Diskussionsnachricht 000073
30.12.2013, 19:22 Uhr
Frank OZ
registriertes Mitglied
|
Da möchte ich doch noch einmal nachölen, denn Rasieröl hat für mich einige beeindruckende Vorteile gegenüber der Seifenrasur:
- Die Rasur mit Öl ist sicherer als mit Seife; ich habe seit ich mit Öl experimentiere kein Blut mehr gesehen.
- Sie ist sanfter als mit Seife, Rötungen und Reizungen sind passé.
- Sie ist gründlicher als mit Seife, weil der Ölteppich es ermöglicht, das Feld zu bestellen, bis auch der letzte Stoppel weggefetzt ist.
- Die Rasur mit Öl macht mir auch mehr Spaß, weil sie direkter und „logischer“ ist, denn Rasierseife soll ja eigentlich nur die Qualitäten des Öls simulieren. Seife dient der Reinigung und wird für die Rasur quasi zweckentfremdet, indem sie durch ihren speziellen Schaum eine stabilere Schutzschicht zwischen Haut und Klinge liefern soll. Diese Eigenschaft hat Öl von vornherein und bietet darüber hinaus eine lang andauernde Pflege.
Bevor ich mich von Rasierseife verabschiedet habe, hatte ich schon seit geraumer Zeit eine Grundierung mit Öl praktiziert. Das Öl hatte die Rasur für mich verbessert und ich hätte eigentlich viel früher darauf kommen können, dass, wenn die normale Seifenrasur mit Grundierung besser flutscht, als ohne, die Seife womöglich überflüssig sein könnte? Aber der Mensch ist ein Gewohnheitstier und ich allemal. Schön, dass ich die Kurve dann doch noch gekriegt habe!
Vermisse ich die alte Routine mit dem Pinsel? Nein, das tue ich nicht. Es ist für mich sogar eine Erleichterung den Pinsel hängen zu lassen, denn beim Einreiben des Öls spüre ich das Stoppelfeld – was mir ausgesprochen gut gefällt. Und die ewige Diskussion um die genau richtige Konsistenz des Schaums – und die daran angedockte Debatte um die möglichst perfekte Seife – lenkt eigentlich nur vom Wesentlichen ab, der Rasur selbst.
Und dann hat die Rasur mit Öl einige tolle Vorteile:
- Hobel, Klinge und Öl genügen.
- Sie funktioniert immer und überall, wo es Wasser gibt.
- Sie ist total flexibel, weil man mit Öl nicht nach dem Regelwerk der Seifenfraktion – mit dem Strich, quer zum Strich, gegen den Strich – vorgehen muss, sondern nach Gehör hobeln kann, bis der Fisch geputzt ist. Was will Mann mehr?
Keine Seife mehr, keinen Pinsel mehr und auch kein AS mehr? Ein AS ist in der Tat überflüssig, aber es schadet auch nicht. Ich werde meinen Bestand peu à peu verbrauchen – oder ihn, wenn ich genauer darüber nachdenke, abstoßen. Denn was soll’s? Für mich zählt allein die möglichst gelungene Rasur, nicht die Verwendung von Utensilien. Die Rasur mit Öl bringt mich dem Ziel ganz klar näher, als früher die Rasur mit Seife.
Gruß, Frank
-- Gut rasiert - gut gelaunt! (Rotbart) Diese Nachricht wurde am 30.12.2013 um 19:26 Uhr von Frank OZ editiert. |