Diskussionsnachricht 000017
12.06.2007, 18:45 Uhr
Hobel_Heini
registriertes Mitglied
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gygax schrieb:
Zitat: | @ Bloody Harry
Was ist denn bitte ein Bemsel?
@ Hairless
Ich denke schon, dass es sich um Kalkrückstände handelt. Den Hobel spüle ich nach jeder Rasur gründlich ab. Rückstände von Rasiercreme würde ich deshalb ausschließen. Würde mich auch wundern, dass diese kristallisiert. Somit kann es eigentlich nur Kalk sein, zumal das hießige Leitungswasser einen Härtegrad von 3 (hart) hat. Oder fällt dir eine andere Möglichkeit ein?
Was Essigwasser und Gebissreiniger betrifft hätte ich noch zwei Frage bevor ich es probiere. Greift das Zeug eigentlich die Verchromung an oder kann man das bedenkenlos anwenden? Und wieviel Essig sollte man mit wieviel Wasser mischen?
Ich danke euch beiden schon mal für die Antworten.
Gruß
Gygax
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Hallo Gynax
Es handelt sich bei den Rückständen um sog. Kalkseife bzw. Seifenstein. Es ist kein Kalk im eigentlich Sinn. Kurz ein wenig Chemie:
Seife, speziell unsere Rasierseife ist ein Salz. Klingt komisch, ist aber so. Sie ist das Salz der Natron- bzw. Kalilauge mit einer Säure. In diesem Fall der Fettsäure bzw. einem Gemisch verschiedener Fettsäuren. Säure + Lauge ergíbt Salz. Ist die Säure eine Fettsäure, dann spricht man von Seife. Unser Leitungswasser enthält nun noch ein weiteres Alkalimetall, nämlich das zweiwertige Kalzium Ca++. Das ist der sog. Karbonathärte-Bildner des Wassers, da es in Form von Kalzium- und Karbonat- bzw. Hydrogenkarbonationen im Leitungswasser vorliegt.
Die Kalziumionen haben nun die Angewohnheit, Natrium und Kalium in der Gunst der Fettsäuren auszustechen und gehen mit diesen gerne schwerlösliche Verbindungen ein. Das ist der Seifenstein, den wir auf unserem Hobel wiederfinden und kein mineralischer Kalk.
Wir alle wissen, dass eine Seifenlösung um so schlechter schäumt, je härter das Wasser ist. Das hängt mit der Bildung des Seifensteins zusammen - man braucht viel mehr Seife, um eine vernünftige Lösung herzustellen, weil ein großer Teil als Sefenstein ausfällt und sich dort absetzt, wo er uns stört.
Für die Praxis wichtig: Keine Säure zur Reinigung verwenden! Das ist nicht nur nicht nötig, es schadet vor allem dem Metall des Hobels und besonders der Mechanik der verstellbaren Geräte. Wie hier schon gesagt wurde: ein paar Tropfen Spüli, heißes wasser und eine Zahnbürste genügen, wenn man keinen Ultraschallreiniger hat.
Ich persönlich sehe auch keine Veranlassung den verstellbaren Hobel auseinanderzunehmen. Wäre das wirklich nötig, dann gehe ich davon aus, dass Merkur es in der Bedienungsanleitung erwähnt hätte und auch eine Anleitung dazu gegeben hätte. Merkur kann schließlich nicht erwarten, dass jeder Kunde soviel feinmechanisches Geschick und auch Interesse besitzt, so ein Gerät ohne Anleitung und Hinweis regelmäßig auseinenderzubauen und wieder zusammenzusetzen. Wer's tun mag, bitte. Ich denka aber nicht, dass die Funktionsfähigkeit eines Futur, Progress oder Vison davon abhängt.
-- Bock Silberspitz - Valobra Mandel- Futur - Personna |