Diskussionsnachricht 000004
28.06.2009, 02:36 Uhr
Rüdiger
registriertes Mitglied
|
Die Gewinnmargen der einzelnen Produkte sind äußerst gering. Dafür sorgt einerseits der Wettbewerb, aber auch die Steuern. 19% MwSt sind nicht gerade wenig. Und wenn etwas weit unter dem ursprünglichen Preis verkauft wird, ist es noch besser, als die Artikel wegzuwerfen.
So kapitalistisch ist unsere Gesellschaft und die Politik leider nicht. Wenn man den linken Fürsprechern glaubt, dann sei der allgegenwärtige Neoliberalismus daran schuld. Denn es nicht neoliberal, wenn man jetzt den Unternehmen, die sich selbst in die Scheiße geritten haben, mit Steuermilliarden "hilft". Das wird ja immer besser mit den Linken: Erst wird den Politikern vorgeworfen, sie seien neoliberal, dann wirft man ihnen aus gleicher Richtung vor, wie wären nicht konsequent neoliberal. Meine wirtschaftspolitische Überzeugung ist der Neoliberalismus und in jüngster Vergangenheit hatten wir nicht eine neoliberale Regierung. Ob CDU, CSU, SPD, Grüne oder gar die FDP, alle sind mehr oder weniger staatsgläubig. Ich wähle zwar FDP, aber dort gibt's ja noch die Klientelpolitik für Apotheer, die einem manches verleiden kann.
Das kapitalistische Wirtschaftssystem ist nicht in der Krise. Es war gerade dabei, uns seine Selbstheilungskräfte zu zeigen, und die Finanzjongleure zu abzustrafen, die ihre Finanzinstitute in den Ruin trieben. Schade, dass der Staat die Selbstheilungskräfte unterbindet, gerade bei den Banken. Aber auch der Staat hat versagt. Waren es nicht soziale Beweggründe der Clinton-Regierung, um billige Kredite unters Volk zu streuen?
Und noch etwas verstehe ich nicht, dass ständig herumgejammert wird, dass die Manager in guten Zeiten nach Freiheit und Steuersenkung rufen und in schlechten Zeiten nach Staatshilfe. Natürlich tun sie das. Es ist auch verkehrt, zu erwarten, dass die in schlechten Zeiten sagen: "Der Markt hat Recht, wir gehen nun zurecht pleite." - Manager und Unternehmer tragen nunmal ihre eigenen Interessen und die Interessen ihrer Unternehmen, also betriebswirtschaftliche Interessen vor. Politiker sollen aber volkswirtschaftliche Interessen vertreten und um volkswirtschaftliche Ziele ringen, und am besten gar nicht auf das Geschwätz dieser vielen Tölpel in den Manageretagen eingehen.
Ich bin in der letzten Zeit kritischer gegenüber Banken geworden. Das mag an der Berichterstattung liegen. Auch verstehe ich die Banken nicht, da sie glauben, mit null Risiko maximalen Profit rauszuschlagen. Und mit Lug und Betrug ahnungslosen Kunden Giftpapiere unterschieben. Warum bekommen Mittelständler für Investitionen schlecht an Kredite? Warum ist es so leicht, Verbraucherkredite zu bekommen. Da werden gezielt Kunden angesprochen, die auffällig viel Ausgaben für Versandhändler haben (Bestellsucht?), um einen 5000-Euro-Kredit an den Mann zubringen, der ihm am Ende 8500 Euro kosten soll. Kein Witz! Und der Deutsche-Bank-Verkäufer schämt sich nicht einmal, wenn er diese Konditionen als günstig bezeichnet.
Eigentlich ist jetzt die beste Zeit, um Kredite zu vergeben. Unternehmen brauchen sie, konkurrierende Banken zieren sich; wenn eine Bank jetzt Unternehmensgeist zeigt, kann sie richtig absahnen. Die Steuermilliarden und die Zinssenkung haber leider dazu geführt, dass Banken sich erstmal ausruhen. Und diesen Fehler muss sich die Politik ankreiden.
-- Mühle R106 Mühle Personna, Astra, Derby Seife von Olivia, Arko, Irisch Moos, Tabac, Palmolive RC Scuttle Trio Irisch Moos, Tabac, Pitralon, Proraso |