melden Zitatantwort || Editieren || Löschen
Diskussionsnachricht 000041
11.03.2007, 19:59 Uhr
~henning
Gast


Na, weil Schaum und Stoppeln drauf sind!
 
(Gast) Zitatantwort || Editieren || Löschen
Diskussionsnachricht 000042
11.03.2007, 20:02 Uhr
General Bergfrühling
registriertes Mitglied


Aber ist für die Klinge kaltes Wasser nicht besser?

--
Florena, TABAC rs, Klars Kabinett 23c
 
Profil des Verfassers || private E-Mail an Verfasser || andere Forumsnachrichten des Verfassers || Nachricht an Moderation melden Zitatantwort || Editieren || Löschen
Diskussionsnachricht 000043
11.03.2007, 22:05 Uhr
Pflegedarfnichtziepen
registriertes Mitglied


Die Temperaturen, die Wasser erreichen kann ohne zu verdampfen, sind für einen Stahl nicht von Bedeutung. Aber für die Ablösung der Seife (konkret des Seifenschaums) und damit verbunden den Stoppelresten ist warmes Wasser geeigneter als kaltes.

Aus meinem Hahn kommt das Wasser mit maximal ca. 50°C. Ich koche den Hobel ja nicht im Topf auf dem Herd. Wobei, wer einen gebrauchten Hobel vom Trödel ergattert hat, der kann diesen auch ruhig für eine halbe Stunde im sprudelnd kochenden Wasser sterilisieren. Evtl. anhaftende Keime sind dann mit Sicherheit zerstört.

Der Klinge bekommt es gar nicht gut, wenn man sie mit einem Toilettenpapier reinigt. Dabei kann leicht der Grad beschädigt werden. Die Klinge wird dann stumpf und/oder der Grad reißt sogar, was die Haut bei der Rasur verletzen kann (Gefahr von Rasurbrand). Daher mein dringlicher Rat die Klinge ausschließlich mit Wasser zu reinigen und anschließend nur an der Luft trocken lassen. Ggf. kann man das gröbste an Wasser fortblasen, bevor man sie zum Trocknen weglegt.

--
Gruß Carsten
fast immer Panasonic ES8807 | manchmal Merkur Progress 520g | selten Merkur Mach3 | nie Wacker 5/8"
aber immer Merkur Silberspitz und SWK Scuttle mit Col. Conk RS oder Valobra RC
 
Profil des Verfassers || private E-Mail an Verfasser || andere Forumsnachrichten des Verfassers || Nachricht an Moderation melden Zitatantwort || Editieren || Löschen
Diskussionsnachricht 000044
05.01.2008, 21:11 Uhr
Threepwood
registriertes Mitglied


So, jetzt möchte ich auch meinen Senf dazugeben. Wie es aussieht, kam (nahezu?) das ganze bisherige Feedback von erfahrenen Hoblern, die sich theoretisch auch schon mit zwei Hobeln gleichzeitig rasieren könnten

Ich gehöre zwar schon seit meinen ersten Rasierversuchen zur Nassrasiererfraktion, habe meine Stoppeln aber bisher immer mit einem Systemrasierer (Gilette Sensor) entfernt. Immerhin habe ich den Dos*****aum schon vor Jahren zugunsten von Rasiercreme aufgegeben, die ich allerdings bis vor kurzem noch ohne Mithilfe eines Rasierpinsels im Gesicht verschmiert habe.

Doch heute war es endlich so weit: mein frisch bestellter Merkur 34c ist eingetroffen. Die Wartezeit darauf habe ich mir schon damit vertrieben, hier im Forum herumzustöbern, mich mit dem VP vertraut zu machen (das warme Tuch zum Einweichen wirkt Wunder!) und eben auch diese Anleitung zu studieren.

Kurz gesagt: Ich finde diesen Leitfaden klasse! Sowohl was die Ausführlichkeit bei der Beschreibung der einzelnen Schritte angeht, als auch die Botschaft, die meiner Meinung nach rübergebracht wird: "Hobelrasur ist kein Hexenwerk. Aber ein bisschen Respekt davor schadet auch nicht." Immerhin betritt man als Gilette-/Wilkinson-/wasauchimmer-Benutzer mit einem klassischen Hobel Neuland, das durch das Werbefernsehen nicht erschlossen wird.

