Diskussionsnachricht 000007
15.05.2007, 22:05 Uhr
erik kormann
registriertes Mitglied
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Da fällt mir ein, daß es früher mal in Berlin ein schönes Kaffee gab. Es nannte sich "cibo matto", benannt nach einer japanischen Rockband. Dort konnte man gemütlich sitzen, plaudern und die Zeit vergehen lassen. Und mit dem "cibo Matto" hatte Berlin auch eine kleine Cafe Bar, die sogar in einigen internationalen Reiseführern und Berlintipps zu finden war. Doch "cibo matto", was so viel wie "verrücktes Essen" bedeutet, klang in den Ohren einiger Menschen, die wohl nie genug haben können, zu sehr nach einer anderen Marke und deshalb mußte sich das kleine Kaffee umbenennen. Peinlich, peinlich. Peinlich für die Stadt, für deutsche Gerichte, die nicht den Mut haben, ein kleines Unternehmen vor Gier und Machstreben zu schützen, peinlich für eine Stadt, in deren Zentrum eine Kette nach der anderen zu absoluten Niedrigpreisen das Straßenbild prägt. Und was glaubt Ihr, worauf ich gut verzichten kann? Auf die Kette, die es an jeder Straßenecke gibt, oder auf das kleine Cafe? Richtig.
archiv.tagesspiegel.de/archiv/18.11.2004/1486039.asp
Und wenn auch das Markenrecht Ausdruck eines politischen Wilens ist, dann bleibt nur festzustellen, daß es Orte in Europa gibt, wo die Stadtzentren individueller aussehen als in Deutschland. |