Diskussionsnachricht 000580
11.09.2017, 08:21 Uhr
Stefan P. Wolf
Forumsgründer
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dailysoap schrieb:
Zitat: | Das macht aber eine Vergleichbarkeit von Hobeln rein unter dem Aspekt des Spaltmaßes eigentlich nicht mehr sinnvoll!?
|
Mit der vorgestellten Methode wird ja leider auch nicht der Klingenspalt
in der Rasurebene gemessen, sondern der Abstand zwischen Klinge und
Platten. Entscheidend dafür, wie gut der Druck von Kopf und Klinge auf
der Haut verteilt wird ist aber der Abstand der Auflagepunkte in der
Rasurebene (auf der Haut) -- und dieser hängt stark vom Winkel der zu-
einander versetzen Kopfkanten ab. Wenn man sich die Kanten alle über-
einander und bündig (ohne Versatz) vorstellt, ergibt sich bei 1 mm
Abstand zwischen Klinge und Platten ein Auflagekantenabstand von 2 mm,
die Klinge stände 90° zur Haut. Bildet die Rasurebene/Haut aber 45° zu
Kopf-/Klingenebenen (1 mm Versatz je kante), sind es schon 2,8 mm
Klingenspalt. Betrüge der Versatz 2 mm, wären wir bei 4,5 mm. Und immer
ist der über Fühlerlehre gemessene Ebenenabstand 1 mm.
Könnt Ihr an einem Schubladenschrank "nachspielen" -- drei Schubladen-
oberkanten bilden obere Kopfkante, Klinge und untere Kante. Sind alle
eingeschoben, ist der Abstand am kleinsten, zieht man sie ansteigend
heraus, wird der Abstand immer größer, je flacher der Winkel wird, je
weiter also die oberste Schublade eingeschoben und die untere heraus-
gezogen ist. Der Abstand der Schubladen selbst untereinander bleibt
dabei ja immer gleich, er entspricht dem über Fühlerlehre gemessenen
(untauglichen) Wert.
Die Haut "sieht" nur die drei Auflagekanten, ihr ist es egal, in welche
Richtung die Kanten dahinter laufen -- jedenfalls für die Druckvertei-
lung. Bei 2 mm bildet sich nun einmal ein kleinerer Hautwall, der gegen
die Scheide gedrückt wird, als bei 2,8 mm. Die Form der Kanten spielt
dabei auch eine Rolle!
Dass der Winkel aber auch den Anstellwinkel der Schneide auf der Haut
beeinflusst, ist klar -- und ob die Klinge in der Rasurebene liegt oder
entweder heraussteht (R41, Futur/Progress bei aggressiver Stellung) oder
zurückgezogen (Futur/Progress bei sanfter Stellung) spielt daher für
das Empfinden und Engebnis natürlich auch eine Rolle.
Ich finde den gemessenen Wert für sich allein recht "wertlos" (Wort-
spiel nicht beabsichtigt) und würde ihn auf keinen Fall "Klingenspalt"
nennen, denn das ist er nicht.
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