Diskussionsnachricht 000003
01.01.2004, 19:53 Uhr
Schnauzer
registriertes Mitglied
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Lieber Carduhn,
Deine Unsicherheit zu Anfang kann ich recht gut nachvollziehen. Ich habe sehr lange mit mir gerungen, ehe ich mich für eine typgerechte, d.h. eine meinem persönlichen Typ entsprechende, und zugleich verträgliche, d.h. eine in sich stimmige und für fremde Nasen annehmbare, Duft-Kombination entscheiden konnte.
In jedem Fall ist die subjektive Stilfrage eine Gratwanderung zwischen konformen Massenprodukten und wagemutiger Exzentrik.
Was mich betrifft, so fühlte ich mich seitjeher zu holzigen Duftnoten hingezogen und so griff ich nach eifriger Suche zum "Spanish Leather Water" von Trumper's, eine Komposition, dessen warme Holznoten an frisch gegerbtes Leder erinnern sollen. Passend zur Schlussnote (Sandelholz/Leder) wählte ich eine Sandelholz-Rasierseife, ebenfalls vom traditionellen Londoner Friseur und Parfumhersteller Geo F. Trumper. Da aber meine Haut rasch unter dem Feuchtigkeitsentzug zu leiden begann, wie es bei Dir auch der Fall ist, schaffte ich mit Hautöl Abhilfe. Nach der Desinfektion und wohltuenden Erfrischung durch das Aftershave, reibe ich deswegen einige Tröpfchen Mandelöl von D.R. Harris - auch ein weltberühmter und altbewährter Londoner Meister auf dem Gebiet klassischer Herrendüfte - in das frisch rasierte Gesicht. Seitdem habe ich keine Probleme mehr mit trockener Haut.
Im Ganzen ergibt das einen warmen, holzigen und rauchigen Duft, der ausgesprochen maskulin anmutet, auch wenn der Preis dafür nicht unbedingt der Geringste ist (siehe english-scent.de).
Wichtig ist meines Erachtens, dass Du Deinen persönlichen Duft findest und bei diesem bleibst. Das kann unter Umständen 20 Jahre oder mehr dauern, aber wenn Du ihn erstmal gefunden hast, wird er zu einem unnachahmlichen Bestandteil Deiner Persönlichkeit.
Die Rasur und alles damit Verbundene ist eine Philosophie für sich.
Mit freundlichen Grüßen
Schnauzer
-- "Wir sind nichts. Was wir suchen, ist alles." - Friedrich Hölderlin (1770-1843) |