Diskussionsnachricht 000030
15.12.2014, 12:42 Uhr
Atticus
registriertes Mitglied
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Natürlich - künstlich - natürlich künstlich - künstlich natürlich....
Ich will da kein Fass aufmachen; Jeder soll da nach seiner Facon seelich werden (nach Friedrich dem Großen - auch die Rechtschreibung )
Ich möchte da einfach mal zwei Beispiele nennen, die allerdings nicht direkt mit der Nassrasur zu tun haben, aber dennoch irgendwie symptomatisch für diese Diskussion sind.
1: Vor einigen Jahren wurde (auch aufgrund der oben genannten REACH-Verordnung) der Gebrauch von Baummoosen (z.B. Eichenmoos) und auch von Lorbeeröl für kosmetische Produkte stark eingeschränkt. Das galt sowohl für "Massen"ware, wie auch für "Bio-Öko"produkte. Der Grund war das allergene Potential dieser Stoffe (ich enthalte mich da einer Bewertung).
Fazit: Auch "Bio"produkte müssen nicht medizinisch/dermatologisch besser sein. Sie sind auch nur die Summe ihrer Bestandteile und diese müssen nicht zwingend besser sein, nur weil sie ökologisch erzeugt wurden. Überspitzt: Wenn eine Hautcreme Blei enthielte, würde es ja keinen Unterschied machen, ob das Blei aus nachhaltigem Fairtrade-Handel stammt
2. Vor ein paar Jahren wurden zeitgleich Sonnencremes von Stiftung Warentest und auch von Ökotest geprüft. Die Weleda-Sonnencreme schnitt bei Ökotest mit "sehr gut" ab. Nachhaltig erzeugte Rohstoffe, "saubere" Zutaten usw. Bei der Stiftung Warentest bekam sie ein "ungenügend". Der Grund: die Creme schützte einfach nicht vor der Sonnenstrahlung.
Fazit: Chemie mag vielen böse erscheinen, aber sie hat das Potential uns auch einen Nutzen zu bringen. Meiner Meinung nach ist der Nutzen "Sonnenschutz" für mich höher zu bewerten, als "saubere" Inhaltsstoffe.
Diese Beispiele habe ich aus dem Gedächtnis gekramt. Sollte sich da ein Fehler eingeschlichen haben, zögert nicht, mich zu verbessern.
Ich habe insgesamt den Eindruck, dass es hier im Forum so manchen gibt, der weniger eine Unverträglichkeit gegen irgendwelche bösen Inhaltsstoffe hat, sondern vielmehr eine Unversträglichkeit gegen lange Zutatenlisten mit chemisch klingenden Namen. Wer das so halten möchte, darf das gerne tun. Ich finde es nur bedauerlich, dass sich da eine Haltung durchsetzt, dass jede Zutat, die nicht freiwillig vom Baum in das Produkt gehüpft ist, automatisch ein Fehler ist. Ich für meinen Teil unterstelle den Herstellern von Rasurprodukten einfach mal, dass sie chemisch erzeugte Inhaltsstoffe vor allem einsetzen, um ihrem Produkt eine Performanz zu verleihen, die uns Nassrasierern Freude macht.
Daher nutze ich natürlich auch Produkte, die mitunter Stoffe enthalten, über die mancher vielleicht die Nase rümpft. Der Nutzen einer sanften Rasur und einer gepflegten Haut wiegt für mich einfach höher, als das Vermeiden von Zutaten, die zwar nach geltendem Recht unbedenklich sind, die aber irgendwann irgendwer mal als "schlecht" klassifiziert hat.
Bitte liebe Männer, fühlt Euch von diesem Beitrag nicht auf den Schlips getreten. Ich respektiere jeden für seine Einstellung zu Körperpflegeprodukten und ich habe nichts gegen Bio, Öko, natürlich und Co.
-- Mit dem rasiert, kein Mädel sich ziert! |