Diskussionsnachricht 000048
01.07.2004, 19:09 Uhr
jurgus
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Wilkinson-Classic gründlicher Tunen
Allgemein bekannt ist der Wilkinson-Classic als günstiger Einsteiger-Hobel, sehr sanft, aber wenn man mit dem Wilkinson-Classic richtig umgehen kann, also mit "eingesteuertem Bewegungsablauf" (Jurgus) sich relativ schnell und ohne Hautirritationen rasieren kann, dann vermisst man irgendwann doch noch die Nuance mehr in Richtung Gründlichkeit.
Jetzt dazu die "Tuninganleitung" für die Bastelfreaks.
Man kann den Klingenspalt beim Wilkinson-Classic mit relativ geringem Aufwand ein wenig gründlicher stellen, die ganze Aktion ist bei Nichtgefallen auch noch komplett reversibel.
Man nehme:
Eine gebrauchte Rasierklinge (Hobelklinge), davon werden die Klingen 1 mm abgeschnitten, mit einer Schere. Also, zur Orientierung lege man die Klinge vor sich hin. Die Schneiden stehen sich um 180° versetzt gegenüber und zeigen nach aussen. Die Mitte der Klinge wird von einer Aussparung gebildet mit der die Klinge mit den Fixiernasen im Hobel fixiert wird. Orientierung klar? Dann habt Ihr das Schwierigste schon begriffen.
Jetzt denkt Euch eine Linie, die von der Schneide als Bezugspunkt etwa 1 mm parallel zur Schneide in Richtung Klingemitte verläuft. Bei einer gebrauchten Klinge, die im Wilkinson-Classic gewesen ist, kann man diese Grenze sogar durch die Gehäuseabdruck-Seifenrest-Linie sehen. Jetzt mit einer Schere (eine gute Schere schafft das, wenn nicht, eine noch gute Blechschere nehmen, die macht es sicher) die Schneide auf beiden Seiten abschneiden. Aber nicht so tief dass die Auflagefläche der Klinge im Hobel weg wäre, die muss erhalten bleiben. Das Ziel der Präparation ist: Schneide weg, Auflagefläche der Klinge komplett zu erhalten.
Dann wird die so präparierte Klinge in den Hobel gelegt, darauf kommt eine frische Klinge und der Wilkinson-Classic wird wie gewohnt zugedreht. Optische Kotrolle: Die obere Klinge sitzt jetzt um eine Klingendicke erhöht im Gehäuse, die untere Klinge ist nicht zu sehen.
Die präparierte Rasierklinge bildet also eine Art Unterlegscheibe die den Klingenspalt des Wilkinson-Classic um die Dicke einer Rasierklinge vergrössert. Im Testlauf ist es genau die Nuance an Gründlichkeit geworden die dem Wilkinson-Classic im Vergleich zu anderen Rasierern gefehlt hat.
Der Wilkinson-Classic ist gründlicher geworden, aber auch etwas intoleranter. Dieses Klingenspalt-Tunig sollte erst durchgeführt werden, wenn die normale Rasur mit dem Wilkinson-Classic kein Problem darstellt, der Rasurvorgang völlig ohne Hautreizungen ist und die fehlende Nuance an Gründlichkeit vermisst wird.
Wenn der Wilkinson-Classic in seiner vorherigen Abstimmung besser gefallen hat, dann einfach die als Unterlegscheibe präparierte Rasierklinge herausnehmen und der Wilkinson-Classic ist wieder wie gewohnt.
Gruss Jurgus |