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NassRasur.com-Forum » Rasiermesser und Zubehör » Krasse Gegensätze! Oder, nicht alle Messer sind gleich. » Themenansicht

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Autor Thread - Seiten: -1-
Diskussionsnachricht 000000
26.06.2007, 15:31 Uhr
tomgun
registriertes Mitglied


Von Indien habe ich mir zwei noch unbenutzte englische Wade/Butcher mitgebracht. Eines ist ein derb-riesiger Uralt-Chopper mit der Ätzung „ Finest india Steel“. Die Klinge wirkt massig und schwer. Die Schneide ist gebogen.

Heute kam per Post ein russisches 5/8 Messer aus der Zeit vom Kalten Krieg. Ebenfalls unbenutzt, hab ich es übers Internet aus Bulgarien bezogen. Passend mit knallig rotem Griff. Das Material der Klinge könnte auch Edelstahl sein. Ich werde wohl nie erfahren was das für ein Schinken ist. Kyrillisch ist halt nicht grad meine Stärke. Kurioserweise gibts im kyrillischen Alphabet ein Härtezeichen das auch auf meinem Messer ist. Dahinter steht die Zahl 63. Scheinbar ist es ein ziemlich hartes Ding.

Zum Schleifen nehme ich lediglich das Schärfgerät vom Wacker/Solingen. Eine Seite feiner Schiefer, während auf der anderen Seite russisch gegerbtes Leder aufgetragen ist. Das genügte mir als Anfänger bisher zum Messer scharf halten. Grunderneuerungen der Schneide musste ich noch nicht durchführen.

Als ertes habe ich bei beiden Messern die Schneide überprüft. Vorsichtig mit Edding eingefärbt und leicht über den Schiefer gezogen.

Toll! Beide Messer liegen absolut exakt plan auf der ganzen Schneide auf.
Die leichte Biegung vom Wade musste ich für den Abzug nur flach aufliegend um die Längsachse drehen. Die Kurve wurde dadurch ausgeglichen. Erstaunlich, ich hatte hier erhebliche Bedenken, dass ich das Ding versauen könnte.

Erste eindeutige Unterschiede machten sich beim Schleifen bemerkbar. Das bullige Wade gleitete unhörbar seidig über Stein und Leder. Nach 15 Minuten Schärfgenuss ein leichter Strich über die Beinbehaarung. Unhörbar und fast nicht zu fühlen glitten die abgetrennten Haarhälften ins Leere.

Oooh, dass war ja noch nie da. Ein erstauntes Grinsen machte sich auf meinem Gesicht breit. Das ist es also, wenn manche vom Haartest sprechen. Ob das Ergebnis von mir auch reproduzierbar ist ?

Ganz anders die Russin. Ein hörbares mit Widerstand verbundenes Schaben und Kratzen auf dem Schiefer. Es kam jedoch nicht von der Schneide, sondern hinten am Rücken war ein Grat, welcher sich erst almählich glättete. Nach zweit Stunden Kampf ein Strich über eine andere Stelle vom Beinhaar. Srrrrrrrrrrr, wie vom Maschinengewehr einzeln abgeschossen sprangen die Haare mit je einem deutlich hörbaren Pling ab.

Das war keine seidige Ergebenheit, es war ein deutlicher Kampf mit Niederlage.

Die Rasur kann nicht unterschiedlicher ausfallen. Einen Tag fühlte ich mich wie im Harem eines Sultan verwöhnt. Alles verlief seidig glatt und geräuschlos. Ein unglaublich entspannedes und angenehmes Gefühl.

Den anderen Tag hatte ich den Eindruck ich würde mit Anuschka durchs kalte Sibiren ziehen.
Laut hörbar gab sich mein Bart der Übermacht meiner scharfen Russin geschlagen. Ich fühlte mich nicht erwöhnt, sondern eher vergewaltigt.

Selbst der Rasierwasserauftrag verlief unterschiedlich. 1 Tag eine kühlende Wohltat und am nächsten Tag ein grimassenreißendes Schockerlebnis.

Mein Fazit: Beiden Messern geb ich in meiner Sammlung einen Spitzenplatz. Beide sind gründlich und ausdauernd.

