Diskussionsnachricht 000086
01.09.2017, 10:04 Uhr
CaptainGreybeard
registriertes Mitglied
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Alvaro schrieb:
Zitat: | Wenn es nach uns gehen würde müsste Gillette z.B. noch den Fat Boy (oder andere hier gelobte Rasierer) bauen.
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LOL, wenn es nach der überwältigenden Mehrheit von uns ginge, wären Systemrasierer vermutlich längst verboten, es sei denn, sie würden ausschließlich zu Abschreckungszwecken gebaut.
Alvaro schrieb:
Zitat: | Die meisten Produkte die hier besprochen werden verkaufen sich doch nur an wirklich interessierte und sind keine Großserien Produkte.
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Das ist ähnlich wie bei mechanischen Uhren, der analogen Fotografie oder Vinyl-Schallplatten: man redet immer von einer "Renaissance", aber die Wahrheit ist doch, dass die hergestellten Stückzahlen und die Zahl der Nutzer ggü. denen, die längst auf die "neuere Technik" umgestiegen sind oder die "alte Technik" nicht einmal mehr kennen, doch sehr überschaubar ist. Klar, wenn sich 10.000 Leute klassisch mit einem Hobel rasieren und dann werden binnen 10 Jahren daraus 500.000, dann ist das eine Steigerung um 5.000 %, und so eine Zahl klingt natürlich sehr beeindruckend, nach einer "Renaissance" halt. Aber im Vergleich zu den 25 Millionen, die sich die Stoppeln mit einem Systemrasierer aus dem Gesicht kratzen und den weiteren 10 Millionen, die dies mit einem Elektrorasierer tun, ist das eine beinahe vernachlässigbare Größe, jedenfalls für Hersteller, die den Massenmarkt beherrschen. Der einzige Grund, warum überhaupt noch klassische Produkte wie traditionelle doppelschneidige Rasierklingen in einer derartigen Vielfalt angeboten werden, sind die Märkte, in denen das verfügbare Einkommen der Menschen viel geringer ist als bei uns, z. B. in Osteuropa, Afrika, Asien und Südamerika, wo solche traditionellen Produkte immer noch eine erheblich größere Marktpräsenz haben als bei uns. Dies erklärt aber auch, warum solche Produkte hierzulande fast nur über das Internet erhältlich sind. Für kleine und mittelständische Unternehmen wie Dovo/Merkur, Mühle, Giesen + Forsthoff, Feintechnik Eisfeld u. a. kann es sich dagegen sehr wohl lohnen, einen vergleichsweise kleinen Markt zu bearbeiten, einfach deshalb, weil die Konkurrenz durch die großen Konzerne in sehr spezifischen Marktnischen nicht so erdrückend ist. Diese Nachricht wurde am 01.09.2017 um 10:12 Uhr von CaptainGreybeard editiert. |