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NassRasur.com-Forum » Rasierklingen und Sicherheitsrasierer » Zahnkammhobel-Vor und Nachteile ,Tips und Tricks ,Bilder uvm. » Themenansicht

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Autor Thread - Seiten: -1-
Diskussionsnachricht 000000
22.03.2007, 22:53 Uhr
~Barth
Gast


Irgendwie hatte ich den Eindruck das die Infos zu diesem Thema etwas im Forum verstreut sind und ich dachte man könnte sie hier mal zusammentragen.

Ich benutze gerne Zahnkammhobel vielleicht gibt es ja noch mehr Leute die sich dafür interessieren.

Traut euch - die sind weit weniger bissig wie immer behauptet wird !

Und gleich noch mal ne Frage : Muß denn die Klinge bei einem solchen Hobel immer auf dem Zahnkamm aufliegen ?

Hab nämlich neuerdings einen ,bei dem sie net aufliegt - und er funktioniert . . .
 
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Diskussionsnachricht 000001
24.03.2007, 15:29 Uhr
Capricorn
registriertes Mitglied


Hallo Barth,

ich benutze neben anderen (zahnlosen) Modellen auch einen Mühle R89 Zahnkammhobel.

Ob die Klinge auf dem Zahnkamm aufliegen muss kann ich nicht sagen, bei meinem R89 liegt die Klinge auf keiner Seite richtig auf. Das macht möglicherweise ja die Effektivität des Zahnkamms aus, da die Klinge absolut freiliegt ist die Wirkung wohl mit einem Rasiermesser vergleichbar.

Gruss

Capricorn

--
34c, R89, Gillette Adjustable Revisor 5/8 Tip, Souplex Mühle Feineseifen.de, Olivia, Haslinger
 
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Diskussionsnachricht 000002
24.03.2007, 16:27 Uhr
~Barth
Gast


Hab ich auch schon gedacht ,wie gesagt er funktioniert ja aber bei den anderen liegt die Klinge eben auf.

Scheint ja nicht soviele Leute zu interessieren das Thema - naja !
 
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Diskussionsnachricht 000003
24.03.2007, 17:09 Uhr
Ruediger
registriertes Mitglied


Hallo Barth,

ich habe/hatte den Merkur 11c, 34c und 37c. Meines Erachtens sind die wirksamen Unterschiede zwischen dem 11c (gezähnt) und dem bekannten 34c mit "Schaumspoiler" bei der Anwendung und im Ergebnis vernachlässigbar gering.

Eine stärkere Neigung zum "Weghobeln" exponierter Stellen (z.B. Pickel!) kann ich so nicht bestätigen. Der 34c erscheint höchstens MINIMAL schonender und gründlicher, wobei mir unklar ist, ob dieser Eindruck nicht zuletzt durch "zuviel" Stöbern in diesem Forum entstanden ist.

Den 34c habe ich jetzt an jemanden verschenkt, dem ich damit eine große Freude machen konnte (wieder einen "Hobelfreund" rekrutiert). Ich habe auf ihn verzichtet, weil ich die praktische Differenz und den Nutzen neben dem 11c letztendlich nicht gesehen habe.

Mit besten Grüßen

Rüdiger
 
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Diskussionsnachricht 000004
24.03.2007, 17:25 Uhr
klingengrab
registriertes Mitglied


Barth schrieb:

Zitat:
Scheint ja nicht soviele Leute zu interessieren das Thema - naja !

Nicht so schnell aufgeben

Ich habe auch zwei Zahnkammhobel in meiner Rotation. Bei einem liegt die Klinge auf, dieser ist sehr sanft. Der andere laesst einen kleinen Spalt und ist entsprechend aggressiver, aber voll rasurtauglich.

Schliesslich besitze ich noch einen Rotbart Mond Extra mit Zahnkamm, bei dem die Klinge sehr weit absteht. Dieser ist nicht wirklich rasurtauglich. Ich habe zweimal versucht mich damit zu rasieren: Es ging ohne ab, aber irgendwie war meine Haut danach ein paar Lagen duenner, schien mir.

