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NassRasur.com-Forum » Rasiermesser und Zubehör » Klingenstahl, messerstahl und stahlarten » Themenansicht

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Autor Thread - Seiten: -1-
Diskussionsnachricht 000000
16.04.2007, 18:28 Uhr
urza
registriertes Mitglied


So ich gebe es auf, nach einer stunde quaelungn der sufu mache ich ein neues thema auf.

mir sind zur zeit gerade drei stahl arten bekannt. Kohlenstoffstahl Edelstahl und Silberstahl.
kohlenstoff stahl ist sehr schnitthaltig
edelstahl ist rostfrei
und silberstahl ist... teuer?
so kommen wir zu meiner ersten frage, stimmt das was ich ueber die ersten beiden stahlarten weis.
2. Was hat silberstahl fuer vorzuege?
3. gibt es noch andere stahlarten die erwaehnetswert sind?
4. guter stahl = gutes messer?

EDIT: ha! zu 3. habe ich schon ne antwort feilenstahl, und noch ne frage, wodurch zeichnet sich der aus.

Diese Nachricht wurde am 16.04.2007 um 18:29 Uhr von urza editiert.
 
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Diskussionsnachricht 000001
16.04.2007, 21:55 Uhr
Herr Grau
registriertes Mitglied


Die Frage ist schon sehr dilletantisch, aber was soll's:

Unterscheide: Kohlenstoffarmer Stahl, Kohlenstoffstahl, rostträgen Stahl, Damaststahl und Wootz

Wootz kann ich hier nicht behandeln; es handelt sich dabei um eine inhomogene Schmelze, die Technik kommt aus Indien, wo sie jahrhundertelang verloren war. Sie wurde hier vollkommen neu entwickelt und steht wieder zur Verfügung. Es ist sehr schwer zu verarbeiten, weil es in exorbitant vielen Hitzen vergleichsweise kalt geschmiedet werden muss. Dabei wachsen um Verunreinigunen (Vanadiumpartikel) langsam aber sicher Zementitstränge. Dieser Stahl ist der "ursprüngliche" Damaststahl.

Was wir heute unter Damast verstehen ist eine wiederholte Feuerschweissung und Faltung von verschieden legierten Stählen. Das gibt witzige Muster und Eigenschaften, die eigentlich keiner so wirklich einschätzen kann. Damast ist ebenfalls sehr aufwendig herzustellen, da das vielfache Feuerschweissen sehr hohe Anforderungen an Können und Konzentrationsfähigkeit des Schmieds stellt, denn die Schweisstemperatur liegt nur knapp unter jener, bei der der Stahl verbrennt.

Rostträger Stahl ist das, was du unter Edelstahl oder rostfreiem Stahl kennst. Der Effekt der Rostträgheit entsteht, wenn in einem gehärteten Stahlgitter über 12% Chrom enthalten sind. Auch dieser Stahl enthält Kohlenstoff, denn Kohlenstoff macht Stahl überhaupt erst zu Stahl und härtbar, dennoch sind die entstehenden Korngrößen größer als die von reinem Kohlenstoffstahl, weshalb er auch nicht so scharf geschärft werden kann. Chromstähle sind dafür häufig zäher als Carbonstähle.

Kohlenstoffarmer Stahl muss dich nicht kümmern, denn er ist so gut wie nicht härtbar.


