Diskussionsnachricht 000014
07.02.2010, 19:21 Uhr
Bartisto
registriertes Mitglied
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Ich glaube, dass hier die Rechnung ohne den Wirt gemacht wird. ---
Was die Schärfe betrifft, so ist sie abhängig von dem, der das Messer schärft. Dieser wiederum muss in der Lage sein, mit seinem Stein-Equipment auf diesen Stahl die richtige Antwort zu geben. Will man ein Messer aufs Optimum bringen, geht es eben nicht, rein nach Rezept "Dr. Oetker" zu verfahren. Es braucht Gespür und ein beurteilendes Auge hinter der Lupe, das wiederum ans Gehirn angeschlossen sein muss :-)
Von dem Rasiermesser zusprechen, das geht meiner Ansicht nach nicht. Die Stahlqualität eines Messers gibt den Takt an.
Im letzten Jahr habe ich einen Test mit einem 7/8 Sheffield-Messer von J.C. Cockmill (American Eagel) gemacht. Nach ca. 80 Rasuren besteht es in 2 cm vom Haltepunkt locker den Haartest weiterhin.
Ob eine Hobel- oder Featherklinge das fertig bringt? Ich glaube, das beantwortet sich von selbst.
Vor wenigen Tagen traf ein RM zum Schärfen ein, "Feinster Silberstahl",
Germany Solingen, sonst nichts, keine Herstellerangabe. Ich beiße mir heute wieder mit einer anderen Strategie die Zähne daran aus, unter 100x keine saubere Linie als Grat sichtbar, der HT mehr als mikrig. Das Material bricht einfach aus. Das Messer wird nach drei-vier Rasuren spürbar nachlassen.
Die Gründlichkeit wurde erwähnt. Selbstverständlich kann man sich mit einem Messer äußerst gründlich rasieren. Hier spielt aber nicht nur das Messer mit sondern auch der, der es benutzt. Das klingt simpel, es ist aber so.
Nimmt man nun folgende Varianten:
a) Messerrasierer, Einsteiger, falsche Messerführung, fuschige Rasurvorbereitung, Top-Stahlqualität, Topschärfe: keine befriedigende Gründlichkeit
b) Messerrasier, erfahren, erkennt sofort beim ersten Ansetzen, dass es ein Messer ist, das nicht optimaler Verfassung ist, gute Rasurvorbereitung: dennoch Gründlichkleit
Gruß
Bartisto
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