Was man dabei bedenken sollte ist, dass bei einem Hobel ohne Zahnkamm die Klinge ebenfalls ein Stueckchen freisteht. Andernfalls koennte man sich ja damit nicht rasieren.

Ich glaube, dass das Merkmal Zahnkamm allein nicht automatisch aggressivere Rasureigenschaften bedeutet. Da hat der Seifenspalt einen groesseren Effekt.

Diese Nachricht wurde am 24.03.2007 um 18:42 Uhr von klingengrab editiert.
 
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Diskussionsnachricht 000005
24.03.2007, 17:35 Uhr
Pflegedarfnichtziepen
registriertes Mitglied


Die Klinge ist bei einem Hobel mit Seifenspalt genauso frei wie bei einem Zahnkammhobel, meist liegt sie sogar freier. Beim Zahnkamm drückt die Zahnplatte immer noch etwas gegen die Klinge, wo bei einem Seifenspalthobel schon nichts mehr vorhanden ist. Die Mittelträgerelemente enden meist noch vor der Kopfplatte (Deckel). Die Klinge kann dadurch bei einem Seifenspalt mehr schwingen. Somit ist der Seifenspalthobel dem Rasiermesser ähnlicher als der Zahnkammhobel, wenn man diesen unsinnigen Vergleich überhaupt anstellen möchte.

Macht mal eine "Nagelprobe" an einer eingelegten Klinge bei beiden Hobeltypen. Die "Freiheitsgrade" der Klinge sind im Seifenspalthobel größer.

Der riesige Unterschied beider Hobeltypen zeigt sich dann, wenn man vom Ohr aus in Richtung Kinn zieht, Klingenlage 45° zur Wange und genau an der Unterkieferkante entlang. Der Seifenspalt drückt dann die Haut direkt vor der Klinge gerade, was die Zähne nicht schaffen. Mit dem Zahnkammhobel schält man sich einen Hautstreifen ab, mit dem Seifenspalthobel eher nicht. Leichtes bis mittleres Aufdrücken in beiden Fällen angenommen.

Das macht einen Seifenspalt zum Sicherheitsfeature. Und er wurde ja auch erst später erfunden, das "Urvieh" der Hobel ist ein von King Camp Gillette erfundener Zahnkammhobel. An der Gründlichkeit hat sich durch den Seifenspalt nichts verbessert oder verschlechtert.

Wer nicht aufdrückt und etwas Geschick mitbringt, der ist mit einem Zahnkammhobel gut ausgestattet. Wer es etwas komfortabler bzw. sicherer mag, der wählt eher einen Seifenspalthobel.

Mein kleiner Liebling ist übrigens ein Merkur 25c, die große Liebe dagegen die goldene Merkur Progress.

--
Gruß Carsten
fast immer Panasonic ES8807 | manchmal Merkur Progress 520g | selten Merkur Mach3 | nie Wacker 5/8"
aber immer Merkur Silberspitz und SWK Scuttle mit Col. Conk RS oder Valobra RC
 
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Diskussionsnachricht 000006
24.03.2007, 20:20 Uhr
Riesenschnauzer
registriertes Mitglied


hab einen Joris mit Zahnkamm. Da liegt die Klinge auch frei, die Schneide hat keinen Kontakt mit dem Zahnkamm.
Sehr gründliche Rasuren sind schon möglich. Allerdings muß die Haut in einem robusten Zustand sein, also nicht für alle Tage, besonders im Winter.
Man darf noch weniger drücken als beim z.B. Progress, sonst wirds blutig. Darum ist das Teil zur Erfrischung der Rasierdisziplin geeignet, kleine Schludereien werden nicht verziehen.
Das hört sich jetzt aber ernster als es ist, ich benutze den Joris so einmal die Woche mit Freude nicht nur am Design.
Für den täglichen Gebrauch ist meine Haut aber zu empfindlich.

