Diskussionsnachricht 000003
26.12.2014, 15:49 Uhr
~Inselgrün
Gast
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Obwohl Nassrasierer, könnte ich mir sogar vorstellen, dass sich ein mit Elektrorasur zerfaserter Haarschaft angenehmer und weicher anfühlen könnte, als der scharfkantig mit der Nass-Klinge geschnittene. Dennoch wird die Elektrorasur (wahrscheinlich) rein technisch nie so gründlich sein wegen der Scherfolie, wobei ich keine aktuellen Modelle kenne.
Ich habe in meinem Leben nur einen Braun Sixtant meines Großvaters probiert (der war sehr leistungsfähig!) und einen Philishave meines Vaters aus den 80ern, das war aber in den 90ern, als ich noch mehr oder weniger einen Milchbart an der Oberlippe und etwas Kotellettenwuchs hatte. Ich habe keine Berührungsangst, zudem es ja mittlerweile auch nasstaugliche Elektro-Brummer geben soll. Insofern sollten wir uns den neuen Rasurtechniken öffnen und die Diskussion von Nass-Elektro-Rasierern auch zulassen.
Auf nass umgestiegen bin ich pünktlich zur Einführung des Mach3, mit Gillette-Gel, was bei mir aber immer den Adamsapfel reizte. Das hatte weniger mit dem Material zu tun, sondern weil ich von Haarwuchsrichtung keine Ahnung hatte. Als Schüler/Student waren mir die Preise aber zu hoch, so dass ich den WC mit Wilkinson Borste probierte und dabei eine Weile blieb. Dann entdeckte ich die Foren und probierte so ziemlich die meisten Hobel durch.
@ Niklas: der 37c ist ein feines Teil! Ich hatte keinen anderen Hobel, der bei mir in Sachen Gründlichkeit und Schonung an den herankommt, auch alte Vintage-Slants haben das nicht geschafft. Für mich ist der 37er der Hobel schlechthin.
Die eigentliche Verbesserung liegt bei mir nicht im Rasurgerät, sondern (mit Kurbjuhn) in der Verwendung von viel warmem Wasser und eines selbst geschlagenen Rasierschaums. Ob ich den mit Einweg, Hobel, System oder Messer abschabe, spielt nicht so die Rolle wie die Vorbereitung und vor allem die Beachtung der Haarwuchsrichtung, außerdem das Feingefühl, das man mit Hobel, Messer oder Shavette eher schulen kann als mit einem System.
Ansonsten habe ich aber keine ideologische Position, man kann sogar Dosenschaum oder Gel verwenden, solange man viel warmes Wasser hernimmt. Angenehm ist das freilich nicht immer. Ein gutes Ergebnis kann man aber mit fast jedem Rasurgerät erreichen, wenn man seine Handhabung geübt hat und die Tücken kennt. Zurzeit nehme ich gerne Systeme – und wenn ich Lust habe, auch mal mein Messer oder die Shavette (bevorzugt, wenn mal etwas mehr als nur ein Tag Wuchs steht, da sind offene Einzelklingen bei mir weit überlegen). Wenn es nur um schnell den Bart ab geht, ist ein System oder eventuell auch ein Hobel eine gute Sache. |