Kommen wir zu dem, was für Messer interessant ist: Kohlenstoffstahl
Ich würde pauschal alles mit mehr als 0,6% Kohlenstoff als solchen bezeichnen. Je mehr Kohlenstoff ein Stahl hat, desdo höher kann man ihn härten. Verschiedene Legierungselemente beeinflussen seine Eigenschaften noch, mit den verschiedenen Legierungskomponenten und deren Kombination hat sich die Metallurgie jahrhundertelang aufgehalten. Nur so viel: Je weniger Schwefel und Phosphor, desdo besser.
Alle Stähle, die du so kennst sind Kohlenstoffstähle:
Silberstahl ist ein Kohlenstoffstahl, der sich besonders hoch polieren lässt (sodass man sich darin spiegeln kann und das Material wie Silber aussieht) und daher seinen Namen hat. Man kann ihn hoch härten, er hat viel Kohlenstoff; Feilenstahl hat ca. 1% Kohlenstoff und kann damit ebenfalls sehr hoch gehärtet werden; das selbe gilt für den legierungsmäßig sehr reinen japanischen Papierstahl. Es gibt noch hunderte andere Kohlenstoffstähle, es gibt sogar Schnittgussstahl, also gegossenen Kohlenstoffstahl. Ich kann das Zeug aber nicht empfehlen, geschmiedeter Stahl ist immer vorzuziehen.

Das Kapitel "Stahl" ist unendlich riesig. Ich habe versucht, mich so kurz wie möglich zu fassen und dabei extrem viel - auch wesentliches - weggelassen. Aber ich habe keine Lust, alles aufzuschreiben.
Wenn du ein bisschen Motivation hast, geh auf
www.messerforum.net/forum.php?
und wühl dich durch. Da hast du die nächsten 20 Monate zu tun.

--
Erst kommt das Fressen, dann die Moral.

Diese Nachricht wurde am 16.04.2007 um 21:56 Uhr von Herr Grau editiert.
 
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Diskussionsnachricht 000002
16.04.2007, 22:48 Uhr
Bartisto
registriertes Mitglied


@ urza

Blättre mal im "Stahlschlüssel"!

Hier als Taschenbuch erhältlich.

www.amazon.de/Stahlschl%C3%BCssel-Taschenbuch/dp/3922599168

Die ungekürzte Ausgabe ist bibeldick. Zigtausende von Stählen sind aufgeführt.

Gruß
Bartisto

--
Wer einen Fehler gemacht hat und ihn nicht korrigiert, begeht einen zweiten. Konfuzius

Diese Nachricht wurde am 16.04.2007 um 22:49 Uhr von Bartisto editiert.
 
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Diskussionsnachricht 000003
16.04.2007, 23:13 Uhr
urza
registriertes Mitglied


danke euch beiden, werde ich ma machen im messer forum schaun, und mal pruefen ob ich das buch inner bibliothek finde...

also sehe ich das rnichtig das silberstahl auch nicht rostfrei ist.
at herr grau: du sagst (oder soll ich sie sagen(wegen dem herr)) rosttraeger stahl sei edelstahl, mein dovo fuer 50eurs ist aus rosttraegem kohlenstoffstahl ist das nicht ein wiederspruch zu deinen ausfuehrungen? weil fuer meine auffassung ist ein unter schied zwichen rostfrei und rosttraege, anederer seits sollte einiges was als rost frei verkauft wird besser als rosttraege bezeichnet werden (jetz nicht rasiemesser technisch bezogen).

jetz kommt die ultimative frage:
wenn ich jetz inner bucht drei messer sehen eins ist edelstahl eins ist silberstahl und eins ist feilen stahl, und ich will mir eins davon kaufen, fuer welches sollte ich mich entscheiden?
 
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Diskussionsnachricht 000004
17.04.2007, 01:14 Uhr
Herr Grau
registriertes Mitglied


Hast du "Herr Lehmann" gesehen oder gelesen?
Diese Verzahnung von "Du" und "Herr Grau" - für mich genau das richtige

Desweiteren gehe ich mal einem großen Hobby von mir nach und zitiere mich selbst:

Zitat:
Auch [...][Edelstahl] enthält Kohlenstoff, denn Kohlenstoff macht Stahl überhaupt erst zu Stahl und härtbar, dennoch sind die entstehenden Korngrößen größer als die von reinem Kohlenstoffstahl, weshalb er auch nicht so scharf geschärft werden kann.