Grüße Stefan
 
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Diskussionsnachricht 000007
26.03.2007, 07:47 Uhr
Drei
registriertes Mitglied


Pflegedarfnichtziepen schrieb:

Zitat:
Der riesige Unterschied beider Hobeltypen zeigt sich dann, wenn man vom Ohr aus in Richtung Kinn zieht, Klingenlage 45° zur Wange und genau an der Unterkieferkante entlang. Der Seifenspalt drückt dann die Haut direkt vor der Klinge gerade, was die Zähne nicht schaffen. Mit dem Zahnkammhobel schält man sich einen Hautstreifen ab, mit dem Seifenspalthobel eher nicht. Leichtes bis mittleres Aufdrücken in beiden Fällen angenommen.

Ein fachgerechtes Straffen der Haut hindert den 25er daran, einen Hautstreifen abzuschälen. Dann tendiert auch der riesige Unterschied beider Systeme gegen Null.
 
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Diskussionsnachricht 000008
22.01.2009, 10:36 Uhr
buzzer
registriertes Mitglied


~Barth schrieb:

Zitat:
Irgendwie hatte ich den Eindruck das die Infos zu diesem Thema etwas im Forum verstreut sind und ich dachte man könnte sie hier mal zusammentragen.

Ich benutze gerne Zahnkammhobel vielleicht gibt es ja noch mehr Leute die sich dafür interessieren.

Traut euch - die sind weit weniger bissig wie immer behauptet wird !

Gute Idee!

Yepp, auch ich bevorzuge Hobel dieser Bauart, mein Lieblingshobel ist einer der ersten von Gillette, die jemals gebaut wurden.

rolfrost.de/streamlinetest.html (weiter unten sind Fotos)

Die Klinge liegt schon auf, jedoch die Schneide ist frei. Der Schnitt bei der Rasur kann weitgehend durch den Anstellwinkel bestimmt werden.

Wird der Hobel ganz flach angesetzt, kommt nur der Kamm auf die Haut ohne Rasureffekt. Nun kann der Griff relativ zur Rasierfläche soweit angehoben werden, dass die Klinge von ganz knapp bis sehr bissig auf die Haut kommt. Dabei bewirkt der Zahnkamm stets einen gleichmäßigen Abstand über die gesamte Schneide der Klinge, was bei einem Hobel mit Seifenspalt nicht der Fall ist: je größer der Seifenspalt, desto mehr wölbt sich die Haut in der Mitte auf, der Abstand der Schneide zur Haut ist somit nicht gleichmäßig (Verletzungsgefahr).

Es kommt noch ein weiterer Umstand hinzu: Bei einem geschlossenen Hobel mit Seifenspalt wird ein Großteil vom Schaum von der Schaumkante abgestreift bevor die Klinge auf die Haut trifft, was die Gleitfähigkeit der Klinge vermindert. Bei einem OpenComb ist das Erste was auf die Haut trifft - die Klinge. Daher sind Rasuren mit einem OpenComb viel sanfter als Rasuren mit einem geschlossenem Hobel.

Da ich bei sehr starkem Bartwuchs eine empfindliche Haut habe, bevorzuge ich aus diesen Gründen Hobel mit offenem Zahnkamm.

Vergleiche mit geschlossenen Hobeln bei gleicher Klinge haben mir bestätigt, dass ein Jucken oder Brennen nach der Rasur eher bei geschlossenen Rasierapparaten auftritt, bei einem offenem Zahnkamm jedoch nicht.

Selbstverständlich ist wie immer eine brauchbare Klinge Voraussetzung, Wunder sind bei einem OpenComb auch nicht zu erwarten. Fakt ist jedoch auch, dass in einem offenem Zahnkamm Hobel die Klingen länger tun, das liegt daran, dass die Rasur von Beginn des Einlegens einer neuen Klinge an, viel sanfter zur Haut ist.

