Diskussionsnachricht 000022
20.10.2007, 15:11 Uhr
dailysoap
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Keiner der über 730 Preisträger hat bisher den Nobel-Preis aus Gründen abgelehnt, die mit Alfred Nobel selbst zu tun haben.
Würde an dem Preisgeld “Blut kleben”, wäre das Verhalten sicher anders.
Zudem geht es nicht nur um das Geld, sondern um die Ehre an sich: höchste wissenschaftliche Auszeichnung, die es gibt.
Kaum ein Kandidat würde sich doch sein Ansehen als Wissenschaftler mit einer Auszeichnung "beschädigen", die anrüchig wäre.
Nur in zwei Fällen wurde der Preis abgelehnt, 1964 von Sartre (Literatur), der, wie man liest, generell Preise nicht annahm, die Werte der bürgerlichen Gesellschaft ablehnte und seine Integrität als Autor gefährdet sah.
Le Duc Tho wurde der Nobelpreis 1973 gemeinsam mit Henry Kissinger angeboten, da die beiden den Friedensvertrag zwischen Vietnam und den USA ausgehandelt hatten. Le Duc Tho gab für seine Ablehnung politische Gründe an.
Dann 1958 Boris Pasternak, er durfte unter dem Druck der sowjetischen Regierung den Preis nicht annehmen
Fast 30 Jahre nach Pastenaks Tod nahm 1989 sein Sohn den von ihm (unfreiwillig) abgelehnten Nobelpreis in Stockholm stellvertretend an. Diese Nachricht wurde am 20.10.2007 um 17:41 Uhr von dailysoap editiert. |