Nur, eines empfielt sich für den derben Bauernlümmel und das Zweite eignet sich eher für das von der Muse geküsste Sensibelchen.

In der Konkurenz von Wacker/Red Head, Bengal, anderen Wade/Butche, Dovo, Tückmar, Revisor und was sich sonst noch so in meinem Badezimmerschrank tummelt, schlagen sie sich hervorragend und jedes einzelne scheint einen eigenen Charakter zu haben.

Diese Nachricht wurde am 26.06.2007 um 16:30 Uhr von tomgun editiert.
 
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Diskussionsnachricht 000001
26.06.2007, 15:54 Uhr
Jacobvs
registriertes Mitglied


Ich kann das Russische für dich übersetzen, wenn Du willst.

Alles Gute

Jacobvs
 
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Diskussionsnachricht 000002
26.06.2007, 16:18 Uhr
Paysbas
registriertes Mitglied


Hallo tomgun,

so eine schöne Geschichte die so einfühlsam die Messer beschreibt, einfach herrlich!

Zugegeben: auch meine Messer habe so ihr eigenes "Charakter".

Gruß, Paysbas

--
Herzliche Grüße aus dem Emsland
Paysbas
 
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Diskussionsnachricht 000003
26.06.2007, 16:21 Uhr
tomgun
registriertes Mitglied


Ich probier es mal so, weil mit dem Foto einstellen klapperts bei mir noch nicht so:

Von links nach Rechts: Ein großes R in Schreibschrift aber linksrum, bzw. in Spiegelschrift. Das soll wohl ein Ya sein. Dann kommt ein Art goßes X wobei alle Enden gebogen sind. Ähnlich dem großen russischen Buchstaben der für ZHE steht nur der senkrechte Strich in der Mitte fehlt. Leider habe ich den Buchstaben im kyrillischen Alphabet nirgends gesehen. Der dritte Buchstabe ist ein kleines m in Schreibschrift und der vierte Buchtabe ähnelt stark einem kleinen a in Schreibschrift.

Auf der Rückseite wirds dann echt schwierig: vor der Zahl 63 steht ein großes T. Links von T ist wohl dieses Härtezeichen das auch im kyrilischen Alphabet enhalten ist. Zumindest sieht es diesem recht ähnlich aber in Anlehnung einer 3. Rechts steht ein großes G.

Super, wenn ich selber den Käse den ich gerade geschrieben habe nochmal durchlese kapier ich auch nicht mehr was ich gemeint habe. Ich mache zwei Fotos und maile sie dir zu. Jacobvs.

Fände ich prima, wenn du mir dazu was sagen könntest.
 
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Diskussionsnachricht 000004
26.06.2007, 17:06 Uhr
Jacobvs
registriertes Mitglied




Ja bitte, schick mir die Fotos, von den "Käse" habe ich so einen Verdacht wir da mit TOZ - Waffenfabrik von Tula zu tun haben könnten.

Alles Gute

Jacobvs

Diese Nachricht wurde am 26.06.2007 um 17:07 Uhr von Jacobvs editiert.
 
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Diskussionsnachricht 000005
26.06.2007, 18:26 Uhr
tomgun
registriertes Mitglied


Hallo Jacobvs,

ich habe es jetzt doch so probiert und ich hoffe es klappt so gut, dass du es lesen kannst.

www.bilder-hochladen.net/files/35ek-1-jpg.html

www.bilder-hochladen.net/files/35ek-2-jpg.html


tomgun

Diese Nachricht wurde am 26.06.2007 um 18:28 Uhr von tomgun editiert.
 
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Diskussionsnachricht 000006
26.06.2007, 19:42 Uhr
~Iltis
Gast


Hallo Tomgun
durfen wir auch dein Wade and Butcher Metzgerbeil sehen?
Gruß
Iltis
 
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Diskussionsnachricht 000007
26.06.2007, 20:06 Uhr
Jacobvs
registriertes Mitglied


Ja, leider sehe ich nur Error 505-Message und keine Bilder. Vielleicht später ist die Verbindung besser.