Rolf

--
Nassrasur seit 1974

Diese Nachricht wurde am 22.01.2009 um 11:15 Uhr von buzzer editiert.
 
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Diskussionsnachricht 000009
15.11.2016, 19:53 Uhr
algy
registriertes Mitglied


Ist nicht der Hauptvorteil des Zahnkammhobels gegenüber einem mit glatter Kante der, dass der Zahnkammhobel auch lange bis sehr lange Haare rasiert?
Ist nicht das der eigentliche Grund warum ein Zahnkammhobel überhaupt entwickelt wurde?

--
PILS 101NE
 
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Diskussionsnachricht 000010
15.11.2016, 22:06 Uhr
Cracker
registriertes Mitglied


Meines Wissens hatte das reine produktionstechnische Gründe.
Ich kann das so auch nicht bestätigen. Mein Gillette Old Type setzt sich genau so schnell zu wie mein Super Speed, beide muss ich bei Mehrtagebart leicht öffnen, um sie sauber auszuspülen. Während mein Parker Closed Comb recht lange braucht, bis der mal zusitzt, aussülen lässt er sich dann ganz leicht, aber der hat auch nen Mörder-Klingenspalt. Ich möchte noch erwähnen, dass der Fusion Proglide beim Mehrtagebart die beste Figur macht, obwohl man hier ja eigentlich ein Zusetzen der Klingen vermuten würde, tut er aber nicht. Hängt wohl auch vom Gesamtdesign ab, wie der Schaum und die Haare abtransportiert werden.
 
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Diskussionsnachricht 000011
16.11.2016, 06:30 Uhr
algy
registriertes Mitglied


Ich habe den Goodfella mit Zahnkamm. Der setzt sich null zu und nimmt alle langen Haare beim ersten Zug mit, da sie vorher durch den Kamm schön ausgerichet werden und die Klinge immer direkt auf der Haut ist.
Klar sind danach noch stoppeln da die einen zweiten Durchgang benötigen.

Mein Pils verliert beim Rasieren eines sehr langen Bartes irgendwann den Hautkontakt und "schwimmt" auf den langen Haaren auf. Sehr das als Hauptproblem und nicht das zusetzten, das macht der Pils auch kaum.

Ich rede aber hier nicht von einem mehr Tage Bart sondern von einem mehr Wochen Bart, bzw. sonstige Körperbehaarung. Also wirklich mehrere cm lange Haare.
Ich denke hier merkt man den Unterschied Zahnkamm - geschlossene Schaumkante am meisten.
Aber wahrscheinlich werden die meisten Nassrasur Fans nie in ihrem leben so lange Haare zum rasieren haben ;-)

--
PILS 101NE

Diese Nachricht wurde am 16.11.2016 um 06:36 Uhr von algy editiert.
 
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Diskussionsnachricht 000012
16.11.2016, 20:28 Uhr
Cracker
registriertes Mitglied


Den Goodfella kenne ich nicht. Bei meinen Zahnkämmen ist allerdings die Klinge auch nicht direkt auf der Haut. Von ausrichten der Haare hab ich auch nichts bemerkt. Aber meine häufiger in der Rotation befindlichen Zahnkämme sind auch extremst sanft (v.a. der Old Type, der selbst mir oft zu ungründlich ist). Die aggressiven Vertreter habe ich ganz schnell weiter gegeben.
Diese Nachricht wurde am 16.11.2016 um 20:28 Uhr von Cracker editiert.
 
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Diskussionsnachricht 000013
16.11.2016, 20:46 Uhr
peter-k
registriertes Mitglied


Hallo,

ich habe nur kurz einen Rasierer mit Zahnkamm ausprobiert (Timor Zahnkamm gegen Timor normal). Diese Rippen fühlten sich merkwürdig an, während ich die glatte Platte angenehm fand (ich rasiere mich täglich).

Das hatte nichts mit gründlich oder nicht zu tun.