Die ausführliche Sand-auf-Brett-Erklärung habe ich zwar nicht in dieser Art nachvollzogen, fand sie aber dennoch sehr lesenswert. Stattdessen habe ich einige Haare auf meinem Unterarm geopfert, um mir das Prinzip zu veranschaulichen.

Sehr wichtig fand ich den Hinweis, das es bei den ersten Versuchen "ums nackte Überleben der Prozedur" geht. Ich habe dann auch erstmal nur einen Durchgang durchgeführt und danach noch an einigen Stellen kleine Nachbesserungen vorgenommen. Am Ergebnis sehe ich, wo ich noch Verbesserungspotential habe (nämlich am Übergang vom Kinn/Unterkiefer zum Hals). Ansonsten bin ich mit dem Ergebnis schon zufriedener, als ich erwartet hatte, besonders der Hals ist glatter geworden, als ich es mit meinem Gilette gewohnt war. Und schon bei diesem ersten Versuch habe ich festgestellt, dass der Wagemut von ganz allein kommt: "Was, immer noch kein Blut zu sehen? Dann könnte ich doch auch noch... Halt! Immer schön langsam, für heute reichts!" War teilweise nicht leicht, meine erste Hobelrasur diszipliniert und simpel durchzuführen.

Abschliessend bleibt mir nur, ein grosses Dankeschön an dieses Forum im Allgemeinen und Pflegedarfnichtziepen im Besonderen auszusprechen. Ich habe jetzt jedenfalls eine lästige Verpflichtung weniger und ein Hobby mehr!
 
Profil des Verfassers || private E-Mail an Verfasser || andere Forumsnachrichten des Verfassers || Nachricht an Moderation melden Zitatantwort || Editieren || Löschen
Diskussionsnachricht 000045
18.01.2008, 16:36 Uhr
Löwenbändiger
registriertes Mitglied


Hallo,

Ich habe mir letzte Woche einen Hobel bestellt und heute meine erste Hobelrasur absolviert.
(Ich besitze bereits ca. 2 Jahre ein Rasiermesser, welches ich aber nur alle heiligen Zeiten benutze, funktuniert aber - dank Anleitung dieses Forums - ganz gut; den Schaum schlage ich seit dem mit Dachshaar aus Rasiercreme - bis heute nur gängige Supermarkt Creme

Da ich für eine Messerrasur selten Zeit finde, habe ich bis jetzt Mach3 und Fusion für die tägliche Rasur benutzt. War aber nicht 100&tig zufrieden, da bei strakem Bartwuchs oft unangenehm und ungründlich.

Vor zwei Wochen habe ich mir dann den Merkur Future mit Merkur Super und Personna Klingen und dazu ein paar Rasiercreme - Proben bestellt.

Heute bekommen -> Anleitung gesucht -> diese gefunden.
Erstmal DANKE für diese gute Einsteiger Hilfe!

Vor der ersten Rasur war ich jetzt etwas verwirrt da über den Futur nicht viel gutes in dieser Anleitung zu lesen ist (Sparschäler oder so ...:-) Ich hatte schon Angst so eine Art Abrichthobel für Tischler erworben zu haben.... .

Ich hab es aber riskiert: -> Erster Rasur vor ca. 0,5 Stunden:

Einstellung: auf Stufe 1 - was sonst bei diesem Biest ;-)und eine Personna Klinge eingelegt.

Testlauf am Unterarm so wie von Threepwood beschrieben: Wow...

Erster Zug im Gesicht: überraschend sanft und beinahe wiederstandslos gleitet das Gerät über meine linke Backe. Gründlihkeit naja - aber die Haut ist noch am Fleisch und das noch auf den Knochen. ;-)

Linke Gesichtshälfte: Top geklappt.

Zweite Hälfte: Stufe II -> immer noch sehr sanft, aber ich konnte die Klinge beretis spüren und hören. Gründlichkeit - so glatt wie noch meit keinem Systemrasierer.

Hals Stufe III: -> ups zuviel riskiert -> roter Punkt. (wirklich nur punkt, kein Schnitt) -> zurück auf Stufe II.

