Diskussionsnachricht 000006
17.08.2007, 13:01 Uhr
dailysoap
registriertes Mitglied
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@ hein:
Ich versuche es zu verstehen, aber im Moment sehe ich einfach zuviele Unterschiede erst Recht im Hinblick auf das Ergebnis.
Will heißen, ich sehe nicht, wie die Vorgehensweise der M-Herstellung eine Erklärung darüber geben könnte, wie ich besser Schaum aus RS/RC schlagen könnte.
Aber in der Diskusion klärt sich vielleicht noch manches und ich sehe die Dinge am Ende womöglich ganz anders.
Ich habe eine gewissen Ähnlichkeit bereits angedeutet, wenn es darum geht, ein stabiles System durch Rühren/Schlagen aufzubauen.
Aber ich finde hinsichtlich der Ausgangsstoffe und dem gewünschten Ergebnis, dass hier eine eine Unterschiedlichkeit gegeben ist.
M (Öl-in-Wasser-Emulsion) soll entstehen aus Öl und Wasser mit Ei-Lecithin als Emulgator.
Aus alkalischer RS/RC soll mit Wasser Schaum entstehen.
Sind das nicht zwei paar Schuhe?
Der große Unterschied liegt m.E. gerade im unterschiedlichen Ölanteil und der Möglichkeit, dieses Öl zu lösen bzw. zu dispergieren.
Der Ölanteil ist bei RS/RS ist gegenüber M entweder nicht gegeben oder verschwindend gering und wenn durch Überfettung etwas Öl enthalten ist, wird es durch die Seifenmicellen eingeschlossen und dispergiert.
Ich muss doch beim Schaumschlagen keine Öl-Wasser-Emulsion erzeugen oder Öl in größeren Mengen dispergieren.
Anders wäre es, wenn man zur Seife ordentlich Öl kippen würde. Dann würde bald kein Schaum mehr entstehen, weil die “Waschkraft/Schaumvermögen” der Seife für die “Schmutzlösung” (Dispergierung von Öl) in Anspruch genommen würde.
Sollte die Seife stark überfettet sein, könnte beim Aufschäumen ein “Konkurrenzsystem“ entstehen.
Einerseits soll sich, bildlich gesprochen, die Seife um die Schaumbildung kümmern und nicht ihre Kraft in die Dispergierung von Öl stecken, was zu einer Verringerung der Schaumkraft führt. Ist diese Öl aber zugegen, wird die Schaumkraft gemindert.
Manchmal beobachtet man ja auch eine verzögerte Schaumentwicklung: diese entsteht wahrscheinlich dadurch, dass ein Teil der Seife zunächst die Fette dispergiert und dadurch die Schaumentfaltung kurzzeitig schwächer wird.
Ist diese Dispergierung abgeschlossen steht der “Rest der Seife” wieder zum Schäumen zur Verfügung und die Schaumbildung wird plötzlich wieder auffälliger.
So dürfte sich erklären, warum es schwierigere Seifen gibt, die sich nicht so wie “von selbst” aufschäumen lassen.
Hierbei wäre es (bei einer RC) am besten, wenn man zunächst die RC mit etwas Wasser mit der feuchten Pinselspitze verrührt und nicht gleich versuchen Schaum zu schlagen. Bei diesem Verrühren dürfte die Dispergierung von Öl bereits beginnen und dann langsam aufschlagen.
Ohne Lufteintrag kann aber kein “richtiger” Schaum entstehen, so könnte durch entsprechende Verstärkung des Pinselschlags verminderte Schaumkraft “optisch” etwas kompensiert werden, weil die Komponenten (Seife, Wasser, Luft) besser verarbeitet und mehr Luft eingeschlagen wird.
Ideale Seifen oder vielleicht besser “gut schäumende” Seifen sind “gleichgewichtig” aufgebaut und schäumen trotz Überfettung oder Anteilen an wasserunlöslichen ausreichend bzw. der Verzögerungseffekt der Schaumbildung ist gering. |