Jacobvs
 
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Diskussionsnachricht 000008
26.06.2007, 21:13 Uhr
Jacobvs
registriertes Mitglied


Aha, jetzt klappte es.

Auf einen Seite ist wirklich "ja-h-t-a" geschrieben, und in Kirillisch. Aber ich bin mir ganz sicher, das es nur ein Teil des Inschriftes ist weil in solcher Schrifttyp des "Kirillitsa" eine Name mit einer grossen Buchstabe beginnen würde. Die Inschrift ist schlecht geschlagen und/oder teils auspoliert geworden?

Das Wort selbst ist "Yacht" in Russisch, aber ich glaube nicht das wir hier überhaupt mit einen Russischen Wort zu tun haben. Nämlich war in der Sowjetzeit erforderlich, das alles was in nicht-russischen okkupierten Gegenden (sogenannte Sowjetrepubliken) irgendwie und irgendwo in lokaler Sprache beschriftet wurde (Strassenschilder, Preisschilder, Produktnamen etc), musste auch in Kirillischen beschriftet sein.

Auf der anderen Seite, glaube ich, steht etwas in Armenischen Schrift. Diese Sprache kenne ich nicht, aber gesehen habe ich sowas auf verschiedenen Souvenirmessern schon. Um das zu entziffern, musste man schon die Spreache kennen.

Eines ist klar - dein Messer stammt wirklich aus den verfluchten Sowjetunion, ist aber nicht russisch.Ist wahrscheinlich in Armenien (oder vielleicht Georgien) hergestellt geworden.

Alles Gute

Jacobvs
 
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Diskussionsnachricht 000009
26.06.2007, 21:31 Uhr
tomgun
registriertes Mitglied


Tolle Sache Jacobvs,ich danke dir für deine Hilfe.

Ich werd es trotz dem behalten. Wenn ich gerade so über meine Wangen streiche, rasiert es einfach zu gut. Egal wo es herkommt. Ich habe in der Eile vergessen, dass auch eine Hülle dabei war. Auf der ist auch einiges geschrieben. Wenn du noch mal über die grüne Hülle lesen würdest, vielleicht bekommen wir dann Klarheit. Übrigens, es scheint noch unbenutzt gewesen zu sein. Aber möglichweise fehlt tatsächlich ein Teil der Inschrift.

www.bilder-hochladen.net/files/35ek-8-jpg.html

Hallo Iltis, jetzt wo ich das Hochladen auch noch kann, habe ich den Wade/Butcher Gewichtsriesen gleich mit unten dran gelegt.

Das zweite Bild zeigt mich nach der sanften Rasur mit dem Wade. Mit so einem glücklichen Gesichtsausdruck wirkt man doch gleich jünger, oder ?

www.bilder-hochladen.net/files/35ek-6-jpg.html
 
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Diskussionsnachricht 000010
26.06.2007, 22:41 Uhr
Bengall Reynolds
registriertes Mitglied


Na aber Holla!
Das W&B ist ja echt ne Perle!

Sowas findet man noch in Indien???

--
Bengall Reynolds
 
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Diskussionsnachricht 000011
26.06.2007, 22:52 Uhr
olddj
registriertes Mitglied


Ach Du blinder Inder, geiles Teil das W & B, ich glaub ich muß meinen Elefanten satteln.
Sicher alte bestände aus britishen Beständen, aber noch so neu, wie dass denn. Glücksfall?

olddj

--
Gruß aus Thüringen von Mike

+++25 Messer, 22 Hobel, 16 Pinsel, zig Seifen und Wässerchen usw.+++

*THE LIFE MUST GO ON!*
 
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Diskussionsnachricht 000012
26.06.2007, 23:00 Uhr
Jacobvs
registriertes Mitglied


Ha!

Das mit den Armenien können wir vergessen.

Auf den Schachtel steht:

BRITVA "JAHTA"
RTU RSFSR 534-59

TREST ROSINSTRUMENT
GSNH ZTV RSFSR
Z-D TRUD R.P. VATSCHA GORK OBL.

Ist doch russisch. Russischer geht einfach nicht. So russich wie es überhaupt sein kann.

