Diskussionsnachricht 000033
22.09.2007, 12:17 Uhr
Alfred
registriertes Mitglied
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Das mit den Läusen und Flöhen stimmt sicher, das mit der Gasmaske allerdings auch - Schnurrbärte sind ja erlaubt, weil sie die Funktion der Gasmaske nicht behindern.
Ein weiterer Aspekt ist natürlich der eingeschränkte Welthandel und natürlich die Rasur unter erschwerten Bedingungen.
Wieso diese Epoche wirklich interessant sein dürfte, liegt wohl auch in der Verbreitung der Seifenspalt-Hobel - könnte mir gut vorstellen, dass diese Innovation ihren Durchbruch dem zweiten Weltkrieg verdankt.
Wobei mich natürlich die Phase danach noch mehr interessiert, aber das wohl nicht ganz losgelöst zu betrachten ist.
Ich schweife jetzt etwas ab, versuche es aber damit zu veranschaulichen: In weiten Teilen hat die Technik mit dem zweiten Weltkrieg einen Innovationsschub erfahren, weil im Krieg und vor dem Krieg technische Entwicklungen verstärkt betrieben wurden und auch gesellschaftlich eine große Bedeutung hatten. Das betrifft auch die zivile Technik, aber mitunter halt mit Zeitversatz.
Ein besonders markantes Datum gab es da schon vor dem Krieg, nämlich die Olympischen Spiele in Berlin, die ja offenbar eine gewaltige Leistungsschau waren. Ich denke da jetzt beispielsweise an das berühmte 300-er Zeiss-Tele-Objektiv (quasi das erste leichte Teleobjektiv), oder an das erste Automobil mit selbsttragender Karosserie (Opel Olympia). Diese Bauweise hat sich rasch durchgesetzt, gilt aber als die übliche Bauweise der Nachkriegszeit, auch wenn sie bereits 1936 präsentiert wurde. Kurios, dass just der VW Käfer auch nach dem Krieg auf Rahmenbauweise setzte (dessen Wurzeln liegen allerdings vor 1930, vielmehr sogar 1925, denn die Basis stammt ja nicht von Porsche, sondern vom späteren Mercedes-Konstrukteur Béla Barényi) bzw. ein Welterfolg wurde, während z.B. der Renault 4CV (Entwicklung ab 1942) bereits über diese Innovation verfügte. (Immerhin behauptet die Legende, der stammt aus der Feder des sich in Kriegsgefangenschaft befindlichen Ferdinand Porsche).
DESHALB MEINE FRAGEN
So einen "Bruch" orte ich auch in Sachen Rasur
Könnte man sagen, mit dem 1. Weltkrieg - Gillette - US-Soldaten - haben sich die Hobel (Zahnkamm) und der Palmolive Stick durchgesetzt, und mit dem zweiten Weltkrieg die Seifenspalt-Hobel?
Und falls das halbwegs richtig ist, kamen die Innovationen eher aus Deutschland oder eher aus den USA (oder beiden) - und war der Merkur 34 der erste Seifenspalt-Rasierer, und liegt darin der Aufstieg der Merkur-Produkte begründet (umsonst ist man ja nicht der letzte Überlebende)?
-- Verfallen der göttlichen I Coloniali Mango - Lieblingshobel: Toggle und Merkur Progress, 37 und Reiserasierer Diese Nachricht wurde am 22.09.2007 um 12:42 Uhr von Alfred editiert. |