Diskussionsnachricht 000000
19.02.2008, 21:24 Uhr
dailysoap
registriertes Mitglied
|
Dieser Beitrag, man ahnt es schon vom Thread-Titel her, widmet sich im Überblick den Verschluss- oder Gewindekappen unserer Rasierwässerchen-Schüttflaschen.
Die Unterschiede sind zum Teil frappierend - einige Beispiele:
Ich fang gleich mit meiner Lieblingsverschlussflasche an:
CH-Pitralon (200-ml-Flasche):
Der einzige Verschluss im AS-Bereich, den ich kenne, der (noch) aus hartem, echtem Bakelite besteht. Trotzdem schließt er durch das weiche Innenplättchen am Kappenboden fest ab.
Dank dieser Materialeigenschaft saust der Verschluss auch so schön ungehemmt am Gewinde rauf und runter, und das mit einem markanten Klang - so klingt nur Bakelite auf Glas.
Ich öffne leicht und ziehe dann mir dem Ring- oder Mittelfinger schnell am Verschluss entlang, worauf die Kappe klackernd am Gewinde hochschnellt.
Oben angekommen springt die Kappe keinesweg vom gläsernen Gewinde sondern tanzt souverän darauf herum und kann manchmal erst durch einen sanften Fingerdruck gestoppt werden.
Die Entnahme des AS ist dann vergleichsweise profan.
Danach dasselbe Ritual beim Verschließen: Kappe aufsetzen, mit einem Finger beschleunigen und schon saust die Kappe dem Gewinde hinunter und stoppt. Dann etwas festdrehen - fertig.
Diese Flaschen sind etwas Besonderes. Und ich hoffe, dass der Markeninhaber mal nicht auf dumme Gedanken kommt und hier etwas ändert. Eine CH-Pitralonflasche ohne Bakeliteverschluss - undenkbar!
Zwischenfazit:
Es gibt zwei Verschluss-Werkstoffe: Bakelite und der Rest.
Kommen wird zum Rest:
Die anderen Verschlüsse sind aus relativ weichem Kunststoff, daher sausen sie auch kaum am Glasgewinde entlang. In einigen Fällen geht das, aber das ist kein Vergleich mit Bakelite, weder vom Klang her noch von der Art, wie das geschieht.
D-Pitralon:
Grüne Kunststoffkappe, die knirscht, wenn man auf sie drückt hin und her bewegt. Das liegt liegt daran, dass die Kappe innen hohl ist.
Die 4711-AS-Kappe ist auch hohl, knirscht aber nicht.
Dreht man die Kappe beim D-Pitralon auf, muss man einige Gewinderunden drehen und dann macht es auf einmal “Klack”, danach kann man auch die Kappe normal weiterdrehen, bis die Flasche offen ist.
Speick:
Keine Hohlkappe, sondern Kunststoff durch und durch.
Das typische “Klack” beim Aufdrehen kommt schon etwas früher.
Sonst gibt es nichts zu berichten.
Wilkinson-AS:
Mit siebenkommazwo Zentimetern die breiteste Kappe. Siebenkommazwo!
Sinnlos, heftig daran zu ziehen oder den Schraubenzieher anzusetzen.
Die drei leicht erhabenen, gut getarnten schwarzen Pfeile auf der schwarzen Kappenoberfläche zeigen, wie es geht: man muss die Kappe einfach drehen - das geht in beiden Richtungen.
Mit einem unerwartet schnellem “Klack” springt die Kappe seitlich auf. Einfach anheben und schon hat man die Flasche offen. Angesichts der mächtig breiten Kappe geradezu trivial dieses Öffnungsverhalten.
Allerdings geht es beim Schließen auf anderem Wege. Das ist fast schon wieder raffiniert.
Aufsetzen und mit zwei Fingern oder einer Hand fest runterdrücken: Ein lautes “Klack” und man kann sicher sein, dass die Flasche verschlossen ist.
4711-AS:
Der Verschluss ist ebenfalls eine Breitkappe, allerdings nur vierkommadrei Zentimeter breit.
Hier muss man ebenfalls drehen, aber die Kappe schnappt nicht auf wie beim Wilkinson-Verschluss, sondern man muss sie konventionell aufdrehen und umgekehrt wieder konventionell zudrehen, also nicht zudrücken wie bei der Wilkinson-Flasche.
Mennen Skin Bracer (italienische Version):
Ovaler Kunststoff-Verschluss mit innerem Rundgewinde. Da dieses Innengewinde bereits eingerissen ist, kann ich nichts zur Öffnen-und-Schließcharakteristik sagen. Trotz des Risses schließt die Flasche dicht ab - und das ist gut so.
Pinaud Clubman:
Sonderfall: Kunststoff trifft auf Kunststoff.
Kleine Kunststoffkappe - Kunststoffflaschengewinde. Kurz: der wunderbare Inhalt hätte Besseres verdient. |