Die Monogramm (Firmenlogo ?) in Kursive "ZTV" könnte ich auf den Messer nicht entschlüsseln. Darum auch die "Kaukasische Theorie". Könntest du einen besseren Bild von den Messer machen? Am Tageslicht, ohne Blitz.

Die Übersetzung:

BRITVA "JAHTA" - Rasiermesser "Yacht"

RTU RSFSR 534-59 - Entsprechender Industrienormennummer (wie DIN) der Russischen Sozialistischen Föderativen Sowjetrepublik. Das heisst, das das Messer vor 1967 hergestellt ist. Dann hat man den Industrienormensystem GOST eingeführt. Ich würde sagen 1960-1967.

TREST ROSINSTRUMENT - Trust (staatlicher Industriekonzern) "Russland-Werkzeug"

GSNH RSFSR - Gosudarstvennoy Sovet Narodnogo Hozyaistva Rossiiskoy Sovetskoy Sotsialistitseskoy Respubliki - Staatlicher Vorstand der Volkswirtschaft der Russischen Sozialistischen Föderativen Sowjetrepublik

ZTV - Da bin ich überfragt. Habe das schon gesehen, auf alten sowjetischen Geräten. Darum kam das mir auch bekannt vor.

Z-D "TRUD" - Zavod "Trud" - Fabrik "Arbeit"

R.P. VATSCHA - Rajonnoi Pasjolok Vatscha - Bezirkdorf Vatscha

GORK OBL. - Gorkovskaja Oblast - Kreis Gorki

Den Fabrik gibt auch heute noch. Und die machen Messer, Äxte usw.

www.trud.nnov.ru/catalog/horeca/135/144/8/

Aber wie immer, keine Rasiermesser mehr...

Alles Gute

Jacobvs

Diese Nachricht wurde am 26.06.2007 um 23:04 Uhr von Jacobvs editiert.
 
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Diskussionsnachricht 000013
26.06.2007, 23:57 Uhr
tomgun
registriertes Mitglied


Gute Teile gibts auch noch in England und USA zu haben, aber dann für einen anderen Preis.

Die Inder rasieren auf der Straße jetzt nur noch mit normalen Klingen, die sie in der Mitte auseinander brechen und in Klingenhalter stecken.

Die Werke, die in Indien und Nepal Rasiermesser hergestellt haben wurden angeblich vor einigen Jahren geschlossen. Jetzt gibts nur noch Schrott aus Pakistan und man hat sich auf die normalen Klingen umgestellt.
 
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Diskussionsnachricht 000014
27.06.2007, 00:06 Uhr
tomgun
registriertes Mitglied


Wow, danke Jacobvs.

Hätte nicht gedacht, dass ich da überhaupt eine Information dazu bekomme. Und jetzt auch noch mit einer Eingrenzung vom Herstellungsjahr, das haut mich um. Für das Alter ist das Ding noch echt gut in Schuss.

Vielen Dank für deine Mühe, Jacobvs.

tomgun
 
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Diskussionsnachricht 000015
28.06.2007, 19:50 Uhr
Jacobvs
registriertes Mitglied


Keine Ursache

Und jetzt (ich hoffe das Du es mir nicht übel nimmst) ein kleiner Thread-Hijack:

Vorgestern habe ich gedacht "Naja, für einen Deutschen können diese Kommunistenmesser ja was exotisches sein, aber mir kommt sowas nie ins Gesicht..." Solche Messer liegen hier haufenweise in Antikläden rum, niemand will sie, kosten fast garnichts. Meistens sind aus rostträgen Stahl. Vielleicht werde ich ein Paar von denen beschaffen und ins Mitgliederhandel stecken.

Aber gestern habe ich auf Trödelmarkt beigeschaut, und da lag ein ganz anderer Russe:

minupildid.ee/main.php/users/Jacobvs/Soldatenmesser.jpg.html

Der Verkaufer meinte, das es sich viellecht um einen russichen Soldatenmesser aus Zarenzeit handelt und das fand ich sehr glaubwürdig, weil auf den Erl steht:

minupildid.ee/main.php/users/Jacobvs/Soldatenmesser+erl.j...