2. Durchgang quer zum Strich mit Stufe II. Super gegangen.

Mit Winkel und Druck hatte ich kaum Probleme, ich finde man spürt und hört es wenn dieses Gerät richtig arbeitet.

Natürlich fehlt mir jetzt noch die Erfahrung und der Vergleich zu anderen Hobeln, und vielleicht passt diese Kombination (Futur Stufe II + Personna)wirklich gut zu meinem Bartwuchs, aber ich persönlcih finde den Futur nicht so brutal wie teilweise beschrieben.

Ich bin wirklich positiv überascht von der ersten Hobelrasur, dem Gerät und auch der verwendeten Creme - Probe GFT Shaving Cream.
Die Creme lies sich viel leichter zu Schaum verarbeiten als alle bisher verwendeten Supermarkt Cremes.

NOCHMAL DANKE FÜR DIE ANLEITUNG

Grüße,
Juri

--
5/8 Dovo Ebenholz; Merkur Futur; Personna; Feinster Dachs; Creme; Leder/Leinen

Diese Nachricht wurde am 18.01.2008 um 16:49 Uhr von Löwenbändiger editiert.
 
Profil des Verfassers || private E-Mail an Verfasser || andere Forumsnachrichten des Verfassers || Nachricht an Moderation melden Zitatantwort || Editieren || Löschen
Diskussionsnachricht 000046
06.03.2008, 02:50 Uhr
Problemrasur
registriertes Mitglied


Ich finde besonders gut, daß Pflegedarfnichtziepen zu verstehen gegeben hat, daß man als Hobelneuling anfänglich durchaus schlechtere Ergebnisse erwarten muß, als bei seinem bislang gewohnten Rasierer (sich aber die Übung nach längerer Zeit auszahlt). Dieser Punkt hat mich ermutigt, genau in diesem Moment und auf unbestimmte Zeit, mir selbst und der Rasur eine lange Geduldsphase zu verordnen, da ich vor ein paar Minuten im Bad (aus Übungsgründen) eine Gesichtshälfte unsauber und entspannt, die andere glasglatt aber brennend hinterlassen habe. (Das stimmt natürlich nicht ganz, weil ich beide Gesichtshälften in diesem Moment vor dem PC bei mir trage). Zumindest war das für mich eine große Ermutigung.
Ein weiteres Thema, das von verschiedenen Seiten angesprochen wurde: Der verstellbare Hobel für Anfänger. Ich kann nur bestätigen, daß ich selbst
das frustrierende Erlebnis mitgemacht habe, einen Merkur Progress auf allen Stufen seiner Skala auszuprobieren (teilweise während ein und derselben Rasur), und meinte, ich müsse doch bald zu der Stufe kommen, da er mich von selbst schmerzlos glattrasiert. Ich kann mir vorstellen, daß erfahrenen Hobler wunderbar mit einem Progress zurechtkommen, aber Anfänger kann man wirklich nur davor warnen, das Drehrad ist verführerisch.

Gruß
Problemrasur
 
Profil des Verfassers || private E-Mail an Verfasser || andere Forumsnachrichten des Verfassers || Nachricht an Moderation melden Zitatantwort || Editieren || Löschen
Diskussionsnachricht 000047
06.03.2008, 14:15 Uhr
Neugierig
registriertes Mitglied


Ich finde es spitze, daß sich hier viele die Mühe machen, Anfängern und auch Fortgeschrittenen Anleitungen zu erstellen und Empfehlungen auszuarbeiten. Selbst habe ich hier auch für mich sehr viel anwendbares in Erfahrung gebracht.

Allerdings, wie in vielen Foren zu speziellen Dingen, habe ich hier auch die Erfahrung gemacht, in teilweise widersprüchlichen Informtionen ertrunken zu sein.

Nachdem ich nun im letzten halben Jahr in die "Hobelei" eingarbeitet habe, mal eine Ergänzung, welche Informationen ich als wichtig und essentiell gehalten habe, und welche mich in den Beiträgen, und bei aller Qualität hätte es der, um den es in dem Thread geht auch getan, verwirrt haben:

Sehr hilfreich:

-Informationen (Produkt-/Markenunabhängig) über: Vorbereitung zur, Durchführung der Rasur, Regeln zu Handhabung des Hobels, also Technik. Beiträge in denen klar unterschieden werden kann, ab welchem Punkt es sich um eine persönliche, subjektive Empehlung handelt.