Wir unterscheiden hier der Einfachheit halber zwischen Edelstahl und Kohlenstoffstahl. Tatsächlich müssten wir aber zwischen rostträgem Kohlenstoffstahl und gering legiertem Kohlenstoffstahl differenzieren.

Bzgl. deiner Frage, welches Messer du kaufen solltest:
Das bessere.
Klingt blöd, ist aber so. Denn die Stahlbezeichnung allein macht noch kein gutes Messer aus. Silberstahl ist zwar sicher irgendwie ok, aber es gibt einen erheblichen Unterschied zwischen Silberstahl und gutem Silberstahl, genau wie es einen ganz gravierenden Unterschied zwischen gut und schlecht behandeltem Stahl gibt. In Feilenstahl kann genauso alles dingstecken. Feilenstahl heisst nur, dass da schonmal jemand eine Feile draus gemacht hat.

Uns Rasiermesserkäufern bleibt eigentlich nur zweierlei:
Entweder wir kaufen nach Marken; dann interessiert dich nicht, mit welchem Begriff gerade der Stahl umschrieben wird, sondern dich kümmert nur, dass da Dorko, Puma oder Revisor auf dem Messer steht. Da hast du garantiert was in der Hand.
Oder aber du kaufst alles von Ebay zusammen, steckst eine Menge Arbeit darein, jedes Messer zu testen und wirfst alle, bis auf die zufriedenstellenden Messer zurück in die Bucht. Es gibt zweifellos nicht gestempelte oder groß markenabhängige sehr gute Messer da draußen. Bartistio wird dir ein Lied davon singen können.
Aber mit ein bisschen Pech findest du am Ende auch nur heraus, dass von allen Messern, die du auf diese Weise behalten hast, 4 von 5 Markenmesser der guten alten Zeit sind.

--
Erst kommt das Fressen, dann die Moral.
 
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Diskussionsnachricht 000005
17.04.2007, 10:25 Uhr
~UbuRoy
Gast


Übrigens gibt es per definitionem KEINEN rostfreien Stahl. Stahl enthält IMMER Kohlenstoff, sonst wär's nur "Eisen".

Die Rostträgheit hängt immer von der Menge an Chrom, Vanadium, Molybdän etc. ab, die in der Legierung enthalten (also in der Schmelze oder beim Ausschmieden zugeführt oder verringert worden ist) ist. Eine simple Einteilung kann also nach Legierungsart (ChroMo, ChromVanadium etc.) gemacht werden oder auch via VA, V2A, V4A, ST34, STxx, "Baustahehle" etc.

Die Hinweise auf die diversen Fachbücher über Stahlherstellung, Guß, Vergütung, Schärfen, Härten, etc. werden hier nicht umsonst gegeben. Das Thema ist Endlos. Allein über Damast oder Japanische Schwertschmiedekunst, Polierarbeit usw. lassen sich ganze Bibliotheken füllen. Immerhin gibt's hier bereits 2-3 tausend Jahre Erfahrung zu archivieren. Und das Thema hört nie auf.

Kürzlich wurden übrigens im Damast Zementit "Nanoröhrchen" entdeckt via Rasterkraft Mikroskop. Die sorgen wohl für die extreme Schärfe und Schnitthaltigkeit von echtem, aus Wootz geschmiedeten Damaszener Stahl.

WIE das gemacht wurde, wird aber wohl auf ewig im Dunkeln bleiben, im übrigens wussten die damaligen Schmiede bzw. Händler in Damaskus vor etwa 5-6 Jahrhunderten eh nix von Nanoröhrchen und Mikroskopen...

