Diskussionsnachricht 000142
12.07.2020, 09:43 Uhr
CaptainGreybeard
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Bereits heute Morgen gab es die spannende Auseinandersetzung zwischen Mühle R89 und King C. Gillette! Beide wurden, zur Verbesserung der Chancengleichheit, mit gleichen "Waffen" ausgestattet, nämlich ganz frische Gillette Silver Blue. Mit der rechten und linken Hälfte des Gesichts ein und derselben Person wurde beiden Kontrahenten ein fast identisches "Schlachtfeld" zugewiesen, auf welchem der stoppelige Feind einmal von oben nach unten und anschließend von unten nach oben zu bekämpfen sein würde.
Auch ansonsten sollten gleiche Bedingungen herrschen: Rasierschaum aus weißer Proraso-Seife, aufgeschlagen mit dem bekannten "Plastik-Simpson", der mittlerweile nur noch sehr sparsam haart.
Die zwei erbitterten Konkurrenten trafen aufeinander zum großen Duell. Wer würde gründlicher und dabei sanfter rasieren? Im Prinzip ist schon viel darüber geschrieben worden, wie ähnlich sich die beiden Rasierer sind, zumindest die Köpfe der beiden, trotz geringfügiger Modifikationen am KCG-Hobel. Und so zeigte es sich auch bei dieser Rasur. Beider Rasierhobel verrichteten sanft, unauffällig und verletzungsfrei ihren Dienst. In der Gründlichkeit gebe ich dem R89 in Schulnoten, also von 1-6, eine 2-, dem KCG eine 3+; an den R94 Rocca reichen beide bei weitem nicht heran. Der marginale Unterschied im Ergebnis dürfte eher auf die unterschiedlichen Griffe und die damit einhergehenden Differenzen bei der Handlage und Handhabung zurückzuführen sein als auf Unterschiede im Design des Kopfes. Mir liegen etwas dickere Griffstücke besser in der Hand als dünnere. Auch empfinde ich die Rifflung des R89-Griffs als etwas angenehmer als die des langen, (zu) dünnen KCG-Griffs. Allerdings ist auch der Griff des KCG keineswegs rutschig, selbst mit nassen Fingern nicht.
Letztendlich wurde das Ergebnis wie erwartet: Beide Hobel sind sanft, spürbar weniger gründlich als der R94, dabei sehr sicher in der Handhabung, extrem hautschonend und damit bestens für Einsteiger und Männer mit empfindlicher Haut geeignet.
Fazit: Wer einfach mal einen R89 ausprobieren will, ohne dafür gleich 30+ € auszugeben, kann beruhigt zum King C. Gillette greifen und etwas mehr als die Hälfte des Anschaffungspreises sparen. Wer den R89 bereits besitzt (oder ihn kennt, aber verworfen hat), kann sich dagegen die Ausgabe von 15 € für den KCG sparen. Das Ergebnis des Rasur-Duells ist ein klares und deutliches Unentschieden, der Preis-Leistungssieger heißt aber King C. Gillette. Gut aussehen tut der Hobel übrigens auch noch, vorausgesetzt man übt sich im Verzicht auf Plastik-Unterlegescheiben zwischen Griffstück und Bodenplatte, weil das aussieht wie gewollt und nicht gekonnt. Diese Nachricht wurde am 12.07.2020 um 10:47 Uhr von CaptainGreybeard editiert. |