Diskussionsnachricht 000000
24.07.2008, 16:44 Uhr
Nummer47
registriertes Mitglied
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Hallo erstmal, ich bin der Neue hier :-)
Zur Geschichte:
Nachdem ich mit seit meiner Pubertät schrittweise in die richtige Richtung bewegt habe (Rasenmäher, div. Systemrasierer, Hobel) hat mich letztens die Idee, es mal mit einem Messer zu versuchen, nicht mehr losgelassen. Also erstmal etwas durch´s Internet gestöbert, was man zu dem Thema findet. Dabei bin ich dann auch über dieses - geniale - Forum hier gestolpert. Dort las ich dann das Wort "Shavette".
"Was ist das denn?" dachte ich, und hab mal etwas gegoogelt, um mehr zu erfahren. Klingt ja eigentlich nicht schlecht, ein Rasiermesser "zum ausprobieren". Also zurück in´s Forum, und mal geschaut, was die Profis hier so über das Teil schreiben.
Und da fand ich sie: Horrorberichte von abgeschnittenen Gliedmaßen und blutüberströmten Gesichtern! ;-)
"Na gut", dachte ich. Die meisten, die das Ding verbal zerreissen, sind erfahrene Messerbenutzer. Die werden zwar wissen, was sie schreiben, aber vielleicht auch einfach andere Maßstäbe anlegen. Ein Fireblade-Fahrer wird ja mit einer Bol d'Or auch seine liebe Mühe haben...
Und Erfahrungsberichte von Messer Neulingen waren sehr dünn gesäht.
Irgendwie hatte ich jedenfalls so ein dieses-Biest-muss-man-doch-bezwingen-können-Gefühl. Dieser sportliche Ehrgeiz zusammen mit dem günstigen Anschaffungspreis von 23 Euronen (Klingen habe ich ja eh) hat mich also zum Kauf dieses Geräts bewogen.
Hier also meine Einsteiger Erfahrungen mit der ersten offenen Klinge in meinem Gesicht:
Erster Eindruck:
Qualitativ nicht schlecht, haut mich aber auch nicht vom Hocker. Material in Ordnung, einfache aber keineswegs wackelige Verarbeitung. Ich würde mal sagen, die 23 Euronon sind realistisch (Ich habe das Vollmetall-Modell). Die von Tondeo z.B. haben mir eigentlich besser gefallen, aber a) gibt´s die nicht im Laden um die Ecke und b) passen da keine Standardklingen.
Was mir sofort auffiel: Die ist _wirklich_ so leicht, wie ich schon oft gelesen habe. Das kann natürlich auch etwas subjektiv sein, da ich mir normalerweise einen Futur durch´s Gesicht schiebe...
Tag 1:
Erster Zug linke Wange, und: Autsch. Nicht schlimm, zwei kleinere Stellen, unebene Haut eben. Hatte ich bisher bei jedem Systemwechsel und auch zwischendrin kommt das mal vor.
Zweiter Zug rechte Wange, und: AUTSCH! Das nenne ich spanabhebende Rasur! Ganz oben am Backenknochen eine richtig schöne Ecke rausgeschnitten (Der Blutstiller war der beste Kauf seit langem...).
Trotzdem das Blut geflossen ist (ja, diesmal passt das Wort!) erstmal in Ruhe nachgedacht. Was habe ich gelesen? Sie ist sehr leicht, und das verleitet zum schnellen Aufsetzen und zum festen Drücken. Also ab jetzt gaaaanz langsam ansetzen und NICHT drücken.
Und siehe da: Der Rest der geraden Flächen (bis zum Kieferknochen) ging ohne weitere Blessuren und eigentlich sogar relativ "weich" vonstatten.
Dann allerdings trotzdem den Hobel gezückt, und damit den Rest gemacht.
Die Überraschung war groß, als ich im Nachhinein feststellte, dass die Rasur an den Wangen sogar gründlicher war als mit meinem Hobel, und das beim ersten Versuch!
Tag 2:
Mit der Erfahrung des Vortags gewappnet wieder die Shavette gezückt, und diesmal von Anfang an sehr vorsichtig und konzentriert gearbeitet, und es ging richtig gut!
Voller Euphorie auch gleich noch die geraden Seiten des Halses rasiert, auch das ohne irgendein Problem.
Für die bekannten "Problemzonen" dann allerdings wieder den Futur genommen, man will ja sein Glück nicht herausfordern ;-)
Und wieder stellte ich fest, dass das alles eigentlich sauberer wird als mit dem Hobel.
Tag 3:
Erholungspause für mich und mein Gesicht.
Tag 4:
Heute schon mutiger an die Sache rangegangen, und wirklich alles mit der Shavette rasiert ausser den Konturen des Kinnbarts. Komme immer besser damit zurecht. Wieder ein paar kleine Pünktchen an meiner persönlichen Problemzone (raue Haut), das war´s.
Tag 5:
Wieder das ganze Gesicht rasiert, aber diesmal zusätzlich auch noch quer zum Strich (mit Ausnahme von zwei Stellen, da bekam ich´s mit dem Griff irgendwie noch nicht geregelt ;-)). Wieder sehr schön glatt und auch nicht gereizter als sonst.
Tag 6:
Wieder eine kleine Pause eingelegt.
Soweit also meine bisherige Erfahrung mit diesem Rasurgerät.
Mein Fazit lautet, dass man mit den Shavettes durchaus erstmal versuchen kann, ob diese Art der Rasur etwas für einen ist. Der Einstiegspreis ist niedrig, das Handling ist (relativ) einfach, und die Lernkurve (zumindest bei mir) sehr steil.
Nach all den Horrormeldungen war ich skeptisch, aber man kann sich damit wirklich relativ gefahrlos und sogar sauber rasieren. Ich werde sie definitiv weiterhin benutzen und mir - so wie ich das einschätze - innerhalb kurzer Zeit ein richtiges Rasiermesser zulegen. Das Geld was jedenfalls gut investiert.
Gruß
Nummer47
-- Fritz Rose, Invicta, Joseph Elliot's, Kismet, Le Grelot, Wostenholm Fat Boy, Futur, Gilette Reisehobel Astra, Feather Bock Silberspitz Col. Conk, I Coloniali, Knize, Mitchell's Issey Miyake, Knize, Lucky Tiger, Old Spice, Pitralon |