BRATJA BUSLAJEVY - Die Brüder BUSLAJEV - Hersteller

ODOBRENO EGO VELICHESTVOM - VON SEINER MAJESTÄT GEBILLIGT

Der "Majestät" kann meiner Meinung nach nur Alexander III sein (1881-1894) - der einzige von russischen Zaren in 19. Jh. die sich um die Ausrüstung seiner Soldaten gekümmert hat.

upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/e/e7/Kramskoy_Alex...

Die Klinge ist 5/8" bis 6/8", ein bisschen gekrümmt, schwer und derb. Die Griffschalen sind aus gebeizten Knochen, die Nieten sind einfache Pins ohne Nietrosetten und die Zwischenstück ist aus Blei. Habe es für Reinigung auseinander genommen, aber nichts in der Komposition geändert. So sieht es jetzt aus:

minupildid.ee/main.php/users/Jacobvs/Soldatenmesser+gerei...

Das Schleifen war ein bisschen mühsam. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob das Stück jemals zum Rasieren benutzt geworden ist. Eher zum Kartoffelschälen. Die Facette müsste ich völlig neu bilden, doch liess es sich trotzdem nach einer Stunde zum Haartestschärfe bringen. Mit Lupe offenbarten sich viele kleine Schlackeneinschlüsse in der Stahl, die jedoch keinen Einfluss auf die Schärfe ausüben schienen.

Das Rasur folgte so "authentisch" wie möglich - ein bisschen kochendes Wasser ins Pinselbecher, Borstenpinsel da drin aufweichen, Schaum aufschlagen (Kabnett von Klar) und ins Gesicht, während des Aufweichens noch ein bisschen geledert, und los ging es...

Es ist ein gutes derbes Messer. Ganz nach meiner Geschmack. Was abgeschnitten werden muss, wird auch abgeschnitten. Die Stoppeln werden gnadenlos niedergemetzelt... Ein Durchgang, quer zum Strich, dann am Hals ein wenig nachbessern... Fertig! Rasierwasser drauf, keine Rötungen, nur leichtes Kribbeln für ein paar Sekunden.

Der alte Alexander hatte recht! Ein gutes Messer auf den man sich verlassen kann, Heft aus Knochen wird nicht gleich brechen, wenn man es fallen lässt wie Ebonit, sich austrocknen und verbiegen wie gerichtetes Horn, ist Wasser- und Schmutzfest in Vergleich zum Hartholz - genau richtig für einen Soldaten.

BOZHE ZARJA HRANI!

(Gott schütze den Kaiser!)


Jacobvs
 
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Diskussionsnachricht 000016
28.06.2007, 20:18 Uhr
olddj
registriertes Mitglied


Hat was das Messer, zumindest eine Geschichte und wenns dann auch noch ne gute Rasur liefert ist doch alles bestens. Robust ist es auch noch, wie wir zu sagen pflegen, ein richtiges Eisenschwein !
Finde ich gut die Idee ein paar solcher Messer in den Mitgliederhandel zu stellen, wer Sammler ist wie ich, interessiert sich bestimmt dafür.
Hast Du die Knochenschalen behandelt, ich meine jetzt nicht ob Du noch ne Suppe draus gekocht hast, ne ich meine mit Öl behandelt oder so?

olddj

--
Gruß aus Thüringen von Mike

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Diskussionsnachricht 000017
28.06.2007, 22:24 Uhr
Jacobvs
registriertes Mitglied


Die Griffschalen habe ich mit Feuerzeugbenzin gewaschen, ein wenig poliert und mit Babyöl eingeschmiert.

Ich habe das Gefühl das Du mich falsch verstanden hast - solche Messer aus Zarenzeit - häte ich sie auch 100 Stück - werde ich nie hergeben!

Ins Mitgliederhandel könnten vielleicht ein paar solche Sowjetunion-Messer ihren Weg finden wie Tomgun hier vorgestellt hat.

