Diskussionsnachricht 000002
31.05.2008, 23:43 Uhr
buster
registriertes Mitglied
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Hallo,
ich hol mal diesen Thread wieder hoch. Es hat sich nämlich was getan...
Also vor kurzer Zeit hatte ich mir den MST "echter" Thüringer gegönnt, weil ich ein noch feiner mattiertes Schliffbild wollte - rein optisch, beim Betrachten der Facette/Rücken ohne Lupe. Die letzten Tage hab ich mich ans Übungsmesser rangemacht und möchte, so gut es geht, die Ergebnisse vorstellen.
Shapton 8k:
Obwohl ich den Stein schon länger habe, ist mir bisher noch nicht aufgefallen gewesen, daß die Rückseite des Steines etwas mattiert ist. Es gibt sozusagen eine glatte und eine mattierte Seite. Also hab ich angefangen das Messer mit der glatten Seite zu bearbeiten, bis das Schliffbild einheitlich war. Mit dem Stiftmikroskop (40x,50x, 60x skalierbar) hab ich es mithilfe einer Neon-Röhre betrachtet.
Es sind mattierte breite Flächen, unterbrochen von tieferen Riefen, sowie leichten Riefen zu sehen. Mit dem Stiftmikroskop sind die tiefen Riefen als dunkle Züge zu sehen, wird der Sichtwinkel geändert, ist auch die jeweilige Tiefe zu erkennen. Leider kann ich kein Bild einstellen, weil mir hier momentan die Mittel fehlen, vielleicht in naher Zukunft - dann hol ich das nach.
Ohne Lupe, also mit bloßem Auge ist die Facette bzw. der angeschliffene Rücken eine mattierte Fläche, mit hellen Riefen. Der Abstand der Riefen liegt ca. 5mm auseinander und ist nicht bestimmbar; manchmal sind überhaupt keine sichtbar - je nachdem wie man den Stein verlässt. Ist der Blickwinkel entlang des Messers gerichtet, sind auch die kleinen Riefen sichtbar.
Die mattierte Seite des Steines erstellt im Prinzip das gleiche Schliffbild, jedoch ohne diese "tiefen" Riefen - also tief für einen Stein, Körnung 8000. Glücklicherweise hab ich diese endlich entdeckt, denn dieses Schliffbild sieht auch noch gut aus, wenn der Blick entlang des Rückens geht. Sehr schön anzusehen, wenn man Fan von mattierten Flächen ist ^^. Unter 60-facher Vergrößerung sind eben diese dunklen Striemen nicht mehr zu sehen.
MST, echter Thüringer:
Ich habe den Stein auf verschiedenen Stufen angerieben. Erstmal das eine dickliche hellbraune Schleifpaste entstanden ist und weiterhin, daß nur eine Art Schleifschleim entstand - also eher wässrig.
In dicklicher Schleifschlamm-Form vollzieht der Stein, in fast gleicher Weise wie der Shapton auf glatter Seite, tiefe kurze Riefen. Diese sind auch sehr dicht nebeneinander angeordnet und von leichteren Riefen unterbrochen. Die Riefen ziehen sich jedoch nicht über Anfang/Ende der gesamten Facette, weshalb das Schliffbild einen wesentlich sanfteren und feinereren Eindruck macht - ohne Lupe betrachtet, entlang des Rückens. Mit 60-facher Vergrößerung sieht es sehr wüst aus, gröber als durch die mattierte Shapton Seite.
In dünner Schleifschlamm-Form ist das Ergebnis dem Shapton auf glatter Seite entsprechend. Die Riefen ziehen sich von Anfang/Ende der Facette durch. Generell ist jedoch zu sagen, daß die tiefen Riefen rein optisch eine geringere Tiefe als beim Shapton-Stein aufweisen. Das schönste Bild ergab sich also in dicklich angeriebener Form.
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Nachdem der optische Test vollzogen wurde, hab ich das Messer mit dem MST zu Ende geschärft. Die Schneidkante war während des Vorganges wirklich sehr homogen-gerade. Also top. Bei 40-facher Vergrößerung war an der Schneide immer ein kleiner Ansatz zu entdecken. Ich dachte zuerst ich hätte hier noch den Rest des Pastens von der Vorgängerschärfung. Letztendlich war es wohl doch der Bart, der entstanden war - ist das in dieser Körnung möglich? Jedenfalls war eine Art "Zaun" zu erkennen, den ich nun als Bart oute.
Fälschlicherweise, weil ich sowas vorher noch nie gesehen hatte (ist erst mit 50-facher Vergrößerung besser zu erkennen) habe ich gepastet und diesen Bart mal richtig stellenweise ausgebrochen. Mein Chromoxid-Riemen auf Lukas-Acryl Basis lässt das Messer nämlich ankleben. Zwar hab ich den Riemen mehrmals abgeschliffen, jedoch bleibt dieses kleben nach wie vor... Das Abbrechen war durch ein Knistergeräusch zu hören. Vielleicht find ich ja in Zukunft eine Lösung für den Riemen...
Jedenfalls war diese ganze Aktion dank der 60-fachen Vergrößerung sehr Lehrreich (Bartumlegungen waren auch zu sehen). Eine so große Vergrößerung ist meiner Ansicht nach zu empfehlen, falls man nicht auf andere Tests zurückgreifen möchte. In diesem Sinne...
Grüße,
Buster |