Gruß
Peter
 
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Diskussionsnachricht 000014
21.11.2016, 13:00 Uhr
~knorki
Gast




Zitat:
Die Aggressivität von Hobeln

Ganz stark vereinfacht: je aggressiver ein Hobel ist, um so direkter arbeitet die Klinge auf der Haut, und um so stärker reizt sie diese, aber um so gründlicher und langanhaltender glatt kann die Rasur werden. Je sanfter ein Hobel, um so geringer die Hautreizungen, aber das Potential für extrem gründliche Rasuren oder die Beherrschung sehr starker Bärte kann eingeschränkt sein. Die Zufriedenheit mit einem Rasierer und der von ihm gebotenen Aggressivität und den damit verbundenen geschilderten Kompromiss aus Sanftheit und Gründlichkeit/Nachhaltigkeit ist individuell verschieden. Eine Person mit eher unempfindlicher Haut und hartem Bart wird mit einem sehr sanften Hobel nicht übermäßig warm werden, weil er zu viele Züge machen muss, ein anderer Mensch mit leichtem Bart und empfindlicher Haut wird den gleichen Hobel aber vielleicht als perfekt empfinden.

Schon das Gesamtgewicht und die Gewichtsverteilung zwischen Griff und Kopf sowie die Griffform und -länge haben Einfluss auf die Aggressivität und das Aggressivitätspotential eines Hobels. Aber mehr jedoch noch als durch diese Faktoren wird die Aggressivität eines Hobels durch die Abmessungen der Kopfbestandteile und vor allem die Form und Breite des Klingenspalts (also dem Abstand der hautaufliegenden und führenden Kopfkanten) beeinflusst. Je enger z.B. der Spalt, um so effektiver wird verhindert, dass zu viel Druck die Haut stärker an die Schneide drückt, die Haut wird bei engem Spalt einfach mit weggedrückt. Ein breiterer Spalt hat mehr Potential, schon mit geringen Druckschwankungen unterschiedliche starken Hautkontakt mit der Schneide hervorzurufen. Sind die Kanten abgerundet oder "scharf"? Steht die Schneidkante genau in der Ebene der beiden Kopfkanten oder dazu leicht hervorstehend oder zurückgesetzt? Welchen Winkel bilden die Kopfkanten zum Griff und wie stark ist die Klinge gewölbt? All dies und mehr beeinflusst auf vielfältige Weise, was bei Druck (gewollte oder zufällige Schwankungen) passiert. Ein schwerer Hobel wird automatisch mit geringfügig mehr Druck geführt, außerdem lässt er uns fester zupacken, dies reduziert die Feinmotorik und erhöht damit zufällige Druckschwankungen. Ein langer Griff gibt unseren bewussten und unbewussten Bewegungen mehr Hebel und verstärkt sie daher.

Auch bei viel Übung wirken alle Faktoren tendenziell mit. Die Technik und Erfahrung eines Anwenders gleicht einige Dinge aus und verstärkt andere, daher gibt es keine starren Werte, man kann Aggressivität nicht messen und niemandem auf den Kof zu den perfekten Rasierhobel empfehlen -- zu viele wechselwirkende Faktoren sind beteiligt. Ein Einsteiger sollte mit einem der gutmütigen Modelle (siehe Empfehlungen unten) erste Erfahrungen sammeln und seine Haut und seinen Bart zunächst gut kennenlernen, aus dieser "gemäßigten Mitte" heraus, die für die weit überwiegende Zahl der Anwender gute Ergebnisse liefern, kann man sich bei speziellen Gegebenheiten in Richtung der aggressiveren oder sanfteren Modelle orientieren.


Zitat:
Zahnkamm = aggressiv?