Alles Gute

Jacobvs
 
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Diskussionsnachricht 000018
28.06.2007, 22:30 Uhr
olddj
registriertes Mitglied


Ne ich habe Dich nicht falsch verstanden, Du willst eventuell ein paar russische Messer reinsetzen, müssen ja keine Zarenmesser sein, wer will die schon, der Zar ist tot, es lebe die russische Revolution und ich !
Wäre schön wenn Du welche anbieten würdest, egal was es für Messer sind, alle Messer sind interessant.

olddj

--
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Diskussionsnachricht 000019
28.06.2007, 22:40 Uhr
Bengall Reynolds
registriertes Mitglied


tomgun schrieb:

Zitat:
Ganz anders die Russin. Ein hörbares mit Widerstand verbundenes Schaben und Kratzen auf dem Schiefer. Es kam jedoch nicht von der Schneide, sondern hinten am Rücken war ein Grat, welcher sich erst almählich glättete.
()
Den anderen Tag hatte ich den Eindruck ich würde mit Anuschka durchs kalte Sibiren ziehen.
Laut hörbar gab sich mein Bart der Übermacht meiner scharfen Russin geschlagen. Ich fühlte mich nicht erwöhnt, sondern eher vergewaltigt.
()

Hallo Tomgun,

kannst froh sein wenn von dem Schiefer noch was übrig geblieben ist!

Ich hatte auch mal so ein russisches Prachtstück zum schärfen.... das schält einem jeden Riemen und Stein!

Mein Verdacht, dass es sich um Blechklingen handelt, ist noch nicht ganz aus der Welt geschaff

--
Bengall Reynolds
 
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Diskussionsnachricht 000020
30.06.2007, 02:53 Uhr
tomgun
registriertes Mitglied


Nö Jakobvs, ich nehme dir das nicht übel.

Hab mit der roten Anuschka jetzt den dritten Ritt hinter mir. Die Entjungferung hat sie mir noch mit einem Rasurbrand vergolten. Sie ist jetzt zahmer und schmiegt sich langsam an. Ihre Schönheit kommt von innen. Ihre Werte steigen stetig. Ich werde bei der nächsten Rasur ihr und mir mal Wodka auf die Backen reiben. Mal sehen ob sie dann noch etwas freundlicher wird.

Mit anderen Russenmädels kenne ich mich nicht aus, aber meines ist für die tägliche Arbeit unter der Woche bestens geeignet. Sie ist gründlich, bzw. sauber, standhaft, äußerst robust, irgendwie ehrlich und für 10 Euro war sie leicht zu haben. Nur der bulgarische Heiratsvermittler wollte für die Reisevorbereitung auch noch 10 Euro bevor er sie gehen lies.

Wenn ich nicht schon zu viele Messer hätte, würde ich gleich bei Jcobvs betteln gehen....... Obwohl, da fällt mir ein, da gibts ja noch Messer von dem russischen Uhrenhersteller. Paketa oder Raketa.

Ähem... Jacobvs, auch wenn du die Russinen nicht mit der Beißzange anfassen würdest und ich an Geschmacksverwirrung leide, wenn du wirklich an so eine jungfreuliche russische Raket drankommen könntes. Vielleicht auch noch eine mit üppigem Busen, so in Körbchengrösse ab 5/8, womöglich noch mit Sputnik und Rakete als Tattoo drauf. Ich würde mit Sicherheit schwach werden und sie heiraten wollen.

tomgun

Diese Nachricht wurde am 30.06.2007 um 03:00 Uhr von tomgun editiert.
 
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Diskussionsnachricht 000021
30.06.2007, 11:03 Uhr
Jacobvs
registriertes Mitglied


Hallo Tomgun

Ich würde raten das das "unsanftheit" legt an Rostträgen Stahl. Minderwertiges rostträge Stahl hat eine zu grosse Korngrösse in der Kristallgitter, darum zischen sie so auf den Leder und verursachen Rasurbrand, obwohl sie eigentlich Haartestscharf sind. Ich vermute das theoretisch möglich wäre, das auszupolieren, doch dann besteht immer das Gefahr der Überschärfe.

Raketa: Ich werde sehen, was ich da tun kann, melde mich dann bei PM.

Alles Gute

Jacobvs
 
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