Diskussionsnachricht 000025
19.09.2007, 18:58 Uhr
Bartisto
registriertes Mitglied
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Hallo McTugger,
ich geh noch mal alles durch.
Man besorgt sich die obige grüne Acrylfarbe, in der das Pigment Cr2O3 Chromoxid grün stumpf den Schleifkörper darstellt. Korngröße 0,3 µm, Härte kurz vor Diamant. (Zum Vergleich: 8000er hat eine Korngröße von 1,2 µm). Wir befinden uns mit dem Chromoxid grün stumpf also schon im Nano-Bereich. Das wird von keinem Stein erreicht.
Warum favorisiere ich die Bindung in Acryl?
Sie bildet eine dauerhafte, bei häufigem Gebrauch immer glatter werdende Schleiffläche.
Bindungen des reinen Pigments in Öl oder Fett, auf Leinen oder Leder aufgetragen, mögen auch gehen. Ich persönlich möchte aber meine Messer frei von irgendwelchen Farbrückständen heben. Chromoxid Grün färbt nun mal wie der Deiwel.
Zum Auftrag
Man besorgt sich einen Riemen mit Leinenseite.
Das Leder wird nicht gefettet (höchstens von der Rückseite).
Man besorgt sich einen sehr guten ca. 4cm breiten Lackpinsel und trägt die Farbe sehr gleichmäßig und dünn IN LÄNGSRICHTUNG auf das Leder auf. Zwischen Leder und Leinen schiebt man einen Bogen Papier, damit überständige Farbe an den Seiten nicht gleich auf das Leinen kommt.
Nach völliger Durchtrocknung erfolgt ein zweiter Anstrich.
In gleicher Weise geht man mit der Leinenseite vor.
Herrichten zum Gebrauch
Feinste hochstehende Farbpartikel können den Grat an den betroffenen Stellen schräglegen.
Deshalb für die bestrichene Lederseite:
Ganz behutsamer Anschliff mit ca. 600er Schleifpapier, um Spitzen zu brechen, anschließendes Absaugen!!!
Für die bestrichene Leinenseite
Hier sollte man nicht mit Schleifpapier arbeiten, weil sich evtl. Leinenfasern aus der Farbbindung lösen und frei herumstehen.
Man holt sein schweres Brotmesser und zieht es ca. 100x pro Seite auf dem beschichteten grünen Leinen ab.
Man sieht jetzt schon, wie sich die hochstehenden Webnoppen dunkel färben (Stahlabtrag). Das Chromoxid geht schon zur Sache.
Gleiches kann man natürlich auch mit der Lederseite durchführen, um ganz sicher zu gehen.
Die Leinenseite hat die schärfste Wirkung. Ich wende sie nur selten an und zwar dann, wenn ich einen knochenharten alten Sheffieldstahl vor mir habe.
Die Lederseite ist weniger angriffslustig. Hier reichen bei einem neueren Stahl ca. 12 Züge pro Seite, ehe man zum Abschluss auf das reine Leder geht.
Dieser mit Chromoxid grün stumpf (Aryl) beschichtete Hängeriemen gibt nichts mehr an Farbe ab und wird immer besser je häufiger man ihn gebraucht.
Ich wünsche viel Erfolg :-)
Gruß
Bartisto
-- Wer einen Fehler gemacht hat und ihn nicht korrigiert, begeht einen zweiten. Konfuzius Diese Nachricht wurde am 19.09.2007 um 19:14 Uhr von Bartisto editiert. |