Bei ansonsten gleicher Kopfgeometrie ändert die Zahnung der Kopfplatte nichts an der Aggressivität -- der Kamm dient einzig und allein dazu, besser durch lange Barthaare zu rasieren. Wenn man sich nur selten rasiert und die Barthaare länger werden als Ihr Abstand, liegen sie beim Rasieren schon übereinander. Dieser Bartteppich lässt den Rasierer "aufschwimmen", ähnlich wie ein Autoreifen beim Aquaplaning in einem dicken Wasserfilm. Das ziept ein wenig und schneidet nicht maxial tief, was ggf. einen weiteren Rasierdurchgang erfordert. Und ebenso wie beim Reifen mit Profiltricks gegengesteuert und der Effekt abgeschwächt wird, helfen die Zinken des Hobels dabei, die Barthaare zu teilen und schon den ersten Duchgang gründlicher und weniger/nicht ziepend zu gestalten. Moderne Zahnkämme werden oft aggressiver als die glattkantigen Modelle des gleichen Herstellers designt, aber das geschieht eben durch der Klingenspalt und andere Designelemente, es ist freie Entwurfsentscheidung und hat nichts mit dem Kamm per se zu tun. Früher ging man davon aus, dass Seltenrasierer empfindliche Haut (und deswegen keine Lust auf tägliche Rasur) haben und man hat daher z.B. die klassischen Merkur-Hobel mit Kamm sogar eine Winzigkeit sanfter als ihre glattkantigen Gegenstücke entworfen. Auch der gezahnte GOODFELLA aus Neuseeland ist so ein sanfter Geselle, trotzdem sehr gründlich.

Kann ich so aus persönlicher Erfahrung nur unterschreiben!
 
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Diskussionsnachricht 000015
22.11.2016, 16:28 Uhr
Razor01
registriertes Mitglied


Hallo Knorki!

So ist es! Sehr gut erläutert, prima!

Deckt sich auch mit meinen Erfahrungen.

Beste Grüße
 
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Diskussionsnachricht 000016
22.11.2016, 17:44 Uhr
~Inselgrün
Gast


Zitat: "Früher ging man davon aus, dass Seltenrasierer empfindliche Haut (und deswegen keine Lust auf tägliche Rasur) haben und man hat daher z.B. die klassischen Merkur-Hobel mit Kamm sogar eine Winzigkeit sanfter als ihre glattkantigen Gegenstücke entworfen."

-> gerade heute habe ich einen Mehrtagesbart, aber nicht die geringste Lust, mich zu rasieren. Da wäre so ein sanfter Mekurzahnkamm vielleicht das richtige. Nur, wenn Stoppelchen übrig bleiben und die Haut vom Hobel gereizt wird, bin ich da auch nicht so scharf drauf. Hm, irgendwie verliert die Rasur ihren Reiz, das sieht man ja: Es gibt so viele Bärtige wie lange nicht.
 
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Diskussionsnachricht 000017
23.11.2016, 16:58 Uhr
dailysoap
registriertes Mitglied


Inselgrün schrieb:

Zitat:
(...)
Hm, irgendwie verliert die Rasur ihren Reiz, das sieht man ja: Es gibt so viele Bärtige wie lange nicht.

Da hast Du recht.
24.media.tumblr.com/d6b6d6cca64a03ec9724112118a570c9/tumb...

Es aber auch eine Frage der Mode bzw. von Rasierunlust oder -faulheit, die gesellschaftlich (im Großen und Ganzen) nicht mehr geächtet wird.
 
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Diskussionsnachricht 000018
23.11.2016, 17:12 Uhr
~Inselgrün
Gast


Bart pflegen ist höherer Aufwand.
 
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Diskussionsnachricht 000019
23.11.2016, 20:17 Uhr
Saber
registriertes Mitglied


Dem kann ich nur beipflichten, ist mir auch zu aufwendig gewesen, zumal ein Bart auch länger zum trocknen braucht, ab einer gewissen Länge und fönen täte ich mir sicher nicht an, sofern das Bartträger tun, was ich aber bezweifel.

--
Ich habe ein Zitat geklaut, gut rasiert, gut gelaunt, erstaunt?!
 
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