Für mich persönlich in diesem Teil das allerwichtigst: Handhabung des Hobel in punkto Richtung und Druck! Insbesondere die vereinzelten Beiträge zum Vergleich System- / Hobelrasur, sowie auch Angaben über die Lernkurve, heißt, wie lange oder schnell kann die Umstellung dauern.

Und diese Elemente sind im wesentlichen im zur Diskussion gestellen Anleitungsbeitrag bereits enthalten :-)

Vereinzelte Beiträge über wie Nutzer von verstellbaren Geräten, diese Möglichkeit einsetzen.

Teilweise hilfreich:

Informationen über die Klassifizierung der Geräte von sehr sanft bis Kartoffelschäler. Teilweise, da hier sehr heftige gegensätzlich und oftmals subjektive Meinungen zu Tage treten.

Überblick über genutzte Klingen, mit denen ein Großteil bis Mehrheit der Nutzer klarkommt.

Weniger hilfreich:

Subjektive Meinungen (wie z.B. Pro-/Contra verstellbare Hobel, die zwar mit Leidenschaft geführt werden, aber doch eher auf subjektive Bedürfnisse zurückzuführen sind, als auf klare Fakten. Hierein fallen auch einige Klingendiskussionen.

Bin selbst von Excel 3 auf Futur, der gefiel mit einfach von der Optik, umgestiegen, zwischenzeitlich ergänzt um einen Fatboy. Gößte Hürde für mich war weniger die Handhabung, als die Suche einer für mich geeigneten Klinge.

Im übrigens die Vorteile, die ich in den verstellbaren sehe und auch nutze:

-ideal zum Umstieg: "sanfte" Stufe zum Eingewöhnen, Anpassungamöglichkeit des Gerätes im folgenden, ohne ein neues erwerben zu müssen.
-nunmehr "meine" Stufen für meine Klingen gefunden
-ich benötige nur einen Rasierer für optimale und auch suboptimale Bedingungen (ideal für meine häufigen Reisen, wenns hektisch werden muß, halt eine kleine Stufe)
-ich meine durch das allmähliche Aufdrehen zu höheren Stufen eine im Vergleich zu den meisten Beiträgen hier längere Standzeit zu erreichen. Was mir Klingenwechsel erspart, die ich insbesondere auf Dienstreisen nicht gerne durchführe, da ich hier vorzugsweise eine bereits zumindest einmal genutzte Klinge verwende.

Dirk

Diese Nachricht wurde am 06.03.2008 um 14:16 Uhr von Neugierig editiert.
 
Profil des Verfassers || private E-Mail an Verfasser || andere Forumsnachrichten des Verfassers || Nachricht an Moderation melden Zitatantwort || Editieren || Löschen
Diskussionsnachricht 000048
07.03.2008, 10:01 Uhr
hein
registriertes Mitglied


@Neugierig: Ich denke, solche Fazits sind sehr hilfreich für uns, danke. Es ist schon wichtig, dass nicht wir "alten Hasen" die Texte verständlich und hilfreich finden, sondern "Frischlinge".

Es sollte mal wieder diskutiert werden, diesen Text in die FAQ aufzunehmen...werd's mal intern ansprechen.

Gruß, hein.
 
Profil des Verfassers || private E-Mail an Verfasser || andere Forumsnachrichten des Verfassers || Nachricht an Moderation melden Zitatantwort || Editieren || Löschen
Diskussionsnachricht 000049
07.03.2008, 11:50 Uhr
oskar
registriertes Mitglied


Also in den "interessanten Threads" isser schon.
Gruß

oskar

--
Jeder Jeck is anders (kölsch)
 
Profil des Verfassers || private E-Mail an Verfasser || andere Forumsnachrichten des Verfassers || Nachricht an Moderation melden Zitatantwort || Editieren || Löschen
Seiten: [ 1 ] -2- [ 3 ]     [ Rasierklingen und Sicherheitsrasierer ]  

NassRasur.com-Portal  |  Impressum  |  Datenschutz

powered by ThWboard
(with modifications by Stefan P. Wolf)

© by Paul Baecher & Felix Gonschorek
(modifications © by Stefan P. Wolf)