Das gleiche gilt auch z.B. für Tamahagane Stahl und dessen Ausschmiedung und Vergütung in Japan.
Dort ist in den letzten hundert Jahren soviel an Wissen und Erfahrung nach dem WWII sprichwörtlich gestorben und nicht weitervererbt worden, das das mühsam durch neue junge Schmiede wieder neu in Erfahrung gebracht und erarbeitet werden muss. Und zwar auf die harte Tour: Try and Error.
Die besten Schwerter wurde u.a. etwa in der Edo Zeit gemacht, also vor etwa 500 Jahren. die ersten typischen japanischen Schwerter stammen aus der Zeit um 1200. Es gibt aber auch Belege aus der Zeit um 800 A.D.

In Deutschland waren viele große Schwertschmieden etwa zur gleichen Zeit (1200 - 1500) in Augsburg ansässig. Wenn Du zum Beispiel mal die Rüstungen und Waffenkammern im Londoner Tower besichtigst oder in der Wiener Rüstkammer, wirst Du sehen, das das meiste Altmetall aus dieser Zeit irgendwo in und um Augsburg hergestellt wurde.

Alles in allem gibt es also locker 1000 Jahre Erfahrung in der Herstellung und dem Schmieden inhomogener Stähle.
Leider ist das meiste davon verloren gegangen, denn Handarbeit war lange Zeit nicht gefragt, weil nicht normfähig und nicht bezahlbar. Ist zwar die falsche sichtweise, aber was willst' machen... ;-) .

Hoffe, damit auch mein Schärflein beigetragen zu haben ;-)

Diese Nachricht wurde am 17.04.2007 um 10:26 Uhr von UbuRoy editiert.
 
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Diskussionsnachricht 000006
18.04.2007, 21:10 Uhr
urza
registriertes Mitglied


ok es geht gleich weiter mit stahl.
die goldene frage die ich mir stelle ist folgende:
warum bekomme ich von meiner zange(werzeug um verwechselungen aus zu schiesen) den rost sehr einfach mit feinmechanik oel (harz und saeure frei) ab. aber bei meinem messer tut sich nichts.
 
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Diskussionsnachricht 000007
18.04.2007, 22:55 Uhr
~UbuRoy
Gast


Du stellst ja Fragen...

Wahrscheinlich ist Deine Zange rosträger Edelstahl und hat lediglich Flugrost angesetzt?

Oder Deine Messer sind weniger verrostet sondern haben mehr Pitting, also diese schwarzen Flecken. Da must schon sehr intensiv polieren wenn Du die ohne riefen und kratzer weg kriegen willst.

ausserdem: Rost einfach so mit Oel wegbekommen ist ja wohl nicht möglich. irgendwas mechanisches musst Du dabei schon tun...
 
(Gast) Zitatantwort || Editieren || Löschen
Diskussionsnachricht 000008
19.04.2007, 13:56 Uhr
Herr Grau
registriertes Mitglied


Es liegt mit großer Wahrscheinlichkeit am Stahlgefüge.
Dein Messer wurde nur sehr niedrig angelassen, somit besteht das Gitter aus in sich verschränktem Martensit. Die Zange ist vermutlich wenn überhaupt partiell gehärtet. Wenn da Rost im Gefüge ist, löst sich das leichter heraus.

--
Erst kommt das Fressen, dann die Moral.
 
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Diskussionsnachricht 000009
19.04.2007, 14:42 Uhr
Drei
registriertes Mitglied


Herr Lehmann, dessen Fan Du bist, hätte sich aber anders ausgedrückt

Aber gut, ich wollte den Kram schon immer mal wissen.
Was ist "anlassen"?
Wie härtet man partiell? Dachte immer das gesamte Werkstück wird gehärtet.
Was ist Martensit?
Ist Rost nicht ebenfalls "Gefüge"?
 
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Diskussionsnachricht 000010
19.04.2007, 14:53 Uhr
herzi
registriertes Mitglied


Au ja. Das will ich auch wissen. Und für Laien erklärt bitte. Ich könnte hier nur mit Halbwissen glänzen (z.B. weiß ich, daß Du mit "niedrig anlassen" nicht "Auto in der Tiefgarage starten" meinst ).

Gruß Herzi

--
Meine Haare werden nicht grau, sie erhellen! (Zitat G. J. Cäsar aus Asterix bei den olympischen Spielen) Ave mir!
 
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Diskussionsnachricht 000011
19.04.2007, 16:55 Uhr
~UbuRoy
Gast


Uff Leute!

Ich würde vorschlagen, das hier zu beenden, weil es völlig ausufern würde (tut es jetzt schon;-).

Geht mal bei Wikipedia vorbei und sucht einfach nach den Schlagworten. Dann werdet ihr schlichtweg erschlagen ;-) und bekommt noch weitere Fachbegriffe samt Erläuterungen umsonst mitgeliefert.

Alles andere wäre echt etwas viel verlangt. Ich hab während Lehre und Studium (Versuch des Maschinenbaustudiums) jahrelang Fachliteratur darüber lesen müssen, aber außer das es erschöpfend war, war es ganz sicher nicht erschöpfend ;-)

Das ist ein Fass ohne Boden!
 
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Diskussionsnachricht 000012
19.04.2007, 17:43 Uhr
Herr Grau
registriertes Mitglied


Ein Fass ohne Boden, sicherlich, aber ein spaßiges

Zitat:
Was ist Martensit?

Martensit ist eine der vielen verschiedenen Arten, wie sich der Stahl kristallin anordnen kann. Martensit entsteht bei der fachgerechter Härtung und ist die härteste der Anordnungen. Allerdings ist er auch sehr verspannt innerlich, deswegen ist der Stahl, wenn er sehr hart ist auch sehr spröde.

Zitat:
Was ist "anlassen"?

Unter Anlassen versteht man, dass das Werkstück nach dem Härten wieder etwas erwärmt wird. Der reine Martensit-Stahl ist zu spröde, um damit zu arbeiten. Beim Anlassen wandelt er sich wieder etwas zum Weicheren zurück und entspannt sich dabei. Dadurch wird der Stahl wieder zäher.
Je "niedriger" (Temperaturmäßig) angelassen wird, desdo härter und spröder bleibt der Stahl.

Zitat:
Wie härtet man partiell? Dachte immer das gesamte Werkstück wird gehärtet.

Partiell härtet man, indem man nur Teile des Werkstücks erwärmt. Besonders extensiv wird das bei japanischen Schwertern gemacht.
Alternativ werden auch einfach gehärtete Zangenmäuler irgendwie in die Zange eingearbeitet.

Zitat:
Ist Rost nicht ebenfalls "Gefüge"?

Irgendwie ja, deswegen unterscheiden sich die Rostarten in ihren Eigeschaften...

--
Erst kommt das Fressen, dann die Moral.
 
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Diskussionsnachricht 000013
20.04.2007, 07:13 Uhr
Drei
registriertes Mitglied


Danke für die Erklärung, Herr Grau.

Wenn ich das richtig verstanden habe, neigt ein weicher, zäher Stahl eher zur Rostbildung als ein harter, spröder? Oder besser gesagt, vom harten Stahl lässt sich der Rost leichter entfernen?
 
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Diskussionsnachricht 000014
20.04.2007, 14:22 Uhr
Herr Grau
registriertes Mitglied


Du hast Recht, dass weicher, zäher Stahl eher zur Rostbildung neigt.
Wenn harter Stahl aber ersteinmal rostet, dann ist der Rost erheblich schwerer zu entfernen, da er noch in dem Metallgitter "drinsteckt".

--
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Diskussionsnachricht 000015
20.04.2007, 14:36 Uhr
herzi
registriertes Mitglied


Ich dachte rostfreier Stahl wäre ein sehr zäher Stahl. Jetzt kapier ich gar nichts mehr.

--
Meine Haare werden nicht grau, sie erhellen! (Zitat G. J. Cäsar aus Asterix bei den olympischen Spielen) Ave mir!
 
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Diskussionsnachricht 000016
20.04.2007, 14:43 Uhr
~UbuRoy
Gast


herzi schrieb:

Zitat:
Ich dachte rostfreier Stahl wäre ein sehr zäher Stahl. Jetzt kapier ich gar nichts mehr.

Das ist kein widerspruch, denn "Edelstahl" ist zwar sehr zäh wegen einerseits geringem Kohlenstoffgehalts, jedoch wegen diverser Legierungszusätze korrodiert er eben auch langsamer.

Das eine schließt das andere nicht aus.
 
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Diskussionsnachricht 000017
21.04.2007, 11:16 Uhr
Herr Grau
registriertes Mitglied


Edelstahl ist eine Ausnahme, an die ich nicht gedacht habe.

--
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Diskussionsnachricht 000018
21.04.2007, 11:54 Uhr
~Iltis
Gast


Jetzt eine Frage zu eine Nichtstahlart, weiss jemand was über "Magnetstahl"? ich habe gestern auf dem Trödel ein Messer Marke Weltmeister ergattert, der von sich behauptet aus "Magnetstahl" zu sein. die Thema wurde gehandelt in forum.nassrasur.com/showtopic.php?threadid=1185 aber daraus bin ich nicht sonderlich schlau geworden. Auffällig ist, das mir der Stahl sehr hart vorkommt, da war eine kleine "Flohstich" in der Schneide, vielleicht 1/2 mm tief, den ich eine Ewigkeit gebraucht habe, wegzuschleifen auf eine grobe Karborundumstein, dann feine, dann GBB, aber Haartest will nicht gelingen. Hat sonst jemand Erfahrung mit "Magnetstahl" gemacht und/oder weiss was es ist?
Gruss

Iltis
 
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Diskussionsnachricht 000019
21.04.2007, 12:26 Uhr
Herr Grau
registriertes Mitglied


Magnetstahl ist keine geschützte, spezifische Stahlbezeichnung. Als Amgnetstahl wird alles bezeichnet, was irgendwie in einen Permanentmagneten überführt werden kann...

--
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Diskussionsnachricht 000020
21.04.2007, 15:05 Uhr
Bengall Reynolds
registriertes Mitglied


"Magnetstahl" oder "magnetisirter Silberstahl" war mal so eine Art Bauernfang der Rasiermesserhersteller.

Man versprach einen sich sofort und selbstaändig aufrichtenden Grat an der Klinge und eine "unvergleichliche" Schärfe der Klingen.

Wenn man mich fragt ist das "Bullshit"!

Letztendlich wurden die Klingen (auch Rasierklingen) einfach nur magnetisiert.

Ich habe zwar nur zwei magnetisierte Rasiermesser aber die rasieren auch nicht nennenswert besser oder schlechter als andere vergleichbare Klingen.

Gruß

--
Bengall Reynolds
 
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Diskussionsnachricht 000021
07.06.2007, 17:07 Uhr
TomasG
registriertes Mitglied


Moin
ich habe vor ca.2Wochen auf dem Flohmarkt ein Rasiermesser gekauft, das auch magnetisch ist..

auf der klinge steht :
Magnetic
Diamond Steel

auf dem Erl steht 10 Jahre Garantie, und Solingen

war auch eine schachtel dabei, aber ich weis nicht ob sie zu dem Messer gehört..
da steht drauf:
Karl Strunz
Augsburg G (oder C ?) 57

Jo
das Messer habe ich schön geschliffen, und auch recht scharf bekommen.
Der Haartest klappt recht gut :-)

Ob sich der Grat nun schneller von selbst wieder aufrichtet, kann ich leider nicht sagen...

Beim maschinellen Schleifen wird Stahl übrigends in der Regel leicht magnetisch, also ungewollt...

Auch ein anderes Rasiermesser, das ich habe ist magnetisch, allerdings nur schwach, steht aber nichts von magnetisch drauf...


als Kohlenstoffstahl/Carbonstahl bezeichnet man Eisen, das nur mit kohlenstoff legiert ist, bzw nur spuren von andren legierungselementen enthält.
Kohlenstoffstahl ist sehr fein von seiner struktur, und lässt such gut verarbeitren.
für mich ist C-Stahl der einzig wahre Klingenstahl !!!!

solange die oberfläche poliert ist, und man gelegendlich einölt, hat man mit rost keine so großen probleme...

rostträge/freihe Stähle lassen sich schlecht verarbeiten, schmieren schleifsteine zu....
gute rostfrei klingen sind sehr sehr selten, und kosten richtig viel geld !!!!
die ganzen billigmesser sind aus einfachem chromstahlblech(viel zu vioel chrom, kaum kohlenstoff), und sind weich wie butter!!! sie lassen sich nicht richtig scharf schleifen, und sind schnell weider stumpf....

Silberstahl: Die bezeichnung Silberstahl ist an sich schon totaler humbug, denn es ist noch nicht ein Atom silber in der legierung...
und silberfarben sind alle Stähle, wenn sie geschliffen, poliert odr gesägt werden...

in *silbersthal* ist soweit ich weis chrom, vanadium, kohlenstoff und eisen...

Diese Nachricht wurde am 07.06.2007 um 17:21 Uhr von TomasG editiert.
 
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Diskussionsnachricht 000022
07.06.2007, 19:18 Uhr
Herr Grau
registriertes Mitglied


Die Definition von Kohlenstoffstahl habe ich schonmal gelesen, ich glaube, es war bei Wikipedia. Da stand ursprünglich mal, man verstände unter Kohlenstoffstahl einen Stahl, der ausschließlich mit Kohlenstoff legiert wäre. Man sollte sich nicht auf Artikel verlassen, die nicht stark frequentiert sind.

Die Aussage, alle Stähle seien silberfarben, wenn etc... lässt nur auf Praxismangel schließen. Einfach so etwas zu behaupten, ist schon ziemlich hart, wenn man noch nie selbst am Polierbock gestanden hat. Denn dann wüsstest du, dass Stähle sehr wohl unterschiedlich "hoch" poliert werden können. Es gibt welche, die werden einfach nicht spiegelnd und es gibt andere, die glänzen wie pures, flüssiges Silber. Silberstahl ist einer davon. Die Bezeichnung ist überigens sehr alt und stammt aus einer Zeit, wo die Metallurgie bei weitem noch nicht so weit war, wie heute.

--
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Diskussionsnachricht 000023
07.06.2007, 19:44 Uhr
~Iltis
Gast


TomasG schrieb:

stumpf....

Silberstahl: Die bezeichnung Silberstahl ist an sich schon totaler humbug, denn es ist noch nicht ein Atom silber in der legierung...
und silberfarben sind alle Stähle, wenn sie geschliffen, poliert odr gesägt werden...

in *silbersthal* ist soweit ich weis chrom, vanadium, kohlenstoff und eisen...


Laut www.theinvisibleedge.co.uk/history2.html ist silberstahl eine Legierung aus 99,08% (Kohlenstoff-)Stahl und 0,02% Silber, von Michael Faraday ca. 1820 erfunden. Ich weiss nicht ob Faraday seine Entwicklung hat patentieren lassen, aber man kann auf jeden Fall davon ausgehen, das wenn man ein ältere Messer in der Hand hat (vor ca. 1907), wenn Silver Steel oder Silberstahl draufsteht, auch ist es drin, da es schon eine "Verbesserung" der Stahlherstellung dastellte.
 
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Diskussionsnachricht 000024
08.06.2007, 19:26 Uhr
Herr Grau
registriertes Mitglied


Das ist eine interessante Information, die ich so noch nie gehört habe. Ich konnte auch im Netz keine andere Quelle finden, die sie bestätigt hätte. Aber ich bin dran und suche